(Thendor; Düsterwald; in einem kleinen Versuchsraum unterhalb des Kerkers)
"Bist du bereit Zauberer?"
"Ja mein König, wir können beginnen."
"Gut, dann verabreiche ihm das Mittel."
"Jawohl, mein König. Schreiber! Schreibe dies auf:
Testversuch 1, Tag 1: Wir verabreichen das Mittel einem männlichen, ausgewachsenen Elben. Der Elbe ist genau 1 000 Jahre alt Wir haben ihm mit dem Hals an sie Kerkermauer des Versuchraums gefeselt und beginnen nun mit dem Testlauf. Ich verabreiche ihm die Flüssigkeit indem ich ihm eine kleine Wunde an seinem Oberarm zufüge und träufle nun die Flüssigkeit hinein. Sie kommt mit dem Blut in berührung und am Wundenrand bilden sich kleine, schwarze Adern.
Das Versuchsobjekt wehrt sich heftig dagegen und schreit vor Schmerzen auf. Es schüttelt sich und verkrampft. Aus der Wunde tritt nun schwarzes Blut aus und verhärtet schließlich zu einer schwarzen Kruste.
Die schwarzen Adern verteilen sich um den Schnitt herum gleichmäßig und üerall, wo die schwarzen Adern zu sehen sind, beginnt die Haut zu schrumpeln, wie die eines alten Menschens.
Das Versuchsobjekt scheint keine starken Schmerzen mehr zu haben, denn es versucht nun, die Kette um seinen Hals auf zu bekommen. Ein Fluchtreflex, doch es wird ihm nicht sonderlich viel nützen.
Der erste Tag ist so verlaufen, wie erwartet.
Morgen werden wir weiteres Erfahren.
Tag 1, Einführung des Mittels in das Versuchsobjekt, erfolgreich."
"Ich bin begeistert Zauberer. Ihr habt wirklich gute Arbeit geleistet."
"Ich danke euch mein König."
"Und nun entschuldige mich, ich habe ein Königreich zu regieren."
"Jawol, mein König."
"Ach, und Zauberer?"
"Ja mein König?"
"Ich möchte eine tägliche Berichterstattung."
"Natürlich, mein König. Alles, was ihr verlangt."
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(Elîn)
Seit uns Legolas Grünblatt gerettet hatte, waren nun genau drei Monde vergangen.
Ich hatte die meiste Zeit an Beledas Bett gesessen und seine Wunde gereinigt.
Sein Zustand besserte sich täglich. Zwar nicht sonderlich viel, aber es war ein Anfang. Ich war gerade dabei, die schweißgetränkten Tücher auszuwringen, als Legolas das Zimmer betrat.
"Wie geht es ihm?", er blieb an der Türe stehen und betrachtete mich besorgt.
"Besser.", antwortete ich knapp. Und legte frische, nasse Tücher auf seine Stirn und seine Waden.
"Mach dir keine Sorgen um deinen Freund. Es geht ihm bald wieder besser. Er ist in besten Händen."
Ich seufzte.
"Es ist wirklich ungewöhnlich, einen Zwergen und eine Elbin gemeinsam zu treffen. Normalerweise verstehen wir uns nicht sehr gut mit diesen Grieskrämen."
"Aber anscheinend war ich auch nicht die einzige."
Er schmunzelte:" Stimmt. Ich und Gimbli... man kann jetzt nicht sagen, dass wir Freunde waren oder so... aber... wir haben uns... verstanden."
"Was gibt es da zu leugnen? In jeder Geschichte, in der es um den Ring und die Gefährten geht, wird die Freundschaft von Legolas Grünblatt, dem Elben und Gimbli dem Zwerg wie eine eigene große Geschichte erzählt. Ihr seid so was wie aller beste Freunde..."
Er schaute auf den Boden.
"Wer weiß, vielleicht waren wir ein wenig befreundet.", murmelte er.
Ein wenig eingebildet war er ja schon, doch bevor ich ihm wiedersprechen konnte, drehte er sich um und ging, doch auf halben Weg blieb er noch einmal stehen, drehte sich um und schaute mir in die Augen:
"Du kannst morgen früh zum Training kommen, dann kann ich mir mal anschauen, wie du so kämpfst. Ich meine, ich weiß, dass ich wahrscheinlich nicht viel erwarten kann, denn..."
"Was soll das denn bitte heißen? Ich kann auf jeden Fall besser kämpfen, als einige eurer Männer, das könnt ihr mir glauben."
Er schmunzelte nur und verließ dann den Raum.
Was dachte sich dieser eingebildete Vollhonk dabei, mich in irgendeine Schublade zu stecken? Er wusste doch gar nichts über mich! Eins war klar, morgen würde ich ihm zeigen, was ich drauf hatte und ich würde mich ganz und gar nicht zurückhalten... so viel stand fest!
Ich wendete meinen Blick von der Tür, die ich mit finsterere Miene angestarrt hatte, nachdem Legolas den Raum verlassen hatte und wendete mich wieder Beledas zu, der sich mit hohem Fieber unruhig hin und her wälzte.
Ich nahm die Wickel, die ich kurz zuvor erst ausgewechselt hatte und legte ihm ein neues paar, kalter, nasser Tücher an.
Ich hoffte, dass er bald wieder auf die Beine kam, denn ich wusste rein gar nichts mit dieser Zeit anzufangen, die ich plötzlich zu genüge hatte.
Ich würde mich noch zu Tode langweilen, wenn es so weiter ging, doch zum Glück konnte ich Morgen beim Training meinem Frust freien Lauf lassen.
Dieser ganze Frust, der sich in den vergangenen Tagen angestaut hatte. Der Frust über meinen Vater, der anscheinend ein noch viel größeres Biest war, als ich angenommen hatte und der Frust, den diese ganze Langeweile mit sich brachte...
Ich platzte bald, wenn ich nicht langsam jemanden zum reden hatte, doch der einzige, dem ich mich anvertrauen konnte, war Beledas, doch dieser war gerade nicht wirklich in der Lage mir zuzuhören, weshalb ich wohl oder übel warten musste, bis er wieder so weit hergestellt war, dass ich meinen Frust sorglos an ihm auslassen konnte, denn er war so ziemlich der einzige, der mich in dieser Situation nicht verurteilen würde...
Beledas, bitte wach auf... bitte, ich brauche dich!
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Der Kampf um die Ewigkeit (Herr der Ringe/ Hobbit FF) {PAUSIERT)
FanfictionElîn, die junge Elbin und Thronfolgerin Düsterwalds begiebt sich auf eine spannende Reise, als sie von Zuhause flieht, um nicht heiraten zu müssen. Von da an ändert sich ihr gesamtes Leben und alles, was sie bisher geglaubt hatte. Doch ist sie wir...