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Mitch

Ich erwache nach einem scheinbar endlosen Schlaf, doch das erste was ich bemerke, ist dass ich nach gefühlten Jahren mal wieder komplett ausgeruht bin.

Ich schaue mich um und nehme die unbekannte Umgebung in mich auf. Ich liege auf einem breitem, schwarzen Stoffsofa, welches sich in der Mitte eines großen Raumes befindet. Riesige Fenster lassen das schon warme Sonnenlicht hinein, wenn ich hinausschaue kann ich den vertrauten Wald sehen. Vor dem mittleren Fenster steht ein großer Schreibtisch aus Mahagoni, neben dem Computer der darauf steht sind Blätter und anderer Papierkram verteilt. Ich lasse meinen Blick langsam weiterschweifen, am Ende des Raumes ist eine Tür, die angelehnt ist, doch mein Blick bleibt nicht lange dort hängen, denn der riesige, mattschwarze Klavierflügel zieht meine komplette Aufmerksamkeit auf sich. Er ruht majestätisch neben einem Kamin, um den herum Sessel stehen, ebenfalls schwarz.

Ich richte mich auf, genau in dem Moment als Aidan aus dem Zimmer mit der angelehnten Tür kommt. Er lächelt als er mich sieht und mein Herz stottert ein wenig.

„Gut geschlafen?“ fragt er und setzt sich neben mich, meine Hand mit seiner verschränkend. Ich nicke nur und bemerke auf einmal, dass ich einen Mordshunger habe. Wie um dies auszudrücken, knurrt mein Magen leise, aber laut genug dass Aidan es hören kann. Er lacht und ich erröte.

„Komm mit, ich habe etwas Frühstück vorbereitet.“ meint er und führt mich, immer noch meine Hand haltend, zu einem anderen Zimmer. Es ist nicht ganz so groß, wie das vorherige, doch immer noch imposant. Ich denke, ich bin solche Umgebung einfach nicht gewohnt.

Der große, viereckige Tisch in der Mitte des Raumes ist schlicht gedeckt, und ich rieche den Duft frischer Brötchen. Wieder knurrt mein Magen und ich schimpfte ihn dafür mental aus. Wir setzen uns hin, und ich kann nicht anders, als erst mal die vielen verschiedenen Dinge auf dem Tisch zu bewundern. Unterschiedlichste Marmeladen, sowie auch eine Auswahl an herzhaften Dingen.

„Aidan..“ ich brach ab. „Danke… dafür.“ Ich hätte nie gedacht dass er sich so eine Mühe geben würde, doch darin habe ich mich dann wohl getäuscht. Dann greife ich nach den Brötchen und stille erst mal meinen Hunger. Er lacht leise.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

„Und du bist dir sicher?“ fragt Aidan zum wiederholten Male und ich nicke stur. Ich muss einfach nach Hause, nicht nur um ein paar Sachen einzupacken und hierher zu bringen, sondern auch meinen Bruder zu besuchen. Ich muss wissen ob es ihm gut geht. Er ist nun mal erst fünfzehn… na gut fast sechzehn.

Aidan seufzt und steht dann auf, einen Autoschlüssel im Vorbeigehen nehmend.

„Kommst du?“ fragt er und ist schon halb zur Tür raus, bevor ich dann endlich kapiert habe, dass er nachgegeben hat. Ich grinse und folge ihm dann durch das Schloss, in den Keller zu einer großen Garage.

„Wer hätte gedacht dass ein so altes Schloss eine Garage hat?“ frage ich belustigt als wir zu einem Volvo laufen. Er schaut mich augenrollend an.

„Du willst gar nicht wissen, was das hier vor 200 Jahren noch war.“ murmelt er und wirft mir ein schnelles Grinsen zu. Ok ich wollte es wirklich nicht wissen. Mit einem Schaudern folge ich ihm und steige dann ins Auto.

*_*_*_*_*_*_*_*_*_*_*_*_*_*_*_*

Eine halbe Stunde später fährt er in unsere Ausfahrt ein, und ich springe praktisch aus dem Auto um zur Tür zu sprinten. Ich will nicht nur Kyle endlich wieder sehen, sondern wir dürfen uns auch nicht allzu lange hier aufhalten, das Rudel könnte uns wittern. Ich klingele Sturm, und als Kyle endlich die Tür öffnet, erdrückte ich ihn fast in einer Umarmung.

„Mitch“ keucht er überrascht, dann erwidert er genau so fest. Wir lösen uns voneinander und ich erkenne sofort, dass es ihm nicht prickelnd geht.

