Kapitel 4
Als Moni mich sah sagte sie: "Ach da ist sie ja. Setz dich, Schätzchen!" Es war ungewohnt von ihr das Wort "Schätzchen" zu hören. Immerhin kannten wir uns so gut wie gar nicht. Ich sagte aber nichts dazu und setzte mich einfach an den Tisch.
"Magst du Pfannkuchen?", fragte Moni mich. Was war das bitte für eine Frage?! Jeder mochte doch Pfannkuchen, oder?
Aber das brauchte sie nicht zu wissen. Deswegen sagte ich einfach nur "Ja".
Das Essen schmeckte, ach wer hät's gedacht, sehr lecker.
Während wir aßen fragte Moni mich: "Sag mal Kathie, als ich vorhin deine Sachen gewaschen habe..." Oh nein! Was sollte ich denn jetzt sagen. Gestern hat sie es ja nicht bemerkt, da ich meine Sachen umgekrempelt hatte, aber jetzt beim Waschen... "Warum hattest du denn Klamotten in Frauengröße an? Waren das die Sachen deiner Mutter?"
Nein, das sind meine Sachen, denn ich bin vor ein paar Stunden geschrumpft und meine Klamotten nicht.
Das konnte ich ihr aber nicht sagen. Desswegen nickte ich nur als Antwort und schaute auf meine Hände.
Moni merkte wahrscheinlich, dass es mir unangenem war und fragte auch nicht weiter.
Nach dem Essen sagte Moni zu ihren Kindern: "Kinder geht ihr bitte spielen, ich hab noch was mit Kathie zu besprechen." Hm, wahrscheinlich wo ich jetzt hin musste. Ich konnte hier schließlich nicht einfach so wohnen bleiben.
Ich hatte Recht, denn genau das sprach Moni jetzt an. "Hör mal Kathie ich hab heute Nacht nachgedacht." Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. "Wie du siehst, ist meine Wohnungen sind sehr klein und ich hätte kein Platz und auch kein Geld dich hier aufzunehmen. Deswegen... Naja... Würde die beste Möglichkeit das... Kinderheim sein." Den letzten Satz sprach sie nur ganz langsam und vorsichtig aus.
Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht. Ich wollte nicht in ein Kinderheim. Aber ich wusste auch, das es keine andere Möglichkeit gab, denn ich konnte Moni auch nicht einfach zur Last fallen. "Wenn es keine andere Möglichkeit gibt...", gab ich deswegen ein wenig niedergeschlagen von mir.
"So Leid es mir tut. Aber ich kann dich hier wirklich nicht aufnehmen... Hast du denn überhaupt noch andere Verwandten?"
"Ja, aber die Leben alle in Kanada. Unsere Familie ist die einzige die aus Kanada ausgewandert ist", gab ich ihr als Antwort.
Moni überlegte kurz. "Hm... willst du vielleicht zu denen?" Darauf hin schüttelte ich sofort meinen Kopf. "Nein. Das wäre unlogisch. Ich hab sie noch nie Live gesehen und andersrum genauso. Ich will aber auch eigentlich nicht aus Deutschland raus. Da ist mir das Kinderheim schon ein wenig lieber."
"Nagut... Wollen wir da gleich mal hinfahren?", fragte sie mich anschließend. Ich antwortete ihr darauf hin nur mit "Meinetwegen."
Also kam es so, dass wir, nachdem sie dort angerufen hat und mir vernünftige Sachen zu anziehen gegeben hatte, eine halbe Stunde später im Auto saßen und zum Kinderheim fuhren.
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"Also Kathie, wie schon gesagt", sagte Moni und beugte sich zu mir runter, "wenn du irgend ein Problem hast oder wenn es dir nicht gut geht... Egal was. Du kannst mich jeder Zeit anrufen."
Sie gab mir einen Zettel wo ihre Nummer drauf stand. "Ein Handy hast du ja schon", sagte sie schmunzelnd.
Jap in der Tat. Auch wenn ich mir meine Erklährung selber nicht wirklich abgekauft habe. Sie taten es. Naja, besser für mich...
Moni begleitete mich noch bis zu meinem Zimmer und zog den Schlüssel für mein Zimmer aus ihrer Tasche und schloss auf. Sobald wir drinne waren, waren 4 Blicke auf uns gerichtet.
Moni lächelte alle freundlich an und fragte dann die vier Mädchen: "Ihr wohnt im diesem Zimmer?" Alle nickten nur und Moni sprach weiter: "Das hier ist Kathie. Sie wird ab jetzt bei euch im Zimmer wohnen."
Alle nickten wieder. Wahrscheinlich waren sie das gewohnt.
Ich schaute mir die Mädchen ein wenig genauer an. Sie hatten alle eine... Kinderheim-Uniform? Keine Ahnung wie das hier hieß.
Alle hatten eine andere Haarfarbe. Das sah ziemlich witzig aus. Die eine hellblonde Haare, die andere braune, eine andere schwarze und die letzte rot-orange Haare.
Die mit den blonden Haaren zeigte auf ein leeres Bett und sagte: "Da schläfst du." Ich nickte und drehte mich noch mal zu Monitor, um ihr Tschüss zu sagen. "Tschüss Moni." Sollte ich sie jetzt umarmen, ihr die Hand geben oder mich einfach auf mein Bett setzen?
Ich entschied mich für die Umarmung, da ich das gerade einfach brauchte. " Tschau meine Süße."
Als ich mich aus der Umarmung löste sagte Moni noch zu mir: "Ich gehe jetzt wieder runter um den Schlüssel abzugeben, denn ihr bekommt für das Zimmer nur ein Schlüssel und den habt ihr bereits. Ich komme aber noch mal hoch um dir die ganzen Uniformen und halt dein ganzes Zeug zu geben. Du wartest hier. Oder... Willst du lieber mitkommen?"
Mir war das eigentlich egal, deswegen zuckte ich nur mit den Schultern.
"Nagut, dann bleibst du hier. Ich geh ja nur kurz zur Rezeption, hol deine Sachen da ab und komm dann wieder. Bis gleich."
Damit stand sie auf und ging die Treppe wieder runter.
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"So bitteschön. Das ist alles was du brauchst." Moni kam mit einem vollem Korb meiner Sachen wieder und stellte ihn vor mein Bett.
"Soll ich dir noch helfen die Sachen in dein Schrank zu hängen oder schaffst du das alleine?" "Ich schaff das schon alleine." Ich bin ja kein kleines Kind mehr. Eigentlich.
"Oke... Dann... Ich werde dich mal besuchen kommen aber ich muss jetzt auch los. Hab noch ein Zahnarzttermin", erzählte sie ein wenig geknickt.
"Okey", antwortete ich mindestend genauso geknickt. "Tschau", sagte sie, umarmte mich ein letztes mal, lächelte den anderen kurz zu, die uns alle gespannt beobachteten und ging dann zur Tür. Sie winkte mir noch einmal zu und schloss dann die Tür hinter sich.
"Tschau", flüsterte ich in die Leere und vereinzelte Tränen liefen mir übers Gesicht. Jetzt war ich schon wieder alleine.
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Impossible Love
FanfictionKatie Anderson, ein Mädchen mit einem einfachem Leben, ohne jegliche Probleme. So scheint es zumindest bis zu ihrem 18 Lebensjahr. Sie wird entführt. Ihr Entführer gibt ihr ein Gift, das sie umbringen soll. Doch aus unerfindlichen Gründen verfehlt d...