Mitch p.o.v.
Ich schaue aus dem großen Fenster, als sich die Nacht langsam über das Schloss senkt. Vor einer halben Stunde haben wir erfahren dass Nash Castle angegriffen wurde, und warten nun auf die Reisenden. Sie sollten bald da sein, da sie mit ihrer Geschwindigkeit locker mehrere tausend Kilometer reisen können. Aidan hetzt immer wieder an mir vorbei, um was von seinem Schreibtisch zu holen, oder um Anrufe entgegenzunehmen.
Schließlich setzt er sich neben mich und schließt die Augen. Er kann nicht erschöpft sein, denn ja… er ist ein Vampir. Aber seine Stirn legt sich in Sorgenfalten. Beruhigend nehme ich seine Hand in meine und lächele ihn aufmunternd an, als er meinen Blick erwidert.
„Wer würde bitteschön eine uralte und mächtige Vampirfamile angreifen?“ frag er, doch ich kann darauf keine Antwort geben. Ich kenne kein Rudel, welches so leichtsinnig wäre, das überhaupt zu versuchen. Scheinbar gibt es aber eins.
Wir starren beide schweigend aus dem riesigen Fenster, nun ist es komplett dunkel, und nur die Sterne, neben dem riesigen, blassen Mond, sind am Nachthimmel zu sehen. Unwillkürlich denke ich an unsere gemeinsamen Stunden auf der Brücke am Fluss zurück.
Wir haben in dieser Zeit so viel übereinander gelernt, ich konnte meine Vorurteile gegenüber Vampiren beseitigen und habe erkannt, dass dieser Krieg verdammt unnötig ist. Ich seufze auf. Warum müssen alle so stur sein, und warum muss deswegen mein Leben so durcheinander sein?
Plötzlich hört man von draußen Stimmengewirr, und die Tür geht auf, um eine Traube an Leuten preis zu geben. Jack tritt in den Raum, ihm folgt ein Mann, dessen gesamte Erscheinung schon Macht und Autorität ausstrahlt. Er ist riesig, schon fast an die zwei Meter groß, und trägt altertümliche Klamotten. Seine kinnlangen, braunen Haare sind zu einem Zopf gebunden, dadurch stechen seine hellgrünen Augen noch mehr hervor und verleihen ihm eine unruhige Aura. Er ist muskulös und er scheint ziemlich verstimmt zu sein, und als er mich sieht, verschlimmert sich seine Laune ins unermessliche.
„Was macht ein Werwolf hier“ zischt er, seine Reißzähne entblößt und seine Stimme voller Wut und Hass. Ich zucke zusammen und schlucke, als ich gerade etwas mehr oder weniger kluges zu meiner Verteidigung beitragen wil. spüre ich, wie Aidan seinen Arm um meine Schultern legt, und mich zu sich heranzieht.
„Er ist mein Gefährte, er hat alles Recht hier zu sein!“ verkündet er mit fester Stimme. Ich erröte bei den ganzen misstrauischen und erstaunten Blicken der soeben angekommenen Vampire. Sie mustern mich abschätzend, als ob ich gleich auf sie losgehen würde. Aidan zieht mich noch fester an sich, und macht somit seine Botschaft unmissverständlich klar. Mein Herz flattert freudig bei dem Gedanken, dass ich ihm doch soviel bedeute.
Der Vampir, der nun vor mir steht, schnaubt verächtlich, doch setzt sich dann schließlich auf das Sofa, entspannt sich aer keineswegs. Aidan lässt mich wieder los, doch greift sofort nach meiner Hand, die ich dankbar annehme.
„Mitch, das ist mein Onkel Rasvan.“ stellt er ihn mir vor. Ich nicke ihm kurz zu, doch Rasvan wirft mir wieder nur einen sehr kalten und distanzierten Blick zu. Ich sehe wie Aidan neben mir mit den Augen rollt. Scheinbar ist das normal für ihn.
„Kommen wir zum wichtigen. Was ist passiert?“ fragt er unverblümt, und Rasvan holt Luft, um seine Erlebnisse zu schildern. Sie scheinen ihn doch mitgenomen zu haben
„Sie griffen uns in der Abenddämmerung an, es war nicht so dass wir total überrascht wurden, aber es war genug.“ er unterbricht sich kurz um die nächsten Ereignisse in Worte zu fassen „wir waren einfach überrumpelt, da das Rudel auch so groß war. Viele sehr junge Wölfe, fast alle unerfahren. Deswegen auch unberechenbar. Der Alpha konnte bis ins Schlafgemach vordringen, ich konnte noch gerade so zur Flucht aufrufen, doch wir haben trotzdem zu viele verloren.“ er beendet seine sehr kurze Erzählung, aber ich kann ihm ansehen, dass ihn der Verlust schmerzt.
„Wie sah der Alpha aus?“ frage ich spontan, ohne nachzudenken. Aidans Blick von vorher kommt mir in die Gedanken, und wahrscheinlich ist dass auch der Grund, weswegen ich gefragt habe. Dieser kleine Hintergedanke lässt mir keine Ruhe. Rasvan wirft mir einen kurzen Blick zu, doch dann antwortet er mit belegter Stimme
„Er war ziemlich groß, dunkelbraun und ich glaube der Beta hatte rotbraunes Fell.“ ich schlucke, als ich Alex und Drake in der Beschreibung wieder erkenne.
Nein! Das kann einfach nicht sein!
Ich kann nicht glauben dass es tatsächlich mein Rudel gewesen sein soll. Es gibt doch bestimmt noch andere Wölfe mit der Fellfarbe, es muss einfach so sein. Außerdem ist unser Rudel niemals so groß. Ich schüttele den Kopf um meine verwirrten Gedankengänge zu orden.
"War ein hellblonder Wolf mit blaugrünen Augen unter ihnen? Eine Ecke im Ohr?" ich muss es einfach wissen, solche Wölfe wie meinen Bruder gibt es nicht oft, und die Ecke in seinem Ohr, die ich mal ausversehen beim Spielen verursacht habe, gibt es erst recht nicht oft. Rasvan überlegt einige Sekunden, ohne den Blick von mir abzuwenden.
"Ja ich glaube. Er war ein guter Kämpfer" zischt er leise "doch er wirkte unsicher und ängstlich." er verstummt wieder.
Verdammt!
Aidan mustert mich, nimmt mich in den Arm und flüstert mir dann ins Ohr: "Selbst wenn sie es waren, Kyle würde niemals, wirklich niemals freiwillig Vampire angreifen" Ich gebe ihm Recht, Mitch ist nicht der Typ dafür, vor allem da er weiß, dass mein Gefährte niemand anderer ist als der "Vampirkönig". Ich löse mich von ihm und nicke ihm zu.
"Ich muss Kyle irgendwie erreichen" flüstere ich, und versuche in meinem Kopf einen Plan zu finden, wie ich mit ihm in Kontakt treten könnte, ohne dass mein ehemaliges Rudel es mitbekommt
Könnte etwas schwer werden
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Hallihallo :3
Okay ich gebe es zu, dieses Kapitel hat ganz schön lange auf sich warten lassen >.< und es ist nicht mal sonderlich lang und spannend, weswegen ich mich auch schon wieder ärgere :/
Naja ich hoffe trotzdem dass es euch irgendwie gefallen hat, und dass ihr mir ein paar Votes und Kommis hinterlasst :) *kleiner, unauffälliger Bettler*
Bis nächstes Mal und machts Gut *winkewinke*
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I'm My Own Worst Enemy (Boy x Boy) UNDER EDIT
VampireWerwölfe und Vampire, eine jahrhunderte alte Hassbeziehung. Krieg, Kämpfe und Machtspiele gehören noch immer zu den alltäglichen Erlebnissen, doch keiner weiß mehr, warum genau Vampire und Werwölfe so verfeindet sind. Auch Mitch weiß nicht, warum er...