Kapitel 1

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Alles ist schwarz. Still. Das einzige Geräusch, das mich umgibt, ist das ständige piepen.

Ich versuchte mich zu bewegen, meine Augen zu öffnen, doch meine Sicht veränderte sich nicht. Immer noch schwarz. Dunkelheit. Kein Lichtblick von nirgendwo. Was war passiert?

Piep. Piep. Piep.

Das immer gleiche Geräusch nahm kein Ende. Egal wie ich versuchte dies auszuschalten, war es trotzdem noch deutlich zu hören. Die einzige Geräuschquelle hier.

Konnte mich mal bitte jemand aufklären? War ich am Schlafen? Gefangen in einem nervigen Traum? Meine Gedankengänge wurden von einem Ziehen in meinem Kopf unterbrochen. Autsch. Aus Gewohnheit versuchte ich mit meiner Hand die betroffene Stelle zu berühren und zu massieren, damit der Schmerz nachließ, doch es rührte sich nichts. Meine Hände lagen immer noch auf dem weichen Material und ließen sich von mir nicht bewegen. Eine Panikattacke kam in mir auf, als ich meine Augen versuchte zu öffnen und sich wieder nichts tat. Das konnte alles doch nicht gesund sein. Stand ich unter irgendwelchen Medikamenten? Wurden mir irgendwelche Drogen eingeflößt, wegen denen ich mich nicht mehr rühren konnte?

Plötzlich traten weitere Geräusche auf. Eine Tür, die geöffnet wurde, Schritte waren zu hören, ehe die Tür wieder in ihr Schloss fiel. Sofort überkam mich Panik. Ich konnte mich immer noch nicht bewegen und war umgeben von fremden Leuten. War ich ein Entführungsopfer, das jetzt hilflos in den Armen von irgendwelchen Kriminellen gefangen war? Bitte lieber Gott, das durfte nicht wahr sein.

''Wie geht es ihr?'' Eine unbekannte Stimme. Sehr besorgt und unter anderen Umständen sicherlich richtig sympathisch, aber ich war nun einmal in einer Situation, die solche Gedanken eher weniger unterstützte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Person kriminell sein könnte, aber man konnte den Leuten nun einmal nicht hinter die Stirn schauen. Ein gewaltiger Nachteil, wie ich finde.

''Nun, sie hat enorme Kopfverletzungen.'' Eine zweite Stimme, sehr intelligent klingend. Nein, kriminell waren diese Beiden nicht, das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. ''Zu ihrem eigenen Schutz und zur Unterstützung des Heilungsprozesses mussten wir sie in ein künstliches Koma versetzen. Ihr Zustand ist soweit stabil, zeigt aber keinerlei positive Veränderungen. Tut mir Leid, aber Sie müssen sich wohl noch etwas gedulden.''

Die Informationen gelangen langsam auch zu mir. Ich lag im Koma. Diese Menschen waren Ärzte. Hätte ich gekonnt, hätte ich auf der Stelle angefangen zu weinen, aber meine Augen blieben trocken. Wie zur Hölle konnten diese Kopfverletzungen entstehen? Was ist passiert? Und warum zum Teufel machte sich eine Person um mich Sorgen, die mir nicht bekannt vorkam?

Wieder dieses widerliche Ziehen in meinem Kopf, das von Sekunde zu Sekunde schmerzhafter wurde. Nein, es war nicht gut, sich jetzt zu viel Gedanken darum zu machen.

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