Essen für Demir.

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"Masal." Ich spürte ein Rütteln an mir. "Masal." "Masal." Langsam öffnete ich meine Augenlider und schaute in Rüya's Augen. "Ja?" Ich stand auf und schaute mich um. Ich war nicht zu Hause. Da aber Rüya da war, ist mir der gestrige Abend wieder eingefallen. "Du bist gestern eingepennt.", sagte Eylül, die aus der Küche kam und den Tisch deckte. "Komm wir frühstücken gleich.", sagte Rüya und band sich einen Dutt dabei. Ich rieb meine Augen und legte die Decke weg. Bevor ich aufstand, faltete ich die Decke zusammen und ging erst ins Bad. Das kalte Wasser kühlte mein Gesicht ab und da es mir immer warm wird, wenn ich aufstehe, tat es mir sehr gut. Als ich mein Spiegelbild anschaute sah ich leichte Augenringe und einen Abdruck von meiner Hand. Sowas passiert auch nur mir. Das offene Fenster wehte kalte Luft auf die Wasserperlen, die sich auf meinem Gesicht verteilt hatten und somit mein Gesicht noch mehr an Kälte teilhaben ließen. Lächelnd trocknete ich mein Gesicht ab aber dann fiel mir wieder Nilay ein und meine Laune sinkte wieder. Hat er sie so sehr geliebt? Hat sie ihn so sehr verletzt? Ich versuchte meine Aufmerksamkeit weniger auf Nilay zu legen, kämmte meine abstehenden Haare und band mir einen Zopf. Ich wollte die Türe öffnen aber das Klingeln meines Handy's hielt mich davon ab. Eine unbekannte Nummer. "Hallo?", fragte ich leise, damit die Anderen es nicht hörten. "Masal. Hast du heute Abend Zeit?", fragte mich eine mir allzu bekannte Stimme. "Yusuf?" "Ja ich bin es. Also wann können wir kommen?", fragte er. Dieser Junge geht mir so dermaßen auf die Nerven. Ich hatte nicht mal Zeit zum Überlegen. "Warum heute? Ich habe deiner Mutter gesagt, dass ich noch überlegen werde! Wozu die Eile?", versicherte ich meinenen Standpunkt. "Wir kommen heute um 20 Uhr und Punkt.", sagte er und wollte auflegen bis ich seinen Namen sagte. "Hör zu Yusuf. Wenn ihr um 20 Uhr vor meiner Türe seid, wird euch keiner die Türe aufmachen, verstanden?" Jetzt legte ich auf und atmete aus. Ich krieg' die Krise! Wütend öffnete ich die Türe und versuchte den Mädels nichts anmerken zu lassen. "Hey Mädels ich hab es bisschen eilig. Muss noch in die Firma und Uni.", sagte ich und setzte mich gegenüber von Eylül. Sie nickten und wir fingen an zu essen. "Eylül gehst du auch zur Uni?", fragte ich und steckte mir eine Tomate in den Mund. "Nein heute nicht. Meine Eltern kommen. Kannst du mir die Aufschriebe zu schicken?", fragte sie. "Klar. Das hast du schon so oft für mich gemacht. Nicht mal der Rede wert. So ich steh dann auch auf." "Trink doch noch Çay.", sagte Rüya. "Wann anders Schatz." Ich küsste alle beide. "Und danke für das Essen gestern sowie die Klamotten.", bedankte ich mich bei Rüya. Sie blickte mich mit einem ist-doch-selbstverständlich-Blick an. Ich lächelte und holte mein Kleid und meine Tasche. "Behalt die Sachen.", rief sie mir noch zu. "Ok."
Ich wollte noch länger bleiben aber diese ganze Heiratssache bedrückte mich und wenn mich etwas bedrückt, dann schwirrt mein Kopf nur über diese eine Sache und ich hör nicht auf mir darüber Gedanken zu machen bis ich eine Lösung gefunden habe.

Zu Hause lief ich hin und her. Ich wusste einfach nicht weiter. Als ob ein schwarzes Loch sich in meinem Gehirn entwickelt hat und mich verhindert klar zu denken. Egal was ich mache, entweder ich heirate diesen eckelhaften Arsch oder ich heirate ihn nicht und erfülle dabei auch nicht den letzten Wunsch meiner Mutter aber kann dann so mein Leben weiterleben. Das kann nicht sein. Es muss einen anderen Ausweg geben. Rüya und Eylül wollte ich nicht nach Rat fragen. Sie waren gute Freunde, sehr gute sogar aber ich wollte sie nicht belasten. Sie sollen jetzt sich nicht auch noch mit meinen Problemen beschäftigen. Mir fiel keiner ein außer Ayla Teyze.

Mit den Klamotten von Rüya, die ich immernoch nicht ausgezogen hatte, schlüpfte ich in Sandalen und lief rüber zu Ayla Teyze. Es war kurz vor 12, sie müsste wach sein. Ich klopfte und wartete. "Masal? Wie geht es dir meine Tochter?", fragte sie und ließ mich rein. "Ayla Teyze ich muss mit dir was ganz ganz wichtiges reden.", sagte ich und setzte mich auf die Couch. "Noldu kızım? Kötü birşeymi?" (Was ist passiert meine Tochter? Ist es was schlimmes?), fragte sie mich und setzte sich gegenüber von mir. Ich massierte meine Schläfe und blickte zu ihr. "Ayla Teyze hat dir meine Mutter was von ihrem letzten Wunsch erzählt? Irgendwas von heiraten?", fragte ich aber die alte Dame vor mir schüttelte nur den Kopf. "Jetzt sag schon." "Bevor meine Mutter gestorben ist hat sie mit Seyma Teyze geredet und gesagt, dass sie mich mit Yusuf verheiraten will." Ihre Augen wurden groß. "Was? Der Junge ist erstens nicht dein Typ und der hat Dreck am Stecken aber willst du das Masal?", wollte sie von mir wissen. "Ich? Nein. Er belästigt mich eh schon die ganze Zeit und ich hasse ihn. Aber seine Mutter will es auch unbedingt und es war der Wunsch meiner Mutter. Was soll ich jetzt machen? Ayla Teyze hilf mir bitte. Du musst mir helfen." Das alles war zu viel für mich. Meine Tränendrüsen platzten gleich und die ersten Tränen flossen meine Wange entlang. Ein Schluchzen füllte den kleinen Raum. Ayla Teyze nahm mich in den Arm und streichelte meine Haare. "Psshht. Alles wird gut. Du bist zu nichts gezwungen ok mein Schatz? Ich bin mir sicher, du wirst die richtige Entscheidung treffen." Ich nickte in ihren Armen, die wie eine Schutzmauer um mich gelegt waren. "Weißt du ich habe es bis jetzt keinem gesagt aber ich finde jemanden sehr attraktiv.", sagte ich und schaute nur auf einen Punkt. "Hat der Hübsche auch einen Namen?", fragte sie und schaute zu mir runter. "Demir. Demir Atahan." Ich blickte in ihre Augen und sie in meine. "Du findest ihn nicht nur attraktiv, du liebst ihn auch.", sagte sie. Ich schaute verwirrt zu ihr. Sie verstand es wohl und antwortete "Wenn du seinen Namen nennst, leuchten deine Augen."
Ich schaute diesmal runter, da es mir einwenig peinlich wurde und schaute auf meine Hände. Sie wischte mir die Tränen weg und brachte mir Çay.

Die dunkle SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt