Bibiliothek

3.9K 151 0
                                    

Mit einem französischen Flechtezopf fertigte ich meine Haare. Eylül und ich wollten heute in der Stadtbibiliothek lernen. Die ersten Prüfungen stehen vor der Tür. Ich packte mein Handy in meine Tasche und flitzte zu meinem Auto. Als ich ein Vibrieren wahrnahm, holte ich mein Handy wieder raus und eine SMS von Rüya wurde auf dem Display erkennbar. "Hey Freundin. Heute schon was vor?",schrieb sie mir. "Ja ich wollte heute in der Stadtbibiliothek lernen. Tut mir leid.", gab ich als Antwort. "Oh das passt ja super. Eigentlich wollte ich auch lernen aber dachte ich könnte etwas unternehmen und da du ja auch lernst komm ich mit." "Ok. Wir treffen uns dann dort.", war meine letzte Antwort und somit fuhr ich auch schon los. Rüya studiert soweit ich weiß Innenarchitektur. Sie ist genauso wie ich im ersten Semester und sehr bestimmerisch.

Vor dem Eingang warteten Eylül und ich auf Rüya. Ich hatte Eylül paar Sachen über Rüya erzählt und ich war eigentlich froh, dass sich meine einzigen zwei neue Freunde kennenlernen. Alle beide waren humorvoll und nett. Ich denke sie werden sich gut verstehen.

Ein Cabrio Mini parkte vor dem Eingang und eine hübsche Rüya stieg aus dem Auto. Sie zog ihre Brille aus und schon kamen ihre schönen Augen zum Vorschein. Sie sah aus wie die Models, die in den Beauty Magazinen zu sehen sind. Ihre schönen langen Beine. Beneidenswert. "Du hättest mir sagen können, dass sie reich und dazu noch hübsch ist.", sagte mir Eylül flüsternd. Eigentlich ist Eylül ja gar nicht arm. Überhaupt nicht. Die schöne Rüya kam in unsere Richtung zu und umarmte, nein, erdrückte uns. "Ohh meine Lieben. Wie geht es euch? Hi ich bin Rüya.", stellte sich sich Eylül vor. "Eylül." "Oh mein Gott hast du schöne Haare. Sind sie gefärbt oder deine natur Haarfarbe? Aufjedenfall Natur. Man merkt es sofort.", sagte sie konzentriert und betrachtete ihre Locken. "Ja natur. Deine sind auch wunderschön." "Eh hi leute ich bin auch noch da. Wollen wir nicht rein?", fragte ich leise. Es war klar, das sie sich Komplimente machen. Schliesslich sehen sie aus wie Models. "Oh ist die kleine Masal eifersüchtig? Komm her Schatz.",sagte sie gespielt und wir liefen zu dritt rein.

Es war wie immer leise und jeder machte seine Arbeit. Wir steigen die roten Treppen in den zweiten Stock hoch und suchten uns einen Platz. Die Sonne strahlte auf unseren Tisch und wir fingen an zu lernen. Nach einer Stunde fiel mir auf, dass ich noch ein Buch brauchte. Ich fragte eine Arbeiterin wo ich diese Buch finden könnte und sie gab mir die Regalnummer und den Autor mit.
"Der Umgang mit dem Computer.", stand auf dem Regal. Ich wollte es gerade rausnehmen aber es wurde aus der anderen Seite zurückgezogen. Ich packte das Buch nochmal an und zog es zu mir aber die Person dahinter packte diesmal viel stärker, wobei ich vermutete, das es eine männliche Person war, und landete unsaft auf dem Boden. Ich wiederhole UNSANFT. Meine Arme hatte ich an die Kante vom Stuhl angeschlagen. Das tat sau weh! Ein Lachen ertönte von der anderen Seite und kam diesmal näher. Die Person war keiner außer Demir. War ja klar. Wie immer perfekt aussehend und ordentlich gekleidet. Anders kann man es nicht erwarten, wenn ein so reicher Kerl vor einem steht.
"Oh die Dame. Tut mir leid ich wollte nicht so stark daran ziehen aber sie haben mir keine Wahl gelassen.", sagte er lachend. Findet er das witzig? Ich stand auf und wollte das Buch aus seinem Hand ziehen aber er streckte seinen Arm nach oben, sodass ich auf seiner Brust landete. Meine Arme taten von dem Absturz noch weh. Wir waren uns grad sehr nah. Zu sehr nah. Ich schaute nach oben und sein Gesicht war nur millimeter von meinem entfernt. Sein warmer Atem prallte auf meinem Gesicht. Eins musste man sagen. Er riecht echt fabelhaft. Unsere Blicke hafteten aufeinander und keiner schaute weg. Ich nutzte die Gelegenheit aus um das Buch zu holen aber der Herr war zu groß. Ich sprang auf und ab und gab dann nach. Seine Mundwinkel hoben sich nach oben und er schaute mir amüsierend bei meinem Versuch zu. Na toll. Ich brauche das Buch. "Kann ich das Buch haben?", fragte ich diesmal verzweifelt. "Nö. Ich brauche es." "Ich auch. Dringender als du!" Er behielt es und drehte sich um. Er ging ein paar Schritte aber kam dann wieder zurück zu mir. Wollte er mir das Buch geben? Ich hoffte darauf und wollte meine Hand ausstrecken als er mir diese eine Frage stellte.
"War ich das mit den blauen Flecken?",fragte er mich. Ich gab ihm keine Antwort. Das sollte klar genug sein. Er strich sich durch die Haare und zog seine dichten Augenbrauen zusammen bevor er zu mir nach unten blickte. DAS sah verdammt heiß aus. Ich nahm mir die Mut etwas zu sagen und meine Gefühle rauszulassen.

