Demir's POV:
Immer und immer wieder schlug ich gegen den Boxsack, immer fester und fester versuchte ich meinen Hass, Wut und Verzweiflung loszuwerden. Ich stellte mir das Gesicht von dem Typen vor, mit dem Masal war, und schlug härter zu.
Alle meine Schläge hatten einen Grund.
Ein Schlag war für Masal. Wie kann sie einfach in mein Leben treten und alles vermasseln. Mich vermasseln, meine jahrelange, um mich herumgebaute Mauer, einzelnd brechen und hineintreten. Ich hatte sie abgeraten von ihrem neuen Job und sie unterschreibt es auch noch.
Ein Schlag, für den 'Bastard', der Masal küssen wollte. Welcher Idiot das auch war ich werde ihn zu Tode prügeln.
Ein Schlag für Ömer und Nilay.
Ein Schlag für die Gefühle zu Masal. Ein Schlag für meine Eltern.
Meine Schläge wurden härter ich konnte nicht aufhören. Alles in meinem Kopf wurde chaotisch. Ich weiss nicht, welche Gefühle ich für sie habe aber sie schwirrt immernoch in meinem Kopf. Das letzte mal als das passierte, war mit Nilay und damals war ich in sie verliebt. Das kann nicht sein. Schlag. Unmöglich. Schlag. Ich war wütend auf Ömer. Noch mehr auf Nilay. Wie kann das sein? Wie? Ich verstand nichts mehr. Warum genau die beiden? Die beiden, die ich nie mehr sehen wollte. Meine ganze Wut bisher staute sich auf. Schlag auf Schlag und immer weiter bis ich Arme um mich spürte. Cemal, Sami Abi und Toygar versuchten mich vom Boxsack wegzuziehen aber ich wurde wütender und schrie. Ich schlug weiter und wollte dagegen schlagen aber dann riss mich Sami abi mit aller Kraft nach hinten und gab mir eine Ohrfeige. "Lern deine Wut unter Kontrolle zu halten Demir.",schrie Sami abi und verschwand durch eine Türe. Jetzt war er sauer auf mich.
Ich bemerkte erst jetzt, dass ich Tränen in den Augen hatte als mir eine auf die Matratze fiel. Ich versuchte sie wegzuwischen und lief ohne Cemal und Toygar einen Blick zu geben in die Umkleide.
"Mach nichts dummes Demir!", schrie mir Toygar hinterher als wüsste er was ich gleich vorhatte.Die Umkleidekabine war stockdunkel. Ich saß mich auf die Bank und zog mir die Boxhandschuhe aus. Von meiner Tasche nahm ich die Trinkflasche und trank sie leer, die ich dann in eine Ecke schleuderte. Was war mein Problem? Ich packte meine Sachen zusammen und wollte einfach eine heiße Dusche nehmen und schlafen. Kurz gesagt, bin ich einfach fertig.
Mit Allem.Als ich mich ins Auto setzte war ich mir bei einer Sache sicher. Ich musste meinen Kopf frei kriegen und ich wusste auch schon mit was. Ich rief einen alten Kumpel an. Diese Nummer wollte ich nicht anrufen aber ich wusste nicht mehr weiter. Diese Nummer verabscheute ich. Sie war die Ursache für die Sache zwischen mir und Ömer aber ich war grad nicht in Stimmung darüber nach zu denken.
Rasend fuhr ich durch die Straßen. Jedes Auto überholte ich. Mir war die Geschwindigkeitsgrenze egal. Ich konzentrierte mich nur auf die Strasse. Die Gegend war mir nicht fremd. Eine alte Fabrik außerhalb der Stadt. Hier hatten Ömer und ich viele Erinnerungen. Mir kam alles hoch. Hier haben wir gestritten, Blut ist gefloßen, wir haben gelacht, wir haben gedealt. Alle Erinnerungen kamen hoch. Die Erinnerungen, die ich lange versucht habe zu drängen. Ich wollte nie wieder herkommen. Nie wieder. Doch man soll niemals nie sagen. Nachdem ich Ömer helfen und ihn hier rausholen wollte, kam ich nie hierher bis auf heute.
Ich stieg aus dem Auto und lief Richtung schwarze Türe. Davor standen breite Männer. Na klar. Nie im Leben würde Ciko hier alles unbewacht lassen. Ciko. Der Boss der ganzen dunklen Geschäfte. Ich kam hier schwer raus und jetzt geh ich wieder rein. Wie dumm es von mir ist aber ich brauche das jetzt.
Mein Verlangen ist zu gross."Na sieh einer an. Schau mal Cenk. Der gute alte Demir ist da.", sprach einer der Männer zum anderen. Früher waren sie gute Freunde von mir. Jetzt? Das weiss ich nicht.
"Wohin willst du? Was machst du hier?", fragte mich Cenk. "Ich will zu Ciko.",gab ich ernst von mir.
"Ach komm Demir. Willst du wieder ins Geschäft einsteigen? Du weisst selber, dass du hier nicht so leicht rauskommst.", sagte diesmal Murat. "Ich will nicht einsteigen. Ich brauch bisschen was vom Zeug.", sagte ich, wobei ich mir jetzt nicht mehr so sicher war. "Na gut. Du weisst ja wo er ist." Er machte die Türe auf und ich trat hinein. Alles war wie früher. Die stickigen Räume. Der Gang. Die kaputten Fensterscheiben. Ich bog rechts ab und klopfte 5 mal an die Tür. Das war ein Code für das Kaufen des weissen Pulvers. "Komm rein.", sagte eine gedämpfte Stimme. Ich öffnete die Tür und blickte in blaue Augen. "Ohoooo. Wen haben wir denn da? Ich wusste, dass du mal zurückkommen wirst. Willkommen mein Bruder."
'Bruder' das hatte eine große Bedeutung für mich. Wir waren Brüder. Früher. Ömer, Ciko und ich. Das waren aufregende schlimme alte Zeiten.
"Ich will nicht viel. Gib mir 5kg dann geh ich.", sagte ich.
"5kg? Was hast du vor? Du weisst das ist eine Menge. Und ich habe dich jahrelang nicht gesehen setzt dich erstmal hin. Wie geht es dir?"
"Gut. Ich brauche Vorrat, habe nicht immer Zeit hier herzukommen."
"Ich kann dir 2kg geben."
"3?"
"2,5kg nicht mehr nicht weniger.", sagte er fest entschlossen. "Ok. Dein Geld schick ich dir auf deinem Konto." "Ich will sie jetzt."
"Ciko. Du weisst ich schicke sie dir. Habe gerade echt keine Lust auf Stress. Gib die 2,5 kg einfach."
Er holte 3 Päckchen aus der Schublade und überreichte sie mir. "Wehe ich sehe morgen keine Überweisung, dann kriegst du Besuch." "Mach hier nicht einen auf Baba Ciko. Ich weiss, wer du wirklich bist." Ich nahm die Päckchen und verschwnad durch die Türe. Hinten hörte ich noch ein dreckiges Lachen von ihm. Mit dem Mann ist nicht zu spaßen.Draußen nahm ich eine Kippe von Murat und zündete sie mir an. Das beruhigte mich aber nicht so wie ich es haben wollte. Im Auto versteckte ich den Stoff unter dem Kofferraum. Rasend fuhr ich nach Hause. Tat ich was legales? Nein auf gar keinen Fall. Ich tat es einfach. Ohne zu überlegen. Was für Konsequenzen später ich tragen musste interessierte mich im Moment überhaupt nicht. Ich wusste nur, dass ich von all dem abschalten wollte nun ja, eben so.
Ich parkte mein Auto nicht. Ich hatte mich unentschieden. Anstatt zu schlafen wollte ich schnell duschen und feiern gehen. Einfach mal die Sau rauslassen. Meine Sportsachen schmiss ich in den Wäschekorb und stieg in die Dusche. Der Abend wird hammer, ich sehe es schon vor mir. Mit einem Handtuch um meine Hüfte ging ich in mein Zimmer und suchte passende Sachen raus. Der Spiegel zeigte einen aufgestylten Demir. Das Boxen lohnte sich. Meine Muskeln kam durch mein enges T-shirt zum Vorschein. Haare richten, Parfüm und finish. Ich rannte die Treppen runter und schaute kurz in der Küche vorbei. Niemand war da. Auch gut. Heute ist mir alles scheiss egal. Ich wollte die Probleme beiseite lassen und mich mal um mich kümmern.
Vor einem Discothek parkte ich das Auto ein. Geldbeutel, Schlüssel und Handy. Check. Ich stieg aus und mir fiel sofort die lange Schlange auf. Unter der Schlange suchte ich einen alten Schulkameraden. Als ich ihn sah, war er auch schon dran und ich gesellte mich zu ihm. Jetzt kann der Spaß losgehen.
Masal POV:
Ich zupfte an meinem Kragenpullover und wartete ungeduldig auf Rüya und Eylül. Ich fühlte mich unwohl in diesem teurem Restaurant. Anfangs wollte ich nicht herkommen bis die zwei mich doch noch überreden konnten.
Zwischendurch kamen immer wieder Kellner und fragten ob ich was wollte. Seit über zehn Minuten warte ich hier und keine Spur von den beiden. Es ist schon 20.30 Uhr und um 15 nach hatten wir uns verabredet. Nach paar Minuten konnte ich sie von weitem sehen. Lächelnd kamen sie zu mir. Ich dagegen war sauer. "Selamun Aleykum.", gab Eylül von sich. "Aleykum selam.", sagte ich knapp. "Sorry Schatz für unsere Verspätung aber es ist was dazwischen gekommen.", sagte Rüya. "Kein Problem." Weiter wollte ich nicht nach hacken. Der Kellner kam und eigentlich wusste ich nicht was ich bestellen sollte. Die Preise waren schon sehr hoch. Zum Schluss teilten wir uns eine XXL Pizza. Wir redeten über dies und jenes bis das Gesprächsthema zu mir kam.
"Masal? Ich habe ja ganz vergessen dich zu fragen ob du den Job angenommen hast.", fragte dann Rüya. "Ja habe ich.", knapp gab ich die Antwort, da ich mir selber nicht so sicher bei der Sache war. Mir gehen die Worte von Demir einfach nicht aus dem Kopf."Weil das Bild überall ausgestrahlt wird und man dir immer wieder Salz auf deine Wunde zerstreuen wird. Mach das nicht."
Dass sagte er mir, als wir in seiner Chillbude waren. Seine Blicke im Besprechungszimmer konnte ich immer noch sehen. Habe ich eine falsche Entscheidung getroffen? Das plagte mich schon die ganze Zeit. Den Mädels wollte ich das nicht sagen, da schließlich Demir auch der Bruder von Rüya war und alles dann noch viel komplizierter werden würde. Nachdem wir alle fertig waren, spazierten wir ein bisschen und schossen viele Bilder. Inzwischen sind wir beste Freunde geworden nur Demir hält mich davon ab Rüya alles zu erzählen. Eylül war meistens abwesend. Mein Vertrauen gewinnt nicht jeder so schnell.
Plötzlich hüpfte Rüya vom Bank auf und schaute uns voller Begeisterung an. Meine Aufmerksamkeit schenkte ich nicht mehr den Sternen und die Gedanken an meine Mutter sondern an die goldige Rüya, die wie ein Honigkuchenpferd grinste.
"Wir konnten heute nicht den ganzen Tag zusammen verbringen aber dafür können wir doch die ganze Nacht zusammen verbringen oder?" Ich wusste was das bedeutete. Pyjamaparty. Morgen war Samstag also hatte ich eigentlich nichts dagegen, da ich am Montag erst anfange zu arbeiten. Bis dahin kann ich ja mein Spaß haben oder? Ja. Ich schaute zu Eylül, die wahrscheinlich schon länger zu mir schaute. "Von mir aus Bringe ich die Nacht gerne mit dir zusammen.", sagte ich mit einer rauen Stimme. Wir lachten und Rüya gab mir daraufhin einen verführerischen Blick, weswegen wir noch mehr lachen mussten. Eylül willigte auch ein und wir fuhren erst zu mir, dann zu Eylül und zum Schluss zu Rüya. Sie bestand darauf, dass wir bei ihr übernachteten.Dass aber war leider keine gute Idee, denn es endete nicht mit dem Übernachten sondern mit Ärger...
-----------------------------
Sorry meine Frösche🐸🐸.Hat wirklich etwas länger gedauert und ist meiner Meinung nach nicht so toll geworden aber ich bin schon dabei den nächsten Kapitel zu schreiben. Es tut mir nochmal leid. :)( : ❤️-xoxo ✨✨
DU LIEST GERADE
Die dunkle Seite
Romance"Vergangenheit ist Geschichte. Zukunft ist Geheimnis, aber jeder Augenblick ist ein Geschenk.",sagte er und umarmte mich so kräftig wie er nur konnte. Das spürte ich. Meine erste Geschichte. Das Klauen hat rechtliche Folgen. Charaktere und der Inh...