"Meine Herrin... die Sonne ist schon aufgegangen.", weckte mich Aleen.
Ich öffnete meine Augen. Ich hatte die ganze Zeit nicht geschlafen, ich war einfach viel zu aufgeregt gewesen.
Andauernd war ich aufgestanden und war in meinem Zimmer auf und ab gelaufen und hatte mir überlegt, wie ich heute vor meinen Vater treten sollte, doch ich war einfach zu keinem Entschluss gekommen...
"Danke Aleen du kannst jetzt gehen." Aleen verneigte sich kurz und huschte dann aus meinem Zimmer.
Ich schlug die Decke beiseite und marschierte müde auf meinen Kleiderschrank zu.
Heute kümmerte es mich nicht so sehr, was ich trug oder wie ich aussah, ich wollte ihm einfach nur so schnell wie möglich meine Meinung sagen... fertig!
Ich stülpte mir eines der vielen Gewänder zum und machte mich auf den weg in den Thronsaal.
"Hey, Elîn!", fing mich mein Bruder in der großen Halle ab.
"Bruder!" Begrüßte ich ihn.
"Was hast du vor Schwesterherz?", wollte er wissen.
Ich überlegte kurz, ob ich ihm sagen sollte, was ich tun wollte und entschied mich schließlich dafür. Er würde es so oder so irgendwann rausfinden.
"Ich möchte nicht heiraten.", sagte ich sofort.
"Ich möchte, dass Vater meine Wünsche versteht und, dass er versteht, dass ich noch nicht bereit für einen so großen Schritt bin. Außerdem würde ich mir gerne selbst aussuchen, mit wem ich mein Leben verbringen will."
Elônas schaute mich ein wenig perplex an, sagte aber nichts sondern nickte nur.
"Was?", wollte ich wissen.
"Nichts... ich... finde es gut, dass du deinen eigenen Willen hast. Du wirst eines Tages eine gute Königin werden, aber ich weiß nicht, ob unser Vater das genauso sieht.", sagte er nur.
"Ich weiß, was du meinst!", entgegnete ich inm.
"Gut. Ich wünsche dir trotzdem viel Glück!", versuchte er mich aufzumuntern.
Danach drehte er sich um und stampfte davon.
Ich blieb noch ein paar Augenblicke stehen, ehe ich auf die große Türe, die jetzt noch das einzige war, das mich und meinen Vater trennte, zu ging.
Ich umfasste die große, aus Holz gefestigte Türklinke, atmete tief ein und drückte sie dann hinunter.
Mein Vater saß wie jeden Morgen auf seinem Thron. Ich marschierte entschlossen auf ihn zu.
"Elîn! Was führt dich schon so früh zu deinem Vater?"
"Vater! Ich..." Mit einem lauten öffnen der Eingangstüre wurde ich unterbrochen.
Ein stolz erhobener Elb mit weißen, etwas kürzeren Haaren marschierte auf uns zu. Er blickte herablassend drein.
Als er bei uns ankam, blieb er abrupt stehen.
Er verneigte sich nur kurz und wandte sich dann an meinen Vater, ohne mich auch nur zu grüßen.
"Mein König...", begrüste er meinen Vater.
"Ist sie das? Meine Verlobte?", er schaute kurz zu mir und wandte sich dann wieder an meinen Vater.
Mein Vater nickte nur und deutete dann auch mich.
"Elîn, das ist Tunor. Er wird dein Ehemann werden."
Ich stand da wie angewurzelt. Nicht in der Lage zu sprechen, oder mich zu bewegen. Ich stand einfach nur da und starrte an die Wand.
Innerlich Fluchte ich. Wie sollte ich meinem Vater jetzt bitteschön noch sagen, dass ich Tunor nicht heiraten wollte. Wie?
"Entschuldigt mich Vater, aber ich fühle mich im Moment nicht so wohl."
Schnell hastete ich aus dem Raum.
Mit einem lauten Knall schlug ich die Türe, die in mein Zimmer führte, zu.
Ich war aufgebracht und wütend zugleich. Ich hasste mich dafür, dass ich es nicht gesagt hatte, dass ich mich nicht getraut hatte...
"Verflucht!" Schrie ich.
Wann sollte ich es ihm denn sagen?
Ich schloss die Augen und nahm all meinen Mut zusammen und rannte los. In den Thronsaal.
Ich musste es jetzt einfach sagen. Die Worte wollten raus!!!
Mit einer Wucht, die ich so noch nie in mir hatte, schlug ich die Türe in den Thronsaal so heftig auf, dass sogar die Fenster schepperten.
Tunor stand neben meinem Vater und redete mit ihm, doch es war mir egal, über was sie redeten!
"Ich werde ihn nicht heiraten!!!", platzte es aus mir heraus. Einfach so...
Mein Vater und Tunor ließen von ihrer Unterhaltung ab und schauten mich nun verwirrt an.
"Du willst was?", fragte mich mein Vater nun ungläubig.
"Ich werde ihn nicht heiraten!", wiederholte ich es lauter und langsamer.
Ich war über meine eigenen Worte verwundert. Noch nie hatte ich so mit meinem Vater gesprochen.
Auch mein Vater schien verwirrt.
"Elîn?!"
"Nein Vater! Ich möchte es nicht und werde es auch nicht! Ich bin eine Elbin. Ich kann selber über mein Leben entscheiden und mit wem ich es teilen möchte."
"Nein! Das wirst du nicht! Du hast dich deinem Vater zu fügen. Du bist nicht nur meine Tochter, du bist die Erstgeborene und damit der Thronerbe von Düsterwald, und das kannst du nur mit einem erfahrenen und geübten Mann an deiner Seite und das ist Tunor und da gibt es auch keine Wiederrede. Du wirst dich deinem Schicksal stellen!", schrie er scharf.
"Nein!", wiedersetzte ich mich und sah ihn herausfordernd an.
Mein Vater schien vor Wut nur so zu kochen, doch das war mich egal.
"Gut, wie du willst. Du möchtest nicht gehorchen? Dann werde ich dich wegen Ungehorsam verhaften lassen!"
Er wandte sich an die Wachposten: "Führt sie ab und lasst sie spüren, was es heißt, ungehorsam zu sein!"
Die beiden Wachen packten mich grob an den Armen und zerrten mich hinter sich her.
Ich wehrte mich nicht. Ich wollte meinem Vater zeigen, dass er mir keine Angst machte, ich wollte ihn nicht gewinnen lassen und so folgte ich den Wachen hinunter in das Verließ.
Dorthin, wo sich alles ändern sollte...
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Soooo Leute,
danke fürs lesen und voten *-*
ich freu mich echt übel, dass so viele von euch mein Buch lesen...
Ich freue mich natürlich immer über Feedback oder Kritik...
Eure Alanani
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Der Kampf um die Ewigkeit (Herr der Ringe/ Hobbit FF) {PAUSIERT)
FanfictionElîn, die junge Elbin und Thronfolgerin Düsterwalds begiebt sich auf eine spannende Reise, als sie von Zuhause flieht, um nicht heiraten zu müssen. Von da an ändert sich ihr gesamtes Leben und alles, was sie bisher geglaubt hatte. Doch ist sie wir...