Die Frau meines Vaters (II)

2.3K 108 8
                                    

Masal POV:
Ihre Augen schauten mich fragend an. "Bitte helfen Sie mir. Sie sind meine letzte Hoffnung." , sagte ich verzweifelt. Dabei musste ich an meine Mutter denken. Sie war meine letzte Hoffnung. Die Frau konnte nur ihr Kopf bewegen, stand in der Akte, die sie uns mit einer Kopfbewegung zeigte. Also konnte sie nur nicken und ihr Kopf schütteln. "Ist...ist es in Ordnung, wenn ich Ihnen ein paar Fragen über...über Ihr Zustand frage?", sagte ich und mir kullerte eine Träne runter. Sie nickte. "Darf er das Gespräch aufnehmen?", fragte ich erneut und wischte mir die Träne weg. Sie nickte wieder und ich schaute zu Demir. Er drückte auf Start und filmte uns. Was sollte ich sie denn fragen? Und überhaupt wie? "An dem Abend, als ich bei Ihnen war und Info's über meinem Vater gesucht hatte, waren Sie auch da?", fragte ich Sie, obwohl ich die Antwort schon wusste. Sie nickte. "Als ich Schritte hörte, hatte ich mich versteckt, doch bin wieder raus, als ich dachte, dass keiner da wäre. Ich habe Sie gesehen. Sie haben mich gesehen und haben sich erschrocken. Stimmt das?" Sie nickte wieder. Neben mir war ein Mann namens Yusuf Ortak. Haben Sie ihn auch gesehen?" Ein Nicken folgte darauf. "Ich habe Sie weder angefasst noch geschuckt. Stimmt das?" Sie nickte. "Wie ist dann das alles passiert? Sie sind die Treppen runtergefallen und sind jetzt gelähmt?", fragte Demir. Sie schüttelte ihren Kopf. Was? Ich dachte, es sei genau so gewesen. "Wie? Ich hab Sie nicht geschuckt, Sie sind vor Schreck runtergefallen, stimmt das nicht?", fragte ich. Sie schüttelte ihren Kopf. "Das ergibt alles keinen Sinn, Demir." "Hatte der Mann neben Masal was gemacht?", fragte er. Sie nickte. Das kann nicht sein! "Hat er Sie geschuckt?" Sie schaute auf meine Füße und nickte. "Er hat Ihnen einen Bein gestellt als Sie sich erschrocken haben und dann sind Sie gestolpert, wegen ihm?", stellte ich ihr die Frage. Sie nickte. Ich glaub es nicht. Meine Tränen bahnten sich ihren Weg nach unten. Ich bin es nicht gewesen. Es war schon immer Yusuf. Yusuf war der, der sie zu diesem Zustand gebracht hat. Ich küsste vor Freude die Wangen der alten Frau und bedankte mich bei ihr. Sie schaute wieder fragend zu mir. Ich erzählte ihr alles. Von A- Z. Ich habe mich umsonst rumgequält. All die Jahre. Wir hatten einen Beweis. Ich muss Yusuf nicht heiraten, denn er wird im Knast landen. "Danke nochmal Frau...-" Ich schaute in ihre Akte und sah Zeynep Ünal stehen. Ünal. Mein Chef hieß auch Ünal mit Nachnamen. Hatten sie eine Beziehung zu einander?

"Frau Karaca?

Meine Augen weiteten sich, als ich meinen Chef hier sah. Was machte er hier? Hatten sie also doch eine Beziehung? "Herr...Herr Ünal?", stotterte ich. "Was machen Sie hier?", fragte er mich und kam mir näher. "Ich...ich.-" Er hatte mir gerade die Sprache verschlagen. "Was machen Sie hier?", fragte ich ihn. "Ich besuche meine Frau.", sagte er und schaute zu ihr. "Ihre Frau?" Oh Shit. Oh Shit. Ich kam gerade nicht mit. Stopp. Das ist mir zu chaotisch. Also die Frau, die an meinem 18 Geburtstag die Treppen runter fiel, ist die Frau meines Chef's? Die Frau hatte Info's über meinen Vater. Die Frau heisst Zeynep Ünal, mein Chef Mehmet Ünal. Mein Vater hieß Mehmet. Sein Ring! Das Symbol. Das Buch meiner Mutter. Die dunkle Seite. Das Schlangenmuster. Nein. Nein. Das ist dich völliger Unsinn. Mein Chef soll mein Vater sein? "Baba?", hörte ich eine männliche Stimme hinter meinem Chef. Er sah ihm sehr ähnlich. Sein Sohn? Meine Lungen verengten sich. Ich bekam keine Luft. Keuchend atmtete ich Ein und Aus. "Demir." Er verstand mich sofort und griff nach meinem Asthmaspray. Ich legte das Inhaliergerät zwischen meine Lippen und nahm zwei Stöße davon. Mein Kopf drehte sich. Das alles war doch ein Witz. Mit meiner rechten Hand stützte ich mich an den Schrank. "Frau Karaca alles in Ordnung?" Ich nickte. "Was machen Sie hier?", fragte mich mein Chef erneut. Ich schaute zu Demir und er zu mir. "Kennen Sie meine Frau?" Seine fragenden Blicke durchdrangen mich. Was soll ich jetzt sagen? Ich war dabei als das ihrer Frau passiert ist? Wie klein die Welt doch ist. "Ich...ich ja. Ich kenne Sie von früher.", brach ich gerade noch so raus. Er nickte. "Yaman. Was brauchst du mein Sohn?", wandte er sich an den Jungen hinter sich. Es war sein Sohn. "Ich wollte nachsehen, was hier los ist. Kemal liegt auf dem Boden und ist bewusstlos. Die anderen Männer haben mir erzählt, dass ein Mädchen einme Panne hatte." Er schaute zu mir und fuhr fort. "Waren Sie das?", fragte er mich und kam mir näher. Das war gerade so ein Moment, wo weder ich noch Antworten hatte noch jemand anderes. Ich wollte einfach nur nach Hause und schlafen. "Ja ich war es.", sprach ich leise. "Der Mann draußen meinte, dass Sie einfach ins Haus gerannt sind. Stimmt das?" Ich nickte. Das alles wurde mir zu viel. Ich fühlte mich nicht wohl und brauchte Zeit zum Nachdenken. Meine Antwort und sogar ein Beweis hatte ich. Ich werde Yusuf nicht heiraten müssen. Ein Lächeln schmückte meine Lippen. "Ist es in Ordnung, wenn ich gehe Herr Ünal? Mir geht es nicht gut." "Ja kein Problem. Wir sehen uns in der Firma.", sagte er ruhig. "Nein. Sie wartet hier und beantwortet meine Fragen. Was geht hier vor? Sieht das hier keiner?", fragte Yaman aufgebracht. Ich schaute in seine Augen. Giftgrün. Sie machten mir regelrecht Angst. Mit einem 'tschüss' verabschiedete ich mich von meinem Chef und seiner Frau.
Die Familie war mir eindeutig ein Rätsel und ich hatte das Bedürfnis sie zu lösen.

Die dunkle SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt