"Elîn?"
Ich kannte diese Stimme.
"Elônas.", antwortete ich und löste mich von Legolas, der wie versteinert auf meinen kleinen Bruder starrte.
"Wieso bist du hier? Er sucht nach dir. Alle suchen nach dir. Du solltest verschwinden."
"Elônas... ich hab dich vermisst."
Sein Ausdruck wurde weicher und jetzt lächelte auch er.
"Ich dich auch, aber du solltest nicht hier sein."
"Ich weiß ganz genau, wo ich sein sollte.", unterbrach ich ihn und und nahm meinem kleinen, geliebten Bruder mit ein paar Schritten in die Arme.
Es war eine Geste des Vertrauens. Ich wusste, dass er mir nichts tat. Wahrscheinlich war er sogar der einzige aus diesem verdammten Wald, der mir nichts tat.
"Ich will euch ja nur ungern unterbrechen, aber wer ist das und seit wann ist dein Name 'Elîn'?"Es war in Ordnung. Ich musste und wollte ihm die Wahrheit sagen. Ich hatte mich lang genug davor gedrückt und er würde es sowieso rausfinden.
Eines Tages hätte er auch unsere Liebe vergessen. Ich hatte ihn losgelassen, denn ich wusste, nach dieser Offenbarung würde ich ihm nichts mehr bedeuten.Mein Herz zerbarst in tausend Stücke, als ich ihm die Wahrheit erzählte.
Manchmal musste man Menschen, die einem etwas bedeuteten, verletzen, um sie du beschützen. Das war mein Kampf und ich wollte nicht, dass er sein Leben für eine Sache gab, die nicht für ihn bestimmt war.
"Das ist mein Bruder, Elônas. Sohn Thendors, König Düsterwalds."
Diesen Blick würde ich nie wieder vergessen können. Es war, als stieße mir jemand mit einer eiskalten Klinge mitten durchs Herz und nich tausen Male schlimmer.
Sein Gesicht wurde blass und Trauer wich Hass. Einen Hass, den ich zuvor noch nie bei ihm gesehen hatte.
Ich hatte mich entschieden. Ich hatte mich für die einzig richtige Seite entschieden und das war meine eingene.
"Wer ist er und wieso seid ihr hier?", unterbrach Elônas die unendlich schmerzhafte Stille.
"Ich bin nicht ihr Freund.", antwortete Legolas kalt, bevor ich auch nur zu einer Antwort ansetzen konnte. "Und ich bin hier um mir das zurückzuholen, was mir gehört und alle, die sich mir in den Weg stellen werden sterben. Und mit eurem Vater werde ich anfangen."
Ich schnappte nach Luft. Luft, die ich vergebens suchte. Der Raum um mich herum begann sich zu drehen und in tausend kleine Stücke zu zerbröseln.
Irgendetwas stimmte nicht. Ich schaute zu Legolas herüber, der mit dem selben Problem zu kämpfen hatte. Auf er schwankte und sah sich orientierungslos um.
Isaac. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Ich spürte, wie die Magie aus meinem Körper floss. Spürte, wie sie mir alles aussaugte. Spüte, wie ich nach hinten gezogen wurde. Und dann... Schwärze. Nichts. Unendlichkeit.
Der Bann war gebrochen. Unsere Gedanken waren getrennt... zerrissen. Wie Papier, das in zwei Hälften geteilt wurde. Nur diesesmal fühlte ich mich nicht mehr vollkommen. Es war, als hätte er einen Teil meines selbst mitgenommen, als er meine Hand losgelassen hatte. Als hätte er mir mich weggenommen.
Ich war alleine. Alleine in der Dunkelheit. Verlassen. Verloren. Alles war verloren. Wir würden weder die Kinder retten können noch irgednetwas anderes gegen meinen Vater ausrichten. Nicht in diesem Zustand. Nicht so.
Ich wusste, ich konnte zurück in meinen Körper. Ich wusse, wo ich war und wenn ich wollte, könnte ich aus diesem Zustand fliehen. Zurück zu Isaac... und Legolas. Aber mein Geist rebellierte. Ich wollte nicht. Ich würde nicht. "Du wirst uns ins Licht führen.", hörte ich meine Mutter flüstern. Beinahe als würde sie neben mir stehen spürte ich ihre Hand auf meiner Schulter. "Du brauchst ihn nicht. Du kannst es alleine schaffen. Vertraue mir. Lass dich fallen. Lass die Unendlichkeit eindringen. Du bist stark genung. Lass dich fallen."
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Der Kampf um die Ewigkeit (Herr der Ringe/ Hobbit FF) {PAUSIERT)
FanfictionElîn, die junge Elbin und Thronfolgerin Düsterwalds begiebt sich auf eine spannende Reise, als sie von Zuhause flieht, um nicht heiraten zu müssen. Von da an ändert sich ihr gesamtes Leben und alles, was sie bisher geglaubt hatte. Doch ist sie wir...