Blutmond Kapitel 24

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Blutmond


Kapitel 24



Am nächsten Abend standen die drei auf dem Parkplatz vor dem Club und warteten, Gwaine schaute auf die Uhr....es war zehn nach neun.
„Denkst du....er hat es ihm gesagt?"
„Das hoffe ich sehr, wenn nicht....dann haben wir die Arschlochkarte! Wir können nicht in ihr Gebiet....bei der jetzigen Lage würden sie uns sofort töten, bevor wir ein Wort gesagt hätten!" sagte Gwaine
„Aber er ist noch nicht da....vielleicht hast du dich getäuscht und er hatte Arthur nicht so geliebt!"
Gwaine sah Leon an
„Hast du jemals in seine Augen geschaut, wenn er Arthur angesehen hatte....er sah Arthur an, als wäre er ein Gott....die Erfüllung seines Lebens....er liebt ihn mehr, als wir jemals erahnen können!"
„Gwaine!" rief Pascal und sah in eine Richtung....Merlin kam aus seiner Geschwindigkeit und ging langsam auf sie zu, sah sich aufmerksam um....erstens wollte er Arthur nicht begegnen und zweitens könnte das eine Falle sein....trotz neutraler Zone!
Schließlich blieb er in einem sicheren Abstand vor ihnen stehen und sah sie ernst an
„Also gut....hier bin ich, was wollt ihr?"
Gwaine sprach
„Du musst uns helfen, Arthur zu retten!"
Merlin machte einen Schritt auf sie zu, vergaß alle Vorsicht und wirkte sofort beunruhigt
„Was ist mit ihm....ist er in Ordnung?" fragte er besorgt
„Das wissen wir nicht....er ist verschwunden!"
„Was....wie verschwunden?"
Gwaine sah zu den anderen, dann wieder zu Merlin
„Du weißt es nicht....richtig?"
Wieder trat er einen Schritt auf sie zu, stand jetzt dicht vor den Wölfen
„Nein....was....was ist mit ihm?" fragte er wieder und ein Anflug von Panik war in seiner Stimme.
„An dem Tag, an dem du mit ihm Schluss gemacht hast, hatte er seinen Vater mit dem Tod bedroht, warf ihm die Autoschlüssel vor die Füße und schrie....Ich wende mich von dir ab und gehe dorthin, wo ich kein Geld brauche, wo ich gar nichts mehr brauche....das war vor sechs Monaten und seitdem ist er spurlos verschwunden!"
„Was....ich hatte keine Ahnung!" rief Merlin entsetzt
„Merlin....er war so verzweifelt....Uther denkt, er hat sich das Leben genommen!"
Merlin fasste sich an den Kopf, raufte sich die Haare
„Was....Gott, nein....bitte nicht!" schrie Merlin verzweifelt
„Beruhige dich....wir vermuten....nein....wir wissen, das er sich an dem Tag in einen Wolf verwandelt hat und nach Alaska ist und dort als Wolf im Nationalpark lebt!"
„Seit dieser ganzen Zeit?" fragte er immer noch aufgewühlt
„Ja und da liegt das Problem!" sagte Gwaine
„Und welches?" fragte der Vampir, denn er kannte sich mit Gestaltwandler nicht so gut aus.
„Das Problem ist....wenn wir so lange ein Wolf sind....dann werden wir langsam zum Wolf, das heißt....wir vergessen, das wir eine menschliche Seite haben und vergessen, wie wir uns verwandeln! Die tierische Seite übernimmt langsam und stetig die menschliche Hälfte und am Schluss....sind wir nur noch ein Tier, ohne jegliche Erinnerung an Freunde....eine Liebe oder ein Leben als Mensch....Arthur ist schon sechs Monate ein Wolf und wenn wir zu spät kommen....ist er nur noch ein Wolf....ein Tier!"
