Mitch
Ich habe den Vorteil, dass ich nun voller neuer Energie bin, und somit schneller reagieren kann als er, doch er hat mehr Erfahrung. Ich werde erst mal vorsichtig gegen ihn kämpfen, damit ich seine Schwächen feststellen kann.
Als ich mich auf ihn stürze, duckt er sich unter mir durch um mir mit seinen Klauen meinen empfindlichen Bauch aufzureißen, was mich so gut wie kampfunfähig machen würde.
Ich bin jedoch schnell genug, um dies zu verhindern und wirbele herum, um ihm wieder gegenüber zu stehen. Mein Sichtfeld ist am Rande leicht gerötet, mein Blick fokussiert sich nur auf meinen Feind. Ich spüre wie mein Herz schnell und kräftig das Adrenalin durch meinen Körper pumpt, und ich zittere vor Spannung.
Als Drake sich sprungbereit hinkauert um mich wieder anzugreifen, fletsche ich meine Zähne und knurre ihn an, doch mein Knurren klingt dieses Mal anders, so wie Alex immer klang. Als er seine Alphaautorität gezeigt hatte.
Dieser Gedanke wirft mich kurz aus der Bahn, diese kurze Unaufmerksamkeit verschafft Drake einen Vorteil, den ich ihm nicht hätte geben dürfen. Es ist bereits zu spät komplett auszuweichen, als ich merke, dass er es auf mein Genick abgesehen hat.
Doch dadurch dass ich noch reagiert habe, erwischt er nur meine Schulter, und beißt sich an ihr fest. Der Schmerz explodiert durch mein ganzes Bein, und ich jaule. Ich spüre wie das Blut beginnt, aus der Wunde zu strömen, und weiß, dass dies eine ernsthafte Verletzung ist, die mich bald sehr einschränken wird, wenn ich diesen Kampf nicht schnell beende.
Ich taumele zur Seite als er mich loslässt, mein Bein entlastend. Ich schnappe blind nach ihm, seine Vorderpfote befindet sich zu meinem Glück direkt vor mir, sein Knurren und der Blutgeschmack in meiner Schnauze verraten mir, dass ich ihn erwischt habe. Ich kann das kleine Grinsen der Zufriedenheit nicht unterdrücken.
Er reißt seine Pfote weg, und humpelt einige Schritte nach hinten. Er starrt mich aus hasserfüllten Augen an, ich spüre den kalten Schauer meinen Rücken runterfließen. Durch das rötliche Licht, was durch die Fenster von draußen hineinfällt, wirkt der ganze Raum wie in dickes Blut getaucht. Die Schatten der Vorhänge und der großen Kronenleuchter bauen sich bedrohlich um uns herum auf. Drakes Fell wirkt fast schwarz, mit Blut gefärbt, und ich schlucke. Er ist definitiv ein gefährlicher Gegner.
Ich bin unsicher was ich machen soll, er zeigt seinen Schmerz, und auch ich bin nicht ungefährlich verletzt. Ich merke schon, wie mir langsam schwindelig wird durch meinen Blutverlust. Doch ich darf ihm meine Schwäche nicht zeigen, er wird sofort wieder angreifen.
Ich atme schwer, und versuche meine Übelkeit zu kontrollieren. Wenn das hier vorbei ist, werde ich sehr lange brauchen, um wieder komplett fit zu werden, auch mit meinen neu gewonnenen Kräften. Drake läuft langsam auf mich zu, und ich stelle mich abwehrend hin. Was auch immer er vor hat, es kann nichts gutes sein. Soviel habe ich mir jetzt gemerkt.
Eine entsetzte Stimme reißt uns beide aus unserer Trance
„Mitch?!“ Aidans Angst pulsiert in seiner Stimme, er ist definitiv besorgt. Doch er ist noch nicht hier, er sucht mich. Drake grinst, er hat seine Chance gewittert.
Als er in mich hineinrennt, wird die Luft aus meiner Lunge gepresst, und ich keuche. Damit habe ich nicht gerechnet. Die Panik steigt in mir hoch, als er es schafft, mein Genick zu packen. Ich werfe mich auf den Rücken, ihn unter mir begrabend, in der Hoffnung, die Wucht löst seinen Griff von mir. Er Winselt, als er auf den Boden gepresst wird, und dieses Geräusch zeigt Aidan wo wir sind.
Mist.
Ich wollte ihn nicht gerade direkt in unseren Kampf locken, doch das wird jetzt nicht vermeidbar sein. Ich stehe ruckartig auf, was Drake von mir ablassen lässt und ich nutze seine unvorteilhafte Position. Er liegt auf seinem Rücken, seinen ungeschützten Bauch in meiner Reichweite. Meine Klauen graben sich tief in das Fleisch und er gibt ein schmerzerfülltes Jaulen von sich.
Ich sehe Rot vor Wut, fühle die Befriedigung in mich fließen als ich ihn so hilflos und verletzt liegen sehe. Dieses Gefühl macht mir schon fast Angst.
„Mitch, Stopp!“ Aidans Ruf lässt mich einige Schritte zurücktreten, und ich erwache aus meiner Blutlust. Ich taumele, als das Adrenalin langsam zurückgeht, und ich beginne meine Wunden zu spüren. Aidans Schritte kommen immer näher, doch ich kann meinen Blick nicht von dem blutüberströmten, regungslosen Körper Drakes lassen. Sein Fell ist zerfetzt, die Wunden klaffen an seinen Flanken und seinem Bauch.
Meine eigene Wut macht mir nun Angst.
Das war ich?
Ich bemerke dass er nicht mehr atmet, seine Aura ist nicht mehr spürbar. Wieder taumele ich, ich hätte nie gedacht, dass ich… so eiskalt sein könnte.
Aidan erreicht mich genau in dem Moment als meine Beine nachgeben. Ich falle halb in seine Arme und halb auf den Boden. Meine Schulter glänzt voller Blut und mein Herzschlag pocht laut in meinen Ohren.
Ich höre Aidans verzweifelte Stimme, mich anflehend, ich solle wach bleiben. Doch meine Gedanken drehen sich nur um das schreckliche Gefühl, keine Kontrolle über mich zu haben.
Sekunden später spüre ich gar nichts mehr, mein Blick verdunkelt sich und Aidans Stimme entfernt sich immer mehr, doch es mischen sich mehr Stimmen dazwischen. Alle verzweifelt und erschöpft.
Irgendwann verstummen sie ganz, und ich versinke in Dunkelheit
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hey :)
Ich habe noch nie annähernd so eine Kampfszene geschrieben, deswegen weiß ich nicht recht, ob sie mir gelungen ist.
Jedenfalls hoffe ich, es hat euch gefallen und ihr lasst mir ein paar Kommentare und Votes da ♥
Ganz Liebe Grüße
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I'm My Own Worst Enemy (Boy x Boy) UNDER EDIT
VampireWerwölfe und Vampire, eine jahrhunderte alte Hassbeziehung. Krieg, Kämpfe und Machtspiele gehören noch immer zu den alltäglichen Erlebnissen, doch keiner weiß mehr, warum genau Vampire und Werwölfe so verfeindet sind. Auch Mitch weiß nicht, warum er...