Blutmond Kapitel 39

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Blutmond


Kapitel 39




Es war elf Uhr Abends, als Arthur und Merlin auf der anderen Seite der Polizei standen. Unten war reichlich Betrieb, sie brachten Drogendealer und Prostituierte, andauernd fuhr ein Wagen weg und dann kamen wieder welche, die irgendwelche Ganoven geschnappt hatten. Arthur sah nach oben....die Büroräume waren leer und dunkel.
Merlin schubste ihn an
„Meinst du nicht, das die Berichte eher in den Kellerräumen liegen, als auf den Büros. Ich meine....im Fernsehen haben sie auch Büros in der Gerichtsmedizin und die ist im Keller!"
Arthur grinste
„Du siehst eindeutig zu viele Filme....was mir ein Rätsel ist, da du ja keinen Strom hast!"
„Ich habe schon viele gesehen.....CSI Miami und vor allem Quincy....der hatte auch sein Büro unten in der Gerichtsmedizin....nun, ich denke, wenn das nicht stimmt, warum zeigen sie es immer in den Filmen?"
Arthur dachte nach, dann nickte er
„Eigentlich hast du recht....es ergibt einen Sinn, ich meine....warum sollten sie so etwas oben in den Büros aufbewahren?"
„Genau!"
„Also gehen wir gleich in den Keller und durchsuchen dort die Büros....ich denke, dort wird jetzt niemand mehr sein!"
Sie schlichen zur Rückseite des Gebäudes und schlugen ein Kellerfenster ein! Wer würde schon in die Gerichtsmedizin einbrechen, wo nur Leichen lagen....kein normaler Mensch und so war das Fenster nicht gesichert. Dazu kam, das es im Hauptpolizeigebäude lag und welcher Trottel würde bei der Polizei einbrechen....nun ja, ein Wolf und ein Vampir, beides Wesen, die eigentlich nicht wirklich existierten, zumindest....was Menschen anging!
Sie kletterten in das Fenster hinein, sahen sich immer wieder um, drinnen war es stockdunkel, aber das störte sie nicht, sie sahen wie am Tag.
„Merlin....wenn wir erwischt werden, läufst du weg!"
„Nein....wieso, ich lass dich nicht allein!"
„Wenn die uns verhaften, dann ist das zu gefährlich für dich, wenn es Tag wird....für mich nicht und mein Vater wird mich dann holen kommen....trotz allem, allein schon, weil sein Stolz nicht zulässt, das ein Pendragon im Knast sitzt!"
Merlin grinste
„Der Wolf im Käfig!"
„Versprich es, bevor wir weitergehen!"
„Ja....ich werde die Kurve kratzen, wenn sie kommen!"
Arthur kicherte
„Sieh uns an....ein krimineller Vampir und Wolf....wir haben es weit gebracht!"
„Du spinnst doch....geh weiter!"
Sie kamen an eine Tür und öffneten sie leise....es herrschte ein Dämmerlicht in dem Gang, wahrscheinlich die Notbeleuchtung. Es war still, kein Laut war zu hören und sie schlichen den Gang entlang, kamen zu zwei Schwingtüren und öffneten sie, auch hier nur schwaches Licht! In dem großen Raum standen Liegen aus Metall und auf den Liegen Leichen, zugedeckt mit einem weißen Laken.
„Das ist hier wie in einem Krimi!" sagte Merlin und las auf dem Zettel am Fuß
„Dieser hier wurde erstochen!"
Er ging zu einem anderen und nahm das Laken weg. Ein junges Mädchen lag darunter und Merlin sah sie an.
„Merlin!"
„Merlin!"
Arthur ging zu ihm und sah auf das tote Mädchen.
„Sie wurde erdrosselt....wer macht so etwas....das ist wirklich schlimm?" sagte Merlin anklagend
Arthur zog ihn weg und deckte das Tuch wieder über sie
„Irgendwelche kranken Typen! Komm weiter!"
Sie verließen den Raum und schlichen den Gang weiter und Arthur zeigte auf ein Schild, auf dem Büros stand und ein Pfeil....sie folgten dem Pfeil und öffneten das erste Büro, den an der Tür stand Archiv!
„Bingo!" sagte Arthur leise und sie traten ein und sahen sich um. Es war ein Raum mit einem Tisch und zwei Stühle, aber was viel interessanter war....die vielen Aktenschränke!
„Schau mal, ob irgendwo steht....ungelöste Fälle oder Autounfall oder was ähnliches!"
Merlin nickte und sie gingen die Schränke ab und lasen die Schilder.
Es dauerte eine Weile, bis Arthur leise rief
„Komm her....ich habe hier etwas....Tödliche Unfälle 1988-2002 stand auf dem Schild und sie wollten ihn öffnen, aber er war abgesperrt. Arthur sah sich um und sah einen Brieföffner auf dem Tisch, den er nahm
„Das machen die im Film auch immer!" meinte Merlin und Arthur schmunzelte über ihn....Merlin war wohl ein Krimi Fan.
Sie öffneten ihn endlich und durchsuchten die Kartei, die nach dem Alphabet geordnet war und Arthur sah unter P nach.
„Pendragon Igraine....ich habe es!"
Er nahm die Akte heraus und schlug sie auf....drinnen war nur ein Bericht über den Unfall, keine Fotos....nichts....dort stand nur, was sie schon wussten!
„Verdammt!" sagte Arthur





Dylan Manston saß in ihrem Büro und sah auf die Uhr....sie seufzte, denn heute würde sie wieder sehr spät aus diesem verflixten Büro herauskommen. Sie wollte nach Hause, sich etwas Gutes zu essen machen und mit einem spannenden Buch auf das Sofa. Die Frau, die kurzes dunkles Haar hatte, das sehr modisch geschnitten war, recht ansehnlich und etwas dünn war, liebte mysteriöse Geschichten und Krimis aller Art, deshalb hatte sie sich ihren Traumberuf erfüllt....Gerichtsmedizin! Es gab nichts Spannenderes, als herauszufinden, woran die Menschen starben und warum....manche Menschen fanden diesen Beruf makaber, aber sie nicht und die Toten hatten immer viel zu erzählen. Sie hatte an der Universität studiert mit Schwerpunkt Gerichtsmedizin und hatte ein gutes Examen, aber sie fand keine Arbeit und hatte lange gesucht....Gerichtsmediziner stellten nicht so gerne Frauen ein, sie dachten....das sie zu empfindlich für so einen Beruf waren, aber Dylan nicht....sie war eine Außenseiterin, liebte es mit Toten zu arbeiten, liebte mysteriöse Fälle und auch alles Übersinnliche. Sie verschlang Bücher....Krimis, aber auch Geschichten mit Vampiren und Co. Mit achtundzwanzig hatte sie endlich eine Anstellung in einer großen Stadt gefunden, und obwohl ihr Chef sie beim Vorstellungsgespräch skeptisch angesehen hat....stellte er sie mit den Worten ein....wir werden sehen! Das war vor zwölf Jahren, aber noch immer musste sie jeden Tag beweisen, das sie gut war....vor allem sich selbst.
Da sie es sich und ihren dummen Kollegen beweisen wollte, das sie sehr fähig war, diesen Beruf auszuüben, arbeitete sie härter und länger als ihre männlichen Kollegen, denn sie hatte es nicht leicht....sie war die einzige Frau hier und war schon an das spöttische Grinsen ihrer Kollegen gewöhnt, wenn sie sie zu einer Wasserleiche schickten, die Tage oder Wochen lang im Wasser trieb....denn sie waren schlimm anzusehen oder Messeropfer, die überall Wunden hatten und blutüberströmt waren, aber sie zeigte keine Schwäche und grinste sie an, wenn sie an diesen Leichen arbeitete.
Fast Mitternacht....sie seufzte, schlug das Buch zu und stand auf....morgen früh um acht Uhr musste sie wieder hier sein! Sie nahm ihre Jacke, zog sie an und verließ das Büro, lief den Gang entlang und blieb stehen.
Im Archiv hörte sie Stimmen und runzelte die Stirn....aber Dylan war nie besonders ängstlich gewesen, sie hatte schon sehr schlimme Dinge gesehen, nun ja...in diesem Beruf war das eben normal....es gab wirklich viele gestörte Menschen und so zog sie die Schreckschuss Pistole aus ihrer Tasche....sie hatte sie gekauft, weil sie oft spät nach Hause kam und etwas zu ihrer Verteidigung brauchte und näherte sich dem Büro, das sie leise öffnete.
Drinnen standen zwei Männer, die in eine Akte sahen und einer von ihnen, der Blonde....er sah gut aus, fluchte gerade
„Verdammt!"
„Keine Bewegung!" sagte sie und zielte auf sie
Die beiden fuhren herum und sahen sie erschreckt an.
„Was habt ihr hier zu suchen....ich werde die Polizei rufen....ist ja nicht weit weg!" und griff zum Telefon.
„Warten sie....wir wollten nichts Böses....wir suchen nur etwas....bitte....keine Polizei!" sagte Arthur flehend
Sie ließ den Hörer los
„Hier gibt es nichts zu holen, außer ein paar Leichen!"
Jetzt sprach der Dunkelhaarige....auch nicht zu verachten, aber sie waren wesentlich jünger als sie
„Wir wollten nur in eine Akte sehen....dann sind wir wieder weg!"
Sie wurde neugierig
„Welche Akte?"
Sie gaben keine Antwort und sie sagte
„Ich kann immer noch anrufen!"
„Igraine Pendragon!"
Sie wirkte überrascht!
„Was habt ihr damit zu tun? Sie war die Frau von Uther Pendragon....Chef des millionenschweren Pendragon Unternehmens!"
Arthur sah zu Merlin, der nickte und er sagte
„Und sie war meine Mutter!"
Jetzt riss sie die Augen auf und fragte
„Was?"
„Ich bin Arthur Pendragon, Sohn von Uther Pendragon und sie war meine Mutter! Es ist wahr....hier mein Ausweis!"
Sie sah ihn sich an und nickte, gab ihn wieder zurück und sah sie wieder an.
„Okay....was wollt ihr hier....du hättest die Akte auch am Tag anfordern können!"
Er nickte
„Ja, aber ich will nicht, das mein Vater das mitbekommt!" log er
„Und dann brecht ihr einfach ein....ihr seid doch verrückt!"
Merlin sah auf die Waffe
„Könnten sie die wegnehmen....wir tun ihnen nichts!"
„Und wer bist du?" fragte sie und senkte die Waffe
„Er ist mein Freund!" sagte Arthur „Und hilft mir, etwas herauszufinden!
Sie trat näher und sah auf die Akte, die auf dem Tisch lag
„Da steht nichts drin!"
Arthur nickte
„Das haben wir auch schon bemerkt....der Tod meiner Mutter war sehr mysteriös und ich will wissen, was passiert war!"
Sie steckte die Waffe weg, denn sie glaubte nicht, das der Sohn von Uther Pendragon ein Krimineller war....dafür hatten sie so viel Geld!
„Ich erinnere mich an den Fall....das war in der Tat mysteriös, zumal ein paar Stunden später die Leiche verschwunden war, bevor man sie untersuchen konnte!"
„Wissen sie etwas darüber?" fragte er hoffnungsvoll
„Vielleicht!" lächelte sie
„Bitte....es ist sehr wichtig für mich!