„Um Gottes Willen.... was wollt ihr tun?" schrie er schon wieder in Panik
„Wir haben ein Wohnmobil gemietet und werden ihn suchen....aber wir brauchen dich, denn nur du kannst ihn zurückholen, weil du ihn liebst und umgekehrt genauso....nur ein Mensch mit einer starken Bindung zu ihm, kann ihn zurückholen, sonst ist er verloren!"
Merlin dachte nach, die Sorge in seinem Gesicht geschrieben
„Wie stellt ihr euch das vor....ich kann am Tag nicht raus!"
„Deshalb haben wir ein Wohnmobil mit starken, undurchdringbarem Sonnenschutz gemietet....hat etwas mehr gekostet, das heißt am Tag ruhen wir und nachts sind wir aktiv!"
Merlin sah sie an....er würde sich in ihre Hände begeben und wenn sie wollten, könnten sie ihn töten, denn diese Wohnmobil wäre am Tag sein Gefängnis und wenn sie den Sonnenschutz aufhoben, dann....aber das war scheißegal! Wenn Arthur nie wieder ein Mensch würde, dann wollte er auch nicht mehr leben, dann hätte alles seinen Sinn verloren, er hatte sich daran festgehalten, das er hier lebte....nicht weit von ihm entfernt!
„Merlin....du kannst uns vertrauen....wir brauchen dich, sonst ist Arthur verloren....willst du das?"
„Nein!" schrie er fast „Okay....ich komme mit, wann geht es los?"
„Morgen Abend, wenn die Sonne untergeht, wir dürfen keine Zeit verlieren!"
Merlin nickte und Gwaine griff ihm an die Schulter
„Ich weiß....du liebst ihn sehr!"
Merlin nickte leicht
„Ja!"
„Dann bis morgen....hier am Parkplatz!"
Merlin nickte
Die drei stiegen ein und fuhren los, Merlin sah ihnen nach....er hatte keine Ahnung gehabt, das Arthur so ausgeflippt ist und er würde ihn retten und wenn er in die Sonne gehen müsste, sein Leben aufgab, um ihn zu retten....er würde es tun!





Am nächsten Abend, als die Sonne untergegangen war, standen die drei mit einem Wohnmobil auf dem Parkplatz und warteten auf Merlin. Sie hatten ihren Eltern erzählt, das sie einen Trip nach Kanada machen würden und ihre Eltern hatten ihnen noch etwas zugesteckt....extra Taschengeld!
„Da kommt er und....verflucht nochmal, so eine Scheiße!" sagte Leon, als er durch das Fenster sah
„Was ?" fragte Gwaine
„Balinor ist bei ihm!"
„Wie bitte?"
Gwaine öffnete die Tür des Wohnmobils und Merlin blieb stehen, neben ihm Balinor, der sagte
„Also....ihr wollt Arthur retten?"
„Ja!"
„Ich wollte euch nur sagen....sollte Merlin etwas passieren, dann werde ich euch finden und ihr werdet euch wünschen, nicht geboren zu sein!"
„Vater!" sagte Merlin tadelnd.
„Lass ihn Merlin....es ist sein gutes Recht uns zu drohen!"
Balinor zog seine Augenbrauen hoch
„Sieh mal an....Arthur hat seine Freunde sehr gut gewählt!"
„Danke....können wir jetzt los?"
Merlin nickte und sagte zu seinem Vater
„Auf Wiedersehen, Vater....ich werde vorsichtig sein!"
Balinor nickte, er wusste, er konnte seinen Sohn nicht aufhalten und eigentlich wollte er das auch nicht, aber er wollte diesen jungen Wölfen klar machen, das er sie tötete, wenn sie Merlin was antaten, Merlin stieg ein, Gwaine sah Balinor an
„Wir werden auf ihn aufpassen und auf die Sonne achten! Also brauchst du dir keine Sorgen zu machen....wir mögen Merlin, er ist cool und wir brauchen ihn....für Arthur!"
Balinor nickte und seine Mundwinkel zuckten, er wollte ihnen nicht zeigen, das er sehr von diesen Wölfen angetan war, die aufbrachen, um ihren Freund zu retten und keine Kosten und Mühen gespart hatten, das in die Tat umzusetzen und die anscheinend Merlin sehr gerne mochten, weil er....cool war? Diese jungen Leute hatten eine sonderbare Aussprache.... dann fuhren sie los und der Vampir sah ihnen nach. Er war nicht begeistert gewesen, das Merlin mit drei Wölfen loszog, aber er hatte sich das nicht ausreden lassen und darauf bestanden, mit den Wölfen zu gehen. Hier ging es um Arthur und Balinor wusste, das nichts Merlin aufgehalten hätte und so ließ er ihn gehen.
Sie kamen in der Nacht gut voran, fuhren bis kurz vor Sonnenaufgang, dann nahmen sie eine Ausfahrt und stellten sich auf einen Parkplatz. Leon und Pascal zogen die Sonnenblenden runter und vergewisserten sich, das sie dicht waren, dann sahen sie Merlin an
„Alles klar....ich denke, wir schlafen eine Runde....heute Abend geht es weiter!" sagte Leon und sie legten sich alle hin, Merlin spürte, wie die Sonne aufging....im Wohnwagen war es angenehm dunkel....das war jetzt sein kleines Gefängnis bis heute Abend, also legte er sich auch hin und versuchte zu schlafen.
Er dachte an Arthur und das der große Wolf jetzt vielleicht in seine Höhle zurückkam und er betete zu Gott, das sie nicht zu spät kamen, das er Arthur zu einem Menschen zurückbringen konnte, der Gedanke, ihn für immer verloren zu haben....ließ Panik in ihm aufsteigen und er bekam schon wieder Atemnot, er versuchte sich zu beruhigen, sagte sich, das alles gut würde, obwohl sie nicht zusammen sein konnten.
Am Nachmittag machten sich die Wölfe Konserven auf und erhitzten sie auf dem Herd der kleinen Küche, die von einer großen Batterie angetrieben wurde und von einer Gasflasche und Pascal sagte
„Hast du auch Hunger?"
„Ein bisschen....wenn die Sonne untergeht, gehe ich schnell jagen, dauert nicht lange!" antwortete Merlin.
Die drei setzten sich an den Tisch und begannen zu essen, sie brauchten kein Licht, die Wölfe wie auch Merlin sahen ausgezeichnet im Dunkeln.
Gwaine sah Merlin an, der auf dem Bett saß und grinste
„Du solltest mal die Ravioli probieren, die sind gut!"
Merlin schüttelte den Kopf
„Das vertrage ich nicht, danke!"
Als die Sonne untergegangen war, öffneten sie die Fenster, ließen Luft herein und Merlin ging auf die Jagd, war bald zurück und sie fuhren weiter. Gwaine fuhr und Merlin setzte sich auf den Beifahrersitz, der Wolf sah zu ihm rüber
„Wie bist du damit klar gekommen?"
Merlin wusste, das er auf den Bruch mit Arthur anspielte
„Nicht gut, aber ich hatte keine Wahl!"
„Uther ist so ein Arschloch!" sagte Gwaine und Merlin sah ihn überrascht an „Das war wirklich ein feiger Hinterhalt....eigentlich eines Alphatiers nicht würdig!"
„Ja!" sagte er nur
„Aber Arthur hatte ihn ganz schön geschockt....mit seinem Auftritt!"
„Ich hätte niemals gedacht, das er so reagiert....ich war sicher, das er es sehr schwer nahm, so wie ich, aber....das er so ausflippt....nein, das hätte ich nicht gedacht!" sagte Merlin leise und sah sich die Gegend an, die dunkel an ihnen vorbeirauschte.
„Merlin, dieser Wolf liebt dich mehr als ihm bewusst ist!" antwortete Gwaine „Deshalb hat er das hier gemacht....er wollte vergessen, bevor ihn der Schmerz auffraß!"
„Vielleicht ist ihm das schon gelungen!"
„Ich hoffe nicht, sonst ist er verloren!"
Einen Moment sprach niemand, dann sagte Merlin
„Wenn wir ihn finden und ich schaffe es wirklich, das er sich zurück verwandelt....was passiert dann?"
„Wir holen ihn nach Hause....er wird nicht wollen, denn er will Uther nie mehr wiedersehen!" antwortete Gwaine
„Und wir können nicht zusammen sein!" sagte Merlin „Nichts ändert sich....wir werden weiter leiden!"
Gwaine sah ihn wieder kurz an
„Ihr könnt auch nicht getrennt sein....das funktioniert auch nicht, früher oder später dreht einer von euch durch! Sieh Arthur an....er ist total durchgedreht und hatte etwas sehr Außergewöhnliches gemacht, er hatte gewusst, das es so enden würde....das er bald nur noch ein Wolf ist! Wahrscheinlich war der Schmerz zu groß und er hielt es nicht aus....was ist mit dir?"
Merlin lachte bitter auf
„Wenn du wissen willst, ob ich darüber nachgedacht habe, mich in die Sonne zu stürzen....ja, das habe ich wirklich, denn ich kann diesen Schmerz auch nicht länger ertragen! Es wird nicht besser....eher schlimmer....ich denke....viel länger hätte ich es auch nicht ausgehalten!"
Gwaine nickte
„Dann ist das hier eine Rettungsmission für euch beide....der eine will als Wolf vergessen, der andere denkt darüber nach, in der schönen Mittagssonne spazieren zu gehen....Liebe....das ist einfach zu kompliziert, ich denke.... ich werde mich nie verlieben!"
Merlin grinste leicht
„Das kannst du leider nicht bestimmen....eines Tages kommt ein Mädchen zu dir und dann macht es....Peng....und dann fragst du dich, wie konnte das passieren? Es passiert einfach und du hast keinen Einfluss darauf, es sei denn du bist ein herzloses, seelenloses Geschöpf, aber das bist du nicht....keiner von euch, auch Uther nicht....ich bin mir sicher, das er Arthur liebt!"
„Tolle Liebe....verjagt seinen Sohn aus dem Haus und zerstört sein Glück!"
Merlin sagte nichts darauf und sah aus dem Fenster.
„Du warst dir nicht sicher, ob du uns vertrauen kannst!" sagte Gwaine etwas später. Eine Feststellung, keine Frage!
„Nein....aber ich könnte nicht leben, wenn es Arthur nicht mehr gäbe, zumindest der Gedanke, das er in dieser Welt lebt....als Mensch, beruhigt mich ein wenig!"
„Wir würden dir nie etwas tun, nicht nachdem wir dich kennengelernt haben....Arthur hatte recht!"
Merlin sah ihn an
„Inwiefern?"
„Er sagte mir einmal, ich sollte nicht urteilen, bevor ich dich kenne!"
„Das hat er gesagt?"
„Ja....und er hatte recht....du bist nicht das abscheuliche Monster, das uns Uther immer glauben macht....du bist ein Junge, so wie wir, der Spaß hat und auch liebt! Gut....du trinkst Blut, aber wir jagen Wild und essen es....roh!"
„Das ist ja widerlich!" sagte der Vampir und Gwaine lachte
„Das aus deinem Mund zu hören ist schon lustig, wenn man bedenkt, das du Menschen in den Hals beißt und ihr Blut trinkst!"
Merlin sah ihn an
„Okay....touche!"
Gwaine grinste
„Du bist echt gut drauf und ich bin froh, das ich dich kenne und....wir mögen dich!"
Merlin sah ihn an, das war schon sonderbar....er hatte, so wie es aussah jetzt auch Freunde unter den Wölfen und er war sich sicher, das ihre Rassen sich gut verstehen würden, wenn es gewisse Leute zuließen!
Was war denn so falsch an einer Freundschaft mit Wölfen oder Vampiren....nichts!

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