"Merkst du das Demir. Du tust mir immer weh. Egal ob bewusst oder unbewusst. Du tust es einfach. Körperlich und seelisch. Ich bin kein Objekt. Ich bin ein Mensch. Reich bin ich nicht aber ich bin immernoch ein Mensch und habe meine Rechte. Du kannst nicht über mich urteilen oder bestimmen. Ich habe auch Gefühle. Ich bin ein Mensch genau wie du. Es tut mir leid wenn du nur wohlhabende Menschen um dich herum haben willst. Vielleicht sind die Mensch die nicht wohlhabend sind nicht gut genug für dich aber halte dich dann bitte fern von ihnen und verletzte sie nicht."
Ich ließ ihn sowie das Buch dort stehen und ging zu den Mädels. Keine Ahnung woher ich die Mut bekam aber es tat verdammt gut.
Das Buch kann ich auch wann anders ausleihen. Meine Lernstimmung war gerade so gesunken, dass ich die restlichen Stunden nur aus dem Fenster schaute und so tat als ob ich lernte, damit die Mädels nichts bemerkten.

Nach drei Stunden wollten die Mädels shoppen gehen. Ich hatte keine Lust und war finanziell auch nicht gut dran aber sie zwingten mich dazu und mich dagegen wehren kam nicht in Frage. Also machten wir uns auf den Weg und betraten verschiedene Geschäfte. Es war sehr voll und man konnte kaum laufen. Wir gingen in verschiedenen Läden rein und die Mädels kauften nur paar Teile.

Die restlichen Tage vergingen schnell und es wurde endlich Wochenende. Demir hatte ich ab und zu gesehn aber keiner von uns sprach miteinander.
Es war Samstag. Ich zog mir meine Pantoffeln an und schleifte mich nach dem Bad in die Küche um mir einen Tee vorzubereiten. Ich bevorzuge lieber Tee als Kaffee. Bis das Wasser kochte setzte ich mich auf das Sofa und realisierte jetzt wie leer das Haus war. Als meine Mutter da war, war es garnicht so leer. Ich musste mich um sie kümmern und hatte was zu tun. Aber jetzt sitze ich alleine hier. Ein Klicken holte mich aus meinen Gedanken und ich schlenderte wieder in die Küche. Der Tee erwärmte meinen ganzen Körper und meine Müdigkeit ließ einweing nach.

Ich beobachtete die Kinder, wie sie Fußball spielten. Sie haben es auch nicht leicht. Viele hier sind arm und manche haben die Eltern verloren. Ich wünschte ich könnte jedem von ihnen helfen aber wie soll ich es tun wenn ich es grad noch so bei mir schaffe. Ich wechselte mein Schlafanzug in normale Jeans und Pulli und machte mich auf den Weg zu Ayla Teyze. Es waren zwar nur paar Schritte zu ihr aber auf dem kurzen Weg konnte man vielen Leuten über den Weg laufen. Schon länger beobachtete mich Yusuf. Ein Junge aus dem Viertel. Seine Blicke hafteten jedes mal auf mir und ich wusste er hatte keine sauberen Gedanken aber diese schob ich immer beiseite.
Eine pummelige Frau öffnete mir die Türe und nahm mich in die Arme. Wie sehr ich sie liebte. Wir setzten uns rein und sie schenkte mir Çay ein. Wir redeten über dies und jenes bis ich ein Anruf bekam. Mein altes Nokia zeigte mir den Namen von Herrn Kartal an. Er bat mich heute in die Firma zu kommen. "Ayla Teyze. Ben gitmem lazım. Çay icin teşekkür ederim." (Ich muss gehen. Danke für den Schwarztee) Zu Hause zog ich mich etwas ordentlicher an und machte mich auf den Weg in die Firma. Warum ruft mich Herr Kartal an einem Samstag an? Ich muss doch erst morgen arbeiten. Ich hoffe er kommt nicht wieder auf die Idee meinen Lohn zu erhöhen oder sonst was.

Was mich dort erwartete war ein Schock,Verwirrung und Wut zugleich. Das hat er doch nicht wirklich gemacht oder?

---------------
Wer hat wohl was gemacht? Ich finde mir ist es diesmal nicht so gut gelungen aber ich versuche, da ich ja auch Ferien habe, öfters und besser zu schreiben. In den nächsten Kapitel wird es spannender. Danke für die fast 1k ❤️
-xoxo ✨

Die dunkle SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt