Alte Erinnerungen

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Kapitel 18

"Also Kathie, bist du bereit?", fragte Celine mich und hielt dabei meine Hand fest. Wir waren gerade vor meinem alten Haus. Alte Erinnerungen kamen wieder hoch. So viele schöne Erinnerungen verband ich mit diesem Ort. Dort verlohr ich meinen ersten Zahn, ich spielte die tollsten Spiele zusammen mit meinen Eltern. Als ich dann größer war bakam ich dort auch meinen ersten Freund und auch meinen ersten Kuss.

Mit Mühe hielt ich meine Tränen zurück. Ich wollte nicht vor Celine weinen. Ich musste stark bleiben! Sie sollte auf keinen Fall irgendwie von meiner Vergangenheit Wind bekommen. "Ja", sagte ich also und lächelte sie gezwungendermaßen an. Der Schlüsseldienst hatte mitlereweile die Tür geöffnet und wir konnten reingehen. Als ich die angelehnte Haustür öffnen wollte, fiel mir etwas ein.

Wenn ich jetzt zusammen mit Celine da rein ging, würde sie Fotos von meiner Familie und mir sehen. Sie würde meine zu großen Klamotten sehen. Sie würde ein Jugendzimmer und kein Kinderzimmer vorfinden. Sie würde alles wissen...

Ich drehte mich zu ihr um. "Darf ich bitte allein hinein gehen?" Sie schaute mich verwundert an, nickte aber dann. "Gut, wenn du das willst... Ich warte dann im Auto." Sie deutete auf das Auto hinter sich. Ich nickte und wartete, bis Celine im Auto war. Dann ging ich ins Haus und schloss die Tür hinter mir.

Jetzt war ich alleine. Ein kleines Kind in einem großen Haus. Ich fühlte mich so allein und verlassen. Dieses Haus bestärkte dieses Gefühl in mir, da es mitlerweile schon verlassen aussah. Überall war Staub und die Lampe, die ich in Eile an meinem letzten Tag als "ich in groß" umgeschmissen hatte, damit ich nicht zu spät zu Schule kam, lag auch noch an der selben Stelle wie damals.

Kraftlos gleitete ich die Tür hinunter, machte sie somit zu, und blieb für die nächsten fünf Minuten erst einmal dort sitzen. Ich will einfach nur mein altes Leben zurück. Es war gut. Ich hatte eine beste Freundin und wundervolle Eltern. Nichts gegen Celine und Alex, aber sie würden Mama und Papa niemals ersetzen können.

Kind, mach es dir doch nicht immer so schwer. Seh das Positive in den Dingen, denn es gibt Nichts, worin du nicht mindestens eine schöne Sache finden kannst.

Plötzlich musste ich an diesen Satz denken. Diesen Satz hat die Oma von meinem Ex-Freund zu mir gesagt. Ich hatte dort öfters mal übernachtet und die Oma lebte bei ihrer Tochter, also die Mutter von meinem Ex. In einer Nacht konnte ich nicht schlafen, da mich ein Thema quälte, welches wenn ich jetzt darüber nachdenke, eigentlich voll unnötig war... Ich ging also in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen, als ich die Oma dort sitzten sah.

Sie selbst war wie eine Oma für mich, da ich selbst keine mehr hatte. Nur leider starb sie letztes Jahr. Obwohl ich nicht mehr mit meinem Freund zusammen war, luden sie mich auch ein, was ich sehr gut von ihnen fand. Sie waren gute Menschen...

Aber mal im Ernst, was kann man an der Tatsache, dass ich nicht mehr ich bin positiv sehen?

Du denkst schon wieder negativ. Du schaffst es, daran etwas Positives zu finden. Glaub' es mir!

Das hatte sie mir damals schon gesagt.
Als mir dann tatsächlich etwas Schönes einfiel, musste ich automatisch lächen und rappelte mich auf. Es ist Zeit ein paar Sachen zu holen. Dabei musste ich die ganze Zeit an Mo denken. Wäre ich nicht geschrumpt, hätte ich ihn niemals kennengelernt. Und ich will es echt nicht missen ihn kennengelernt zu haben. Ou man, ich schwärme ja schon richtig von ihm. Naja, er sieht ja auch nicht schlecht aus... Okey, genug jetzt.

Mitlerweile stand ich vor meiner Zimmertür. Vorsichtig öffnete ich sie. Dort war alles noch so, wie ich es verlassen hatte. Ich schaute einmal auf die Uhr und merkte, dass ich schon eine halbe Stunde hier drinn verbracht habe. Nun gut, dann hab ich jetzt nicht mehr viel Zeit. Sonst macht Celine sich noch Sorgen und kommt im schlimmsten Fall auch noch hier rein. Also schnappte ich mir meine Only-Tasche, die unter meinem Bett lag und packte als erstes meine beiden Kuscheltiere ein. Ja, auch mit 18 kann man Kuscheltiere besitzen. Danach folgten eine Menge Bilder von meiner Familie, Urlaubsbilder und und und... Dann machte ich mein Kleiderschrank auf und nahm meine Blusen herraus. Immerhin kann ich sie jetzt als Kleider verwenden. Und so folgten immer mehr Sachen, biss ich schließlich drei Taschen voll hatte.

Dann hörte ich die Hausklingel leuten. Das müsste dann wohl Celine sein, denn ich hatte die Eingangstür ja zu gemacht. Ich sah mich noch einmal in meinem lila Zimmer um, nahm dann die Taschen in die Hand und ging runter. Adios gelibtes Haus! Für immer...

Impossible LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt