Am nächsten Morgen wurde ich durch die Gelächter der spielenden Kinder aufgeweckt. Ich öffnete mein Fenster und lüftete ein bisschen das Zimmer. Man konnte deutlich das ständige Aufprallen des Fußballes hören. Paar Vögel zwitscherten und Frauen aßen Sonnenblumenkerne und tratschten.
Ich zog mein Cardigan enger an mich, da es mir einwenig kühler wurde."Masal. Kizim nasilsin iyimisin?",fragte mich Ayla Teyze. (Masal, mein Kind wie geht es dir?)
"Iyim Ayla Teyze. Herşey için çok sağ ol." (Mir geht es gut Ayla Teyze. Danke für alles.) Nach einem kurzen Gespräch verabschiedete sie sich und ich machte die Fenster wieder zu. Mein Magen knurrte vor Hunger,deshalb beschloß ich mich anzuziehen und draußen zu frühstücken, da ich ja noch Möbel anschauen wollte. Ich erledigte meine Sachen im Bad und holte mir Klamotten aus meinem Schrank. Eine dunkle Jeans kombinierte ich mit einem gestreiften Pullover und meine Haare ließ ich offen. Zum Schluß nahm ich mir meine Jeansjacke, meine Tasche,zog mir stinknormale Sportschuhe an und verließ die Wohnung.Der Tankpedel blinkte rot. Oh mist. Ich muss noch tanken. An der Tankstelle tankte ich mein Auto und merkte, dass mir nur noch 30€ übrig blieben. Von dem Geld was ich für diesen Monat bekam. 15€ gab ich für den Tank aus und mit dem Rest wollte ich frühstücken und musste noch in den Supermarkt.
Vor dem Eingang stand groß "Maribel". Ich liebte es hier. Bevor meine Mutter krank wurde kamen wir oft hier her und frühstückten. Das waren schöne Zeiten. Die Besitzerin kannte ich gut. Sie war die Mutter einer alten Schulfreundin. Als ich drinnen war, suchte ich mir ein Platz aus und wartete bis mich jemand bediente. Ich schweifte mein Blick durch das Kaffee und blieb bei einer Person stehen. Er saß dort mit einer Frau. Alle beide waren schick angezogen und sahen glücklich aus. Hatte er etwa eine Freundin? Oder eine Frau? Er sieht aber jung aus. Ungefähr so alt wie ich.
"Hallo. Guten Morgen was darf es sein?",eine liebliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Hallo. Ich hätte gerne das Frühstücksmenü und Çay bitte."(Çay=Schwarztee) "Kommt sofort. Dürfte ich sie was fragen?" "Ja klar." "Sind sie eine Türkin? Sie haben gerade Çay gut ausgesprochen.",fragte sie mich mit einem Lächeln. "Ja, ich bin eine Türkin. Masal", ich reichte ihr meine Hand,die sie freundlich annahm. "Rüya. Freut mich dich kennenzulernen." "Ganz meinerseits." "Ich komme gleich mit der Bestellung." "Danke." Sie ging davon und ich suchte wieder ihn. Diesmal schaute er mich an. Er hat mich wohl beim Sprechen mit Rüya bemerkt. Seine Blicke hafteten auf mir und ich konnte ebenfalls nicht wegschauen. Rüya kam mit zwei Frühstücksteller und Çays zu mir. "Zwei? Ich hab doch nur einen bestellt.", fragte ich verblüfft. "Also,ich wollte eigentlich auch essen aber wenn du nicht willst,kann ich gehen.", sagte sie gespielt. "Haha ach so. Klar setzt dich." Sie setzte sich hin und wir fingen an zu essen. Sie sah fröhlich aus. Mit ihren langen braunen Haaren und hellbraunen Augen war sie eine Augenweide. Sie sah anders aus als ich. Ihre Figur war schön betont und sie hatte dünne lange Beine. Ich dagegen hatte Kurven, mit denen ich eigentlich zufrieden bin. Während wir aßen, stellten wir uns gegenseitig Fragen und lernten uns besser kennen. Sie hatte sofort mein Vertrauen gewonnen. Ich erzählte ihr, dass ich mein Vater nie gesehen hatte, keine Geschwister habe und meine Mutter gestorben ist. Sie war natürlich traurig aber bei ihr war es auch nicht so toll. Sie lebt mit ihrem großen Bruder zusammen. Ihr Eltern waren vor 3 Jahren gestorben aber trotzdem hat sie die Lebensfreude nicht verloren. Seit 5 Monaten hatte sie einen Freund. Kenan hieß er. Er hätte sie von ihrer Trauerzeit zurückgeholt und ihr wieder das Leben gezeigt und das es sich lohnt zu leben. Als sie mir das erzählte strahlte sie vor Liebe und Freude. Mich machte es auch glücklich sie so zu sehen. "Kann ich deine Handynummer haben? Wir können uns doch mal treffen. Wann hättest du Zeit?" "Ja klar.", ich gab ihr meine Nummer, die sie dann speicherte. "Ich hätte morgen Zeit. Du?" "Ich auch. Sag mal wo wohnst du denn?",fragte die mich anschließend. Sollte ich es ihr sagen? Warum nicht? Auch wenn es dort sehr abgelegen ist. Sie sah wohlhabend aus also besser als ich. Aber sie sah nicht aus wie die Ich-bin-reich-und-du-arm-geh-mir-aus-dem-Weg Mädchen. Ich erklärte ihr trotzdem wo ich wohnte und verabschiedete mich mit einer Umarmung. Demir und die Frau sah ich nicht mehr. Er ist bestimmt schon gegangen.
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Die dunkle Seite
Romance"Vergangenheit ist Geschichte. Zukunft ist Geheimnis, aber jeder Augenblick ist ein Geschenk.",sagte er und umarmte mich so kräftig wie er nur konnte. Das spürte ich. Meine erste Geschichte. Das Klauen hat rechtliche Folgen. Charaktere und der Inh...