"Du bekommst keinen Kuss"

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Kapitel 10


"Du hast Glück, Kleine. Ann, die Freundin von Mario kann doch nicht mitkommen und du kannst ihr Ticket haben", sagte Mo mir, als er mitten im Film auf sein Handy schaute. "Yeeeah. High Five, Kleine", sagte Leo glücklich und hielt mir seine Hand hin, damit ich einschlagen konnte. Ich schaute ihn verwirrt an. Wieso freut er sich so darüber? Wenn ich irgendwo mit Tausenden von Menschen da auf der Tribüne sitzen werde, würde er mich doch so wieso nicht sehen...

"Okey dann halt nicht", meinte Leo gespielt beleidigt und dann drehte er sich von mir weg. Anscheinend war ich so in meine eigenen Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich ihn hab warten lassen. "Was, nein. Hier." Ich streckte meine Hand zu ihm aus, damit er mir jetzt ein High Five geben konnte. "Nö, nö. Jetzt will ich auch nicht mehr", spielte Leo weiter beleidigt. "Und jetzt willst du mich die ganze Zeit ignorieren oder was?", fragte ich ihn belustigt. Darauf hin drehte er sein Kopf noch weiter von mir weg.

Mo war in der Zwischenzeit mit seinem Handy beschäftigt und bekam das alles gar nicht so richtig mit. "Leeeeoooo...", rief ich mittlerweile schon zum fünften Mal, aber er reagierte nicht darauf. Stadtessen schaute er nur stur auf den Fernseher. Doch der Film war mir in dem Moment total egal. Ich kannte den so wieso schon auswendig. "Okey", stöhnte ich genervt auf, "was muss ich machen, damit du wieder mit mir sprichst?"

Diese Frage schien Leo zu gefallen, denn er schaute dann kurz zu mir und als sein Blick wieder auf den Fernseher gerichtet war, fing er an wie ein bekloppter an zu grinsen. "Oh no", flüsterte ich leise, eher zu mir selbst. Leo schaute mich wieder an und zeigte anschließend mit seinem Zeigefinger auf seine Wange. Ernsthaft!? Ich zog eine Augenbraue in die Höhe, worauf er mich aber nur noch mehr angrinste.

"Hab ich eine andere Wahl", fragte ich ihn, obwohl ich mir die Antwort schon denken konnte. "Noup" war seine Antwort wie erwartet. Also stöhnte ich einmal auf, schaute dann kurz zu Mo (wieso eigentlich?), der immer noch an seinem Handy schrieb, und kletterte dann auf Leos Schoß, um ihm ein Kuss auf die Wange zu geben. Doch im entscheidenden Moment drehte Leo seinen Kopf und somit küsste ich in auf den Mund und nicht auf seine Wange.

"Baah... Du bist voll ekelig!", rief ich schon fast und wischte mir mit meinem Ärmel einmal über meinen Mund. Leo lachte darüber nur, worauf hin ich ihn einmal gegen die Brust schlug. Beleidigt, mit verschränkten Armen drehte ich mich einfach um, saß aber immer noch auf Leos Schoß, und schaute den Film weiter. Leo schlang seine Arme um meinen Bauch und stützte sein Kinn auf meiner Schulter ab. "Ach Kathie. Du bist schon ne ganz süße...", sagte Leo immer noch leicht lachend.

Dann nahm er sein Kinn von meiner Schulter und ich lehnte mich zurück an seine Brust. "Nimm mal ein bisschen zu. Deine Brust ist zu hart." Darauf hin fing Leo wieder an zu lachen: "Also ich nimm das jetzt mal einfach als Kompliment." An seiner Stimmer konnte ich heraushören, dass er grinste.

"Bist du jetzt beleidigt?", fragte er mich dann nach zwei Minuten die wir nur schweigend da saßen und den Film schauten. "Ja", sagte ich gespielt böse. "Und was muss ich machen, damit du nicht mehr beleidigt bist?", fragte er mich. Da ich wusste, dass er auf die Situation von gerade anspielte, spielte ich einfach mit und tippte mir mit meinem Finger auf die Wange. "Aber natürlich!", sagte Leo grinsend. Tja Leo, jetzt bist du dran. Sobald er nah genug an meinem Gesicht war, wollte ich mich, genauso wie er, wegdrehen, aber Leo war nicht ganz dumm. Mit seinen Händen hielt er mein Gesicht fest und drückte mir ein Kuss auf die Wange.

Als er meinen genervten Gesichtsausdruck gesehen hatte, fing er wieder an zu lachen. Was hatte der denn heute? Gab es bei ihm Kichererbsen zum Frühstück, oder was? "Tja, Süße. Den großen Leo kannst du nicht so schnell verarschen. "Das werden wir ja noch sehen", murmelte ich vor mich hin, lehnte mich dann wieder an Leos Brust an und schaute den Film weiter, der schon fast zu Ende war.

Nach fünf Minuten kam Mo wieder in den Raum. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er aufgestanden und aus dem Raum gegangen war. Als er uns so sitzen sah, guckte er uns ganz komisch an. Verwirrung und... war das andere vielleicht Eifersucht? Nein, wieso auch?

Dann wechselte sich sein Blick auf beleidigt und er sagte zu Leo: "Ey, warum hast du Kathie auf deinem Schoß sitzen? Mein Haus, meine Kathie und auf meinem Schoß!" Beim letzteren setzte er sich hin und zog mich auf seinen Schoß. Ich schaute ihn amüsiert an. "Deine Kathie?", fragte ich ihn belustigt. "Ganz genau", antwortete Mo mir grinsend.

Ich lachte kurz auf und lehnte mich dann an seine Brust. Dann schaute ich grinsend zu Leo. "Ey Leo." Damit hatte ich seine Aufmerksamkeit. "Auf Mo zu sitzen ist viel bequemer als auf dir." Darauf hin lachte Mo seinen Freund aus. Doch das ließ Leo nicht auf sich sitzen. "Dafür hab ich einen Kuss von ihr bekommen", sagte er um Mo ein bisschen zu provozieren.

Mo schaute mich erstaunt an. "So? Ist das so?" "Problem damit?", gab ich grinsend zurück. "Ich will auch einen!", sagte Mo ganz entrüstet. "Hm... lass mich überlegen... Nö!", sagte ich lachen und stand auf um eigentlich auf die Toilette zu gehen.

Doch sobald ich ein paar Schritte von ihm weg gegangen war, sprang er auch auf und lief mir hinterher. "Na warte...", hörte ich ihn rufen. Kreischend lief ich die Treppe nach oben. Man, du könntest dich auch einfach im WC einschließen, Kathie! Doch Mo war natürlich viel schneller als ich, da er mehrere Treppenstufen auf einmal nahm.

Als er mich dann von hinten gepackt hatte, fragte er mich grinsend: "Na... bekomme ich jetzt einen Kuss?" An seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er dachte, dass er schon gewonnen hatte. Aber so schnell würde ich ihn nicht gewinnen lassen. "Niemals!"


Impossible LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt