Warme Hände

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Braunholz flog beinahe über den braunen, sandigen Boden, und hinterließ am Ende nur eine riesige Wolke von Staub und Dreck, die sich weit hinter uns noch erstreckte und alles in sich aufzuziehen schien.

Merilin hatte ich die Zügel und den Sattel abgenommen, damit ihre Last sich verringerte und war auf Braunholz umgestiegen, um Beledas fest zu halten.

Merilin würde nachkommen. Sie würde uns überall finden, aber das tat sie so gut sie es mit ihrem Fuß konnte. Ich konnte in diesem Moment einfach keine Rücksicht auf sie nehmen, nicht, wenn es um Beledas Leben ging.

Ich hatte einen Teil meines Kleides zerrissen und es an Beledas Wunde gedrückt, um die Blutung zu stoppen, was auch gut funktioniert hatte.

Nun redete ich in Elbisch auf ihn ein, betete zu den Göttern, dass sie gnädig sein mögen und sein Leben bewahren. Ich betete, sprach alte Rituale und alles, was mir in diesem Moment, zu dieser Situation noch einfiel.

Es brachte nicht viel, da ich weder Kräuter, noch Tränke hatte und sie hier auch nicht finden würde, doch ich konnte wenigstens verhindern, dass er starb. Ich konnte seine Kraft beibehalten, wenn ich ihm einen Teil meiner Lebensenergie gab.

Das war die einzige Möglichkeit, ihm zu helfen..., ihn zu retten !

Braunholz musste den Rest erledigen. Er musste, so schnell er konnte, einen Wald finden, doch das brauchte man einem Bären nicht zwei mal sagen.

Wir waren nun seit mehr als zwei Tagen unterwegs und meine Energie war aufgebraucht. Ich konnte nicht mehr. Ich konnte Beledas nicht noch mehr meiner Lebensenergie geben. Dafür hatte ich ihm schon viel zu viel gegeben. Würde ich so weiter machen, würde ich sogar noch vor ihm sterben.

Ich hatte die Hoffnung aufgegeben. Wir würden es nie rechtzeitig schaffen. Wie sollte ich denn noch die richtigen Kräuter finden, wenn ich selbst beinahe keine Kraft mehr hatte?

Mein Blick richtete sich zum Horizont und da versetzte es mir einen Stich in mein Herz. Ein funken Hoffnung leuchtete in mir auf und was ich im genaueren Hinsehen entdeckte, verschlug mir die Sprache.

Ein gewaltiger Wald erstreckte sich über den gesammten Horizont vor uns.

Riesige Baumkronen verfingen sich ineinander und trotzdem war der Wald hell erleutet und sah freundlich und einladend aus.

Ich spürte das Leben, das sich in diesem Wald tummelte. Die vielen, verschiedenen Lebewesen, die sich der Macht dieses Waldes bedienten. Dieser Wald war magisch, kraftvoll und beeindruckend zugleich.

Endlich! Wie hatten es geschafft.

Die letzten Meter vergingen wie im Flug. Auch Braunholz hatte seine letzte Energie zusammen genommen und hatte uns, so schnell er konnte zum Wald getragen, doch was nun...?

Meine Kraft war beinahe aufgebraucht.

Ich stolperte keuchend von Braunholz Rücken herunter und kam nach einer kurzen Schwankpartie zum Stehen.

Ich... ich musste die Kräuter finden. Das war unsere letzte Hoffnung! Doch dann spürte ich es schon... ich spürte ihre Anwesenheit. Die sie verborgen im Schatten, lauerten und uns beobachteten. Ihre Augen durchbohrten mich, musterten mich von oben bis unten und ich spürte, dass sie genauso wenig wussten, wer wir waren, als, dass wir wussten, wer sie waren, doch sie waren eindeutig mehr.

Ihre Schatten verschmolzen mit den riesigen Schatten der Bäume und hinterließen nur einem Hauch von Unwissen... von diesem Gefühl, beobachtet zu werden.

Ich drehte mich um. In die Richung, von der ich glaubte, aus der sie kamen, doch je öfter ich mich umschaute, desto klarer wurde meine Sicht: wir waren umzingelt.

"Einen Schritt näher... und... ihr seit tot!", warnte ich herausfordernd. Meine Stimme klang erschreckend schwach und ich war mir sicher, auch sie hatten das bemerkt, doch vielleicht ließ sie der Anblick, den Braumholz bot, doch noch zurückschrecken.

"Wer seid ihr?", erklang eine gedumpfte Stimme aus dem Wald. Ich war mir nicht sicher, aus welcher Richtung sie kam, deshalb schaute ich auf den Boden, als ich seine Frage beantwortete:

"Mein Name ist Emelin! Emelin aus dem Düsterwald. Ich brauche dringend Kräuter! Mein Freund ist schwer verletzt und wird bald sterben, solange ich ihm nicht helfen kann. Ich bitte euch! Lasst uns in Frieden."

Sie mussten schließlich nicht wissen, dass ich die Thronfolgerin des Düsterwalds war... das musste keiner wissen, denn wenn es um meinen Vater ging, würde ich auch so schnell nicht mehr die Thronfolherin des Düsterwalds sein...

Sie sollten denken, wir seien Wanderer, die Hilfe brauchen. Mehr nicht.

"Euer 'Freund'", fing er an, wobei er das Wort 'Freund' sichtlich mehr betonte.

"Er ist ein Zwerg!", beendete die Stimme, sichtlich verwundert.

"Ja und? Habt ihr etwa noch nie einen Elb und einem Zwerg zusammen gesehen?", antwortete ich beleidigt.

"Schon oft genug.", nuschelte die Stimme, eher zu sich, als zu uns.

"Und was verlangt ihr von uns?", fuhr er fort.

"Ich möchte nur.... dass,... ih... g", meine Energie hatte sich so eben in Luft aufgelöst. Sie war einfach aus mir heraus geschlichen... mitten im Reden. Und ich hatte es gar nicht bemerkt, doch jetzt merkte ich es.

Ich begann zu schwanken. Hatte keine Kraft mehr in dem Beinen, um mich weiter zu halten, ich hatte auch keine Kraft, zu versuchen, mein Gleichgewicht zu halten und mich abzustützen.

Ich konnte es nicht aufhalten. Ich würde sterben, wenn mir jetzt keiner half, doch dann traten sie aus dem Schatten, und einer von ihnen eilte mit schnellen Schritten auf mich zu, doch mehr bekam ich nicht mehr mit.

Mein Körper gab der Versuchung schlussendlich nach. Er ließ sich einfach fallen, mitten in das schwarze Nichts. Er ließ los... gab auf... und ich ließ es einfach geschehen. Gab mich dem Gefühl hin. Dem Gefühl des Fallens... und wartete nur noch auf den Aufschlag. Der Aufschlag, der mich wieder in die harte Realität zurück brachte und dafür sorge, dass mein kleiner, unendlicher Traum jäh ein Ende fand, doch nichts passierte... kein harter Schlag auf den Boden... nichts!

Nur weiche, warme Hände, die meinen schlaffen, müden Körper ergriffen und mich an den dazugehörigen Körper, der ebenfalls warm und kraftvoll war, heranzogen.

Er legte meinen Kopf an seine Brust und trug mich... er trug mich einfach... in diesem Moment war es mir ganz egal, wohin er mich trug, oder was er mit mir machte... ich wollte einfach nur schlafen. Schlafen!

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Sooooo Freudeeee...
Das war mein nächstes Kapitel und ich hoffe, es hat euch gefallen und ich hab euch Lust auf mehr gemacht ;)

Ich wollte mich nocheinmal tooootal bei euch bedanken für die  1,28k Reads... das hät ich in so einer kurzen Zeit gar nich für möglich gehalten *_*... ihr seid einfach der Hammer !!! Ein riesen riesen riiiiiiiesengroßes DANKESCHÖN ^-^

ICH HAB EUCH ALLE GANZ ARG GERN ihr seid die BESTEN!!!

Eure Alanani

Der Kampf um die Ewigkeit (Herr der Ringe/ Hobbit FF) {PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt