Kapitel 17

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''Du hast Recht, ist todernst.'' Er versuchte sein Lachen ebenfalls zu unterdrücken, was bei ihm aber nicht so klappen wollte, wie bei mir. Ohne etwas weiteres zu sagen griff er nach seinen rausgesuchten Klamotten und verschwand wieder genau so schnell, wie er rein gekommen war. Langsam aber sicher beruhigte ich mich auch wieder. Für mich persönlich war diese Situation verdammt peinlich, Chris aber schien das alles ganz gelassen zu sehen. Anscheinend hatte ich ihn schon öfter so gesehen. Lief er so immer durchs Haus oder was meinte er damit?

Noch immer etwas peinlich berührt griff ich nach einem Sweatshirt und einer unspektakulären Jeans. Ich fühlte mich heute irgendwie so, als ob ich mich nicht besonders schick machen musste. Ich stellte mich vor meinen Spiegel und versuchte, trotz den wirklich viel zu großen Ärmeln, mir einen seitlichen Zopf zu flechten. Nach einigen gescheiterten Versuchen entschied ich mich dann doch für den stinknormalen Pferdeschwanz.

Als ich fertig war, machte ich mir Sorgen, wie ich Chris gegenüber treten sollte. Das, was vorhin passiert war, war mir so peinlich, dass ich wahrscheinlich wieder knallrot anlaufen würde. Nervös knabberte ich an meiner Unterlippe, doch verwundert hörte ich damit wieder auf. Ich glaube, dass hab ich die letzte Zeit öfter gemacht, wenn ich nervös war, oder? Hab ich da schon wieder was über mich gelernt?

Ich betrat das größte Zimmer des Hauses und entdeckte einen fertig gedeckten Tisch. Es war eine viel größere Auswahl, als im Krankenhaus, was ja auch irgendwie logisch war. Trotzdem hätte ich nicht damit gerechnet, dass hier so viel war.

''Schickes Oberteil.'' Ich schaute zu Chris, der gerade zwei Kaffeetassen zum Tisch trug.

''Es war irgendwie das einzige, worin ich mich wohl gefühlt hatte.'', antwortete ich. Ich war ganz zufrieden mit mir, denn ich hörte mich normal an, wurde nicht rot und hatte ihm eine logische Antwort gegeben und das, obwohl mir die Situation von vorhin immer noch peinlich war.

''Das ist lustig.'', grinste er.

''Warum?''

''Es ist meins.'' Nicht schon wieder ein Fettnäpfchen, Hannah.

''Oh. I-Ich kann mich gerne wieder umziehen, das ist kein Problem. Bin in 5 Minuten wieder da.'' Ich setzte wieder zum gehen an, doch ich wurde von Chris am Handgelenk gepackt, sodass ich nicht mehr weggehen konnte.

''Setz dich hin, es ist nicht schlimm. Das steht dir.'', meinte er und deutete gleichzeitig auf einen Stuhl. Wieso musste der Tag heute mit so vielen Unannehmlichkeiten beginnen? Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte ich ein Talent dafür, mich zu blamieren?

Ruhig setzte ich mich auf einen der Stühle. Ratlos schaute ich auf die vielen Aufstriche, die auf dem Tisch standen, ehe ich wieder Chris anschaute. ''Ist hier immer so viel?''

''Du hast immer gern gefrühstückt.'', lächelte er und legte mir ein frisches Brötchen auf den Teller. Eigentlich sah das alles ziemlich lecker aus, dennoch wusste ich nicht, ob ich überhaupt was essen sollte. Ich hatte schon wieder keinen Hunger. Aber ich hatte die letzte Zeit wirklich wenig gegessen. Wenigstens ein Brötchen sollte schon sein.

Mehr erzwungen machte ich mir ein Brötchen, doch bevor ich anfing zu essen, schossen mir wieder diese Fragen durch den Kopf. ''Chris?'', fragte ich und beobachtete, wie sein Blick von seinem Essen zu mir wanderte. ''Wie ist das alles hier passiert?'' Das war die Frage, die mich am meisten interessierte. Ich wollte wissen, wieso ich all meine Erinnerungen verloren hatte. Jetzt war irgendwie, meiner Meinung nach, ein guter Zeitpunkt, um einige mir unklare Sachen erklärt zu bekommen.

''Willst du das echt jetzt schon wissen? Du kommst doch gerade erst aus dem Krankenhaus. Ich weiß nicht, ob ich dich jetzt schon mit all dem überfordern soll.''

Etwas entgeistert hob ich meine Augenbraue. Ich war doch kein kleines Kind mehr, dass man jetzt vor allem beschützen sollte. Ich war immer noch in der Lage, alles ordentlich zu verarbeiten ohne in einem totalen Nervenzusammenbruch zu enden. So labil schätzte ich mich, selbst wenn ich ziemlich viel vergessen hatte, nicht ein

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