Blutmond Kapitel 33

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Blutmond


Kapitel 33



Es war Weihnachtsabend und die beiden machten sich fertig, um mit Merlins Vater und ihren Freunden zu feiern. Normalerweise feierten sie nicht, aber Balinor wusste, das dies Arthur wichtig war und er es gewöhnt war, so hatte er eine kleine Zusammenkunft geplant mit Punsch und natürlich etwas zu essen, wenn auch nur für Arthur.
Merlin knöpfte seine Jeans zu....sie hatten sich gerade geliebt und fast die Zeit vergessen und Arthur kam auf ihn zu....er sah lustig aus mit dem Pullover, aber nur mit Slip, weil er noch nicht fertig angezogen war, er zog Merlin in den Arm und küsste ihn
„Fröhliche Weihnachten, Merlin!"
Er reichte ihm ein kleines Päckchen und Merlin lächelte
„Arthur....du brauchst mir doch nichts zu schenken....du bist mein größtes Geschenk!"
„Es ist nur eine Kleinigkeit....ich habe in einem Laden bei der Inventur geholfen und mir etwas Geld verdient!"
„Du verrückter Kerl!" sagte er sichtlich berührt und öffnete das Päckchen. Drinnen lagen zwei silberne Kettchen, an jedem hing ein halbes Herz, aber wenn man sie zusammenhielt, war es ein ganzes!
„Das ist so schön, Arthur....danke!"
„Es ist nicht Echtes....aus diesem Kaufhaus und...."
„Das ist doch scheißegal....und wenn es aus einem Kaugummi Automaten käme, ich freue mich so sehr darüber....weil es von dir ist!" sagte Merlin und nahm die Kettchen heraus.
„Für jeden eins, denn nur zusammen sind wir ein Herz und getrennt nur ein halbes!"
Merlin nickte
„Ja....das trifft es ganz genau! Hilfst du mir?"
Arthur zog ihm die Kette an und dann half Merlin Arthur und sie sahen sich die Kette an und Merlin grinste
„Na, ein Glück, das wir nicht dem Klischee der Filme entsprechen, sonst hätten wir Brandblasen am Hals!"
Arthur lachte und zog ihn in seine Arme, küsste ihn so tief und voller Liebe, das Merlin sich keuchend losriss und schmunzelte
„Hör jetzt auf....sonst kommen wir nie weg, Vater wartet! Zieh dir eine Hose an, sonst fällt Lydia gleich über dich her!"
Die schöne Vampirin hatte die Hoffnung noch nicht verloren, seit sie Arthur nackt gesehen hatte und gewisse Körperteile....war sie hin und weg.
Er lachte
„Sie ist wirklich hartnäckig!"
„Oh ja....wenn sie etwas will....ich denke, ich stelle ihr mal Pascal vor. Da alle Wölfe sehr wahrscheinlich von der Natur so begünstigt sind, wird er sie auch begeistern!"
Arthur kniff die Augen zusammen und fragte
„Woher weißt du denn, wie andere Wölfe beschlagen sind?"
„Gwaine, Leon und Pascal....du erinnerst dich....sie müssen sich ausziehen, wenn sie sich verwandeln!"
„Ah ja!"
Merlin schüttelte lächelnd den Kopf
„Wölfe!" sagte er nur und Arthur warf ihm einen Handkuss zu.
Dann gingen sie zu einem Raum, denn Balinor herrichten ließ und alle lächelten, als sie hereinkamen. Balinor, Lydia, Toby, Chris, Jessy, Ismael und einige andere Vampire standen oder saßen und tranken Punsch, unterhielten sich. Auf einem kleinen Tisch standen ein paar Leckereien, ausschließlich für Arthur und er lächelte
„Irgendwie werde ich mich komisch fühlen, wenn nur ich esse!"
Merlin lachte und zeigte Balinor sein Geschenk
„Sieh mal Vater....Arthur hat in einem Laden gearbeitet, um mir das zu schenken!" sagte er stolz
„Sehr schön!"
„Das andere halbe Herz hat Arthur, denn nur zusammen sind wir ein Herz!"
Balinor nickte....wie wahr....wie unglaublich wahr!
Lydia kam auf Arthur zu und gab ihm ein Päckchen
„Das ist von mir!" sagte sie
Arthur öffnete es und ein schöner Schal kam zum Vorschein.
„Danke!" sagte er überrascht und sie lächelte verführerisch „Nur für dich, damit du warm hast!"
„Und wir....wir können erfrieren....oder was?" beschwerten sich Toby und Jessy
„Arthur steht der Schal viel besser als euch!" sagte sie
„Er wird trotzdem nicht mit dir schlafen!" sagte Merlin, der zu ihnen kam und sie zog einen Schmollmund
„Das habe ich ja nicht gesagt!"
„Aber gedacht!" antwortete Merlin
„Du bist ein Ekel!" sagte sie und alle lachten
„Nun....ich könnte dich mit Arthurs Freund bekannt machen....Pascal, er findet dich heiß!"
„Ist er ein Wolf?"
„Ja und sehr hübsch und sehr gut gebaut!" grinste Merlin „Er würde dich gerne kennenlernen, aber Arthur kannst du dir abschminken!"
„Du bist so neidisch....was wäre denn dabei?"
„Nein!"
„Okay....ich hab es begriffen....blöder Vampir!"
Wieder lachten alle und sie streckte ihnen die Zunge raus. Balinor, der das Ganze amüsiert beobachtete hatte, grinste und reichte Merlin Punsch
„Frohe Weihnachten, mein Sohn!"
„Ich bin so glücklich, Vater!" sagte er
Balinor umarmte ihn und küsste ihn auf die Schläfe
„Das freut mich!"
Die Freunde standen zusammen und Ismael kam zu Balinor
„Sie sind so glücklich und füreinander bestimmt, auch wenn er eine andere Spezies ist!"
„Ja!" antwortete Balinor leise und nahm Luft „Aber ich habe Angst!"
„Warum?"
„Merlin kam das letzte Mal zu mir....es ging um Arthur....er ist sterblich! Er fragte mich, ob wir ihn verwandeln können?"
Ismael nahm ihn auf die Seite und sagte leise
„Das darfst du auf keinen Fall tun....sein Tier würde sich dagegen wehren und es würde sein Tod bedeuten oder Wahnsinn....beide Seiten müssen bei einem Gestaltwandler in absolutem Gleichklang sein, sonst würde ihn das zerreißen....sein Wolf würde den Kampf gegen seine menschliche Hälfte aufnehmen und das wäre fatal....denn der natürliche Instinkt des Wolfes würde eine untote menschliche Hälfte nicht dulden...tu das um Gottes Willen nicht!"
„So etwas dachte ich mir schon....dann wird er altern und sterben und Merlin eines Tages mit ihm!"
„Nein....ich habe fünfhundert Jahre eine Gefährtin gehabt....Gestaltwandlerin....Leopardin, bis eines Tages Jäger sie erschossen haben, als sie in ihrer Leopardengestalt über die Steppe lief!"
„Oh Gott....tut mir leid....das wusste ich nicht!"
Ismael winkte ab
„Es ist lange her und ich habe mich damit abgefunden, allein zu sein....nun ja, wir haben sehr hübsche Mädchen hier!"
Balinor nickte und lächelte leicht
„Was hast du getan?"
„Am Abend fand ich die Jäger in einer Bar im nächsten Ort, sie prahlten mit ihrer Jagdbeute, sie war meine Gefährtin gewesen und sie haben sie aus Spaß abgeschossen, ich fand sie auf ihrem Laster und habe sie begraben und dann....sie starben langsam und qualvoll....es dauerte sehr lange, bis sie tot waren!"
Balinor nickte, doch dann verspannte er sich
„Moment mal....fünfhundert Jahre....wie ist das möglich....sie war doch sterblich!"
Er grinste
„Ich kenne mich besser mit Gestaltwandler aus, als du denkst und die Lösung war ganz einfach! Sie trank einmal die Woche mein Blut....nicht viel....vielleicht zu vergleichen mit einem großen Glas!"
Balinor sah ihn erstaunt an
„Und dann wurde sie unsterblich?"
Ismael nickte
„Sie alterte nicht mehr....sie würde heute noch leben, wenn die Bastarde sie nicht getötet hätten!"
„Aber wieso....so etwas geht nicht bei Menschen....sie müssen sterben, um unsterblich zu werden!"
„Ich habe lange geforscht, bis ich auf diese Lösung kam, denn ich war auch verzweifelt, denn ich wollte Shakra nicht verlieren, aber ich konnte sie auch nicht verwandeln, ohne sie zu töten oder das sie dem Wahnsinn verfiel!"
„Und?"
„Es liegt an ihrem Blut....es ist Hybridblut, halb menschlich, halb tierisch! Aber in dem Moment, da sie es getrunken hat, hat sie den Gleichklang nicht beeinflusst, sie essen ja auch als Mensch normale Speisen und als Tier das frisch geschlagene Wild, was Menschen nicht vertragen könnten. Es war ein Experiment, denn wir waren verzweifelt....sie wollte nicht sterben und ich wollte sie für immer an meiner Seite. Der Effekt war dann letztendlich, das sie nicht alterte und trotzdem lebte....mit ihrem Tier, das zufrieden war und diese Aufnahme von Blut duldete, weil es auch Blut aß und die menschliche Hälfte....nun, sie war etwas angewidert, es als Mensch zu trinken, aber sie nahm es als Mensch und Leopard auf! Also beide Seiten müssen es trinken!"
Balinor hätte am liebsten geweint
„Gott, Ismael....du machst mir das schönste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten und Merlin auch! Und er kann dann in die Sonne gehen?" fragte Balinor
„Er kann alles tun, was er immer tat....nur er altert nicht mehr!"
„Und welches Blut....muss der Vampir alt sein?"
Er schüttelte den Kopf
„Nein....es muss nur unsterblich sein!"
„Also auch Merlins Blut?"
„Sicher!"
„Gott....ich liebe dich, Ismael!" sagte Balinor und umarmte ihn und küsste ihn auf die Schläfe, der ihn komisch ansah
„Du wirst doch jetzt nicht deinem Sohn nacheifern und Männer mögen?"
„Nein....du Idiot!" sagte Balinor und Ismael lachte....er war froh, seinem besten Freund so eine Freude zu machen....und den beiden Turteltauben, die engumschlungen dastanden, mit ihren Freunden lachten und sich immer wieder küssten.



In Uthers Haus war wie immer jedes Jahr die Weihnachtsfeier und das ganze Rudel war anwesend, außer einem....Arthur!
Uther stand neben dem Weihnachtsbaum und sah den Kindern zu, die freudig ihre Pakete aufmachten und er erinnerte sich an einen kleinen blonden Jungen, mit strahlend blaue Augen, der seine Eltern anschaute und sein Gesicht strahlte, wenn er seine Geschenke auspackte. Uthers Herz schmerzte....er hatte jegliche Hoffnung aufgegeben, seinen Sohn jemals wiederzusehen....er war tot!
Er konnte ihn noch nicht einmal begraben, denn er wusste nicht, wo er war. Aber so wie sein Herz schmerzte, so hasste er auch mit all seinem Herzen die Vampire, die ihn sehr hart getroffen hatten und er nicht sicher war, sich jemals wieder davon zu erholen....erst Igraine, jetzt Arthur. Er sah seine schöne Frau an der Tür stehen, die ihn anklagend ansah und mit dem Finger auf ihn zeigte....wurde er jetzt verrückt?
Aber er war sicher, das sie ihn angeklagt hätte....das er seinen Sohn aus dem Haus gejagt hatte und er sich aus Wut und Verzweiflung das Leben nahm!
„Du bist so nachdenklich?" fragte Salvadore
Er schüttelte den Kopf
„Nein...ich sehe nur den Kindern zu!"
Er war nicht in Weihnachtsstimmung....er war in keiner Stimmung und so verließ er heimlich die Gesellschaft und setzte sich in Arthurs Zimmer, das immer noch so aussah, als würde er jeden Moment die Tür hereinkommen. Dort saß er noch, als alle schon gegangen waren....versunken in Gedanken und einsam!




Es war mitten in der Nacht, als alle hinausgingen und eine Schneeballschlacht machten. Arthur warf einen großen Schneeball nach Merlin, der mit seiner Schnelligkeit leicht auswich.
„Das ist unfair....ich treffe keinen von euch, wenn ihr mit dieser Geschwindigkeit euch bewegt....das ist geschummelt!" rief Arthur und es klatschte ein Schnellball in sein Gesicht und er hörte Gekicher.
„Na wartet!" rief er und stürzte nach vorne und erwischte Jessy, den der auf den Boden warf und ihn einseifte....im Nahkampf hatte Arthur eindeutig Vorteile, denn er war muskulöser als die schmächtigen Vampire.
Er ließ von Jessy ab und verfolgte Lydia, die schreiend vor ihm weglief, wich einem Schneeball aus, den Merlin warf und erwischte Lydia und steckte ihr einen Schneeball in den Nacken.
Sie schrie und tanzte herum, um den Schneeball wieder herauszubekommen und Arthur lachte
„Das war die Rache!" rief er und sah sich um.
Schemenhafte Schatten bewegten sich und schon lag er auf dem Boden....auf ihm Merlin und Toby, die ihn jetzt einseiften und die anderen standen um sie und lachten.
„Du hast eindeutig keine Chance....Wolf!" rief Lydia amüsiert.
„Okay....ich gebe auf!" rief Arthur und sie ließen von ihm ab und halfen ihm hoch.
„Das hat Spaß gemacht!" sagte er lachend
„Lasst uns jetzt rein gehen....ich habe kalt!" sagte Lydia
„Wie wäre es mit den warmen Quellen?" schlug Jessy vor
„Ja....tolle Idee!" sagte Arthur, der nass vom Schnee war und fror.
Sie liefen in die Höhle und zu den Quellen....Jessy kam etwas später, er besorgte noch Punsch.
Sie zogen sich aus, machten ihr Radio an und stiegen in die warme Quelle, Merlin saß vor Arthur und dieser hatte seine Arme um ihn gelegt.
„Ahh....das ist toll und so gemütlich, wenn man weiß....draußen schneit es und es ist bitterkalt!" sagte Merlin und genoss das warme Wasser.
„Oh ja!" sagten die anderen
Sie saßen in der warmen Quelle, hörten Songs....tranken noch Punsch und hatten ihren Spaß....lachten und scherzten und Arthur konnte sich nicht erinnern, wann er sich mal so wohl gefühlt hatte!

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