„Kyle… wie geht es dir? Was sagt das Rudel? Was ist mit unseren Eltern?“ stürzt es aus mir hinaus, und Kyle lächelt matt. Doch anstatt meine Fragen zu beantworten, richtet er seinen Blick auf die Tür, in der nun auch Aidan steht. Er reicht Kyle seine Hand, doch er ignoriert sie, stattdessen umarmt er Aidan kurz. Er scheint überrascht, doch lächelt dann.

„So lernt man sich dann kennen“ meint Kyle und nickte Aidan zu. Ich seufze erleichtert, irgendwie war ich angespannt, und hatte unbegründeterweise die Befürchtung gehabt, dass sich Kyle und Aidan überhaupt nicht verstehen.

„Kyle, ich sollte schnell ein wenig Zeug zusammenpacken“ teile ich ihm mit, während ich Aidan hinter mir in mein Zimmer ziehe, um mit ihm anzufangen, meinen Koffer zu packen. Kyle folgt uns, blieb aber im Türrahmen stehen.

„Und dann gehst du wieder?“ fragt er, und ich horche auf, ob in seiner Stimme so etwas wie Traurigkeit oder so zu hören ist, doch das ist nicht der Fall. Ich nicke ihm kurz zu, bevor ich dann zwei meiner Lieblingspullis in den Koffer warf. Aidan packte ein Paar Jeans dazu.

„Vergiss das nicht“ meint Kyle und gibt mir meinen IPod. Ich lächele, denn er kennt mich gut genug um zu wissen, dass auf dem IPod nur meine absoluten Lieblingslieder drauf sind. Ich werfe ihn mit zu den anderen Sachen und schließe dann den Koffer.

Ich schaue mich noch ein letztes Mal in meinem Zimmer um und merke wie sich langsam ein Kloß in meinem Hals formt. Aidan nimmt mich in den Arm und drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn, was mich ungemein tröstet.

„Wir sollten gehen“ murmelt er leise und ich nicke, entschlossen jetzt nicht sentimental zu werden. Dann gehen wir runter, genau in dem Moment als wir das schon nicht mehr so entfernte Heulen des Rudels hören. Ich schaue Kyle und Aidan alarmiert an, und wir rennen hastig zur Tür.

Doch die wird bereits von einem riesigen rotbraunen Wolf versperrt. Drake. Die Wut wallt in mir auf, und ich machte mich bereit, mich auf ihn zu stürzen. Aidan kann mich noch gerade so festhalten, und während er zur Seite weicht, sehe ich wie sich Kyle in seiner Wolfsform auf Drake wirft.

„NEIN“ schreie ich, versuche mich aus Aidans Griff zu befreien, doch dadurch dass Drake abgelenkt ist, können wir aus dem Haus rennen.

„Lass mich los Aidan!“ keuche ich und zappele, doch ich weiß, dass er mich nicht gehen lassen wird. Ich werfe einen Blick zurück, als wir aufs Auto zuhetzen. Kyle stolpert keuchend und blutend zur Seite, während Drake uns nachsetzt. Kyle wirft mir einen Blick zu Tut mir leid, Bruder.

„Fuck“ murmelt Aidan und ich bemerke, dass wir vom Rudel umgeben sind. Es sind nur noch wenige Meter zum Auto, die wir sprinten. Aidan rennt langsamer als er eigentlich könnte, doch ich wusste, es liegt daran, dass er mich nicht zurücklassen will.

Wir erreichen das Auto, genau in dem Moment als Drake hinter mir nach meinem Bein schnappen will, doch ich schlage die Tür vor seiner Schnauze zu, und Aidan startet den Motor, nachdem er den Koffer hastig auf die Rückbank geworfen hat. Er gibt Gas und die Wölfe springen jaulend aus der Bahn.

Wir fahren einige Minuten in Stille, nur mein noch schnell gehender Atem ist zu hören. Dann vergrabe ich mein Gesicht in meinen Händen

Kyle steckt jetzt richtig in der Scheiße

_~_~_~_~_~_~_~_~

Uhh das war knapp >.<

Heey Leute erstmal :3  

Nächstes Kapitel fertig, und ich bin richtig begeistert, dass ich schon fast 1.7K reads hab *.* ich hätte niemals gedacht dass dieses Buch so gut ankommt, UND ach ja... 

Platz 6 in Kategorie Werwolf ♥ *kleiner Freudentanz* xD danke danke dafür Leute ♥

Teilt mir eure Meinung zu diesem Kapitel mit, und vergesst nicht zu Voten :P

LG 

I'm My Own Worst Enemy (Boy x Boy) UNDER EDITWo Geschichten leben. Entdecke jetzt