Der Geruch von Tannennadeln und Harz...

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"Meine Herrin, die Sonne steht schon hoch am Himmel und ihr Vater erwartet sie schon seit heute Morgen", weckte mich meine Magd.

Sie öffnete die großen Glasfenster und sofort stieg mir der Geruch von Tannennadeln und Harz in die Nase.

Ich atmete den Geruch so tief ich konnte ein und öfnete dann mit einem lauten Seufzer meine Augen.

Aleen, meine Magd kam zu mir herüber gehuscht und reichte mir mein Morgengewand, in das ich ohne zu murren hinein stieg.

"Den Rest mache ich selber, danke.", sagte ich an sei gewandt und sie nickte nur und verschwand dann.

Ich lief auf das Fenster zu und betrat den aus Marmor gefretigten Balkon.

Unter mir herschte schon wildes Treiben. Elben liefen umher und erledigten die Dinge, die sei eben so erledigen wollten.

Ich drehte mich um und lief zum Spiegel und betrachtete mich.

Meine weißblonden, lockigen Haare fielen mir wirr über die Schulter und meine silbergrauen Augen strahlten noch müde.

Ich wendete mich vom Spiegel ab und holte ein langes, weißes, mit Spitzen versehenes Kleid heraus und zog es an.

Außerdem legte ich mir meine silberne Kette um und flocht mir eine silberne Haarkrone in die Haare.

Ich wollte, wenn ich vor meinen Vater trat, gut aussehen. Ich wollte ihm zeigen, dass er stolz auf mich sein konnte.

"Vater! Ihr habt nach mir rufen lassen?" Ich verneigte mich so tief ich konnte und wartete auf eine weitere Reaktion meines Vaters.

"Erhebe dich, meine Tochter."

Ich stand auf und trat ein paar Schritte auf ihn zu, auch er erhob sich von seinem Thron und kam auf mich zu.

Er legte seine Hände um meinen Hals und küsste meine Stirn.

"Du weißt, dass du, Tochter Thendors, eines Tages den Thron besteigen wirst, sollte ich einmal fallen."

Ich nickte nur stumm, während ich auf den Boden schaute.

"Und du weißt auch, dass du eines Tages heiraten solltest."

Ich schaute zu ihm auf.

"Ja Vater, aber..." Ich stockte kurz. Ich wollte meinem Vater nicht wiedersprechen, aber ich war auf keinen Fall bereit zu heiraten.

"...ich weiß nicht, ob ich jetzt schon in der Lage dazu bin.", beendete ich den Satz.

So sehr ich meinen Vater liebte, so sehr fürchtete ich mich auch vor ihm.

Der Ausdruck in seinen Augen verriet mir, dass er von meiner Antwort enttäuscht war.

"Elîn... ich bin dein Vater und gleichzeitig der Elbenkönig von Düsterwald. Ich habe Verantwortung zu tragen. Für mein Volk und auch für meine Familie und gleichzeitig muss ich autorität ausstrahlen. Wenn ich nicht mal meine eigene Tochter unter Kontrolle bringe, wie soll ich das dann bei meinem Volk tun?" In seiner Stimme schwang Wut mit.

Ich senkte den Kopf und schaute auf den Boden. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Nicht, wenn er sauer war.

"Elîn, ich will doch nur das Beste für dich!" Er strich mir mit seinem Handrücken über die Wange und wischte eine Träne fort, die langsam meine Wange hinunter kullerte.

"Ich weiß Vater." Antwortete ich ihm.

"Gut... glaube mir, er wird dir ein guter Mann sein!"

"Ihr habt schon einen Mann für mich?"

"Ja."

"Wer ist er?"

"Das wirst du noch fruh genug erfahren, mein Kind. Und jetzt geh."

"Jawohl, mein Vater." Ich verneigte mich kurz und lief dann, so schnell ich konnte aus dem Raum.

Die Tränen kullerten mir die Wange herunter und ich schluchzte leise.

Das könnte ich meinem Vater nie verzeihen. Niemals!

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Hey, das ist meine neue Geschichte. Ich hoffe, sie gefällt euch.

Freue mich auch immer gernde über Kritik (ob gut oder schlecht)

Wünsche euch noch einen schönen Tag

Eure Alanani <3

Der Kampf um die Ewigkeit (Herr der Ringe/ Hobbit FF) {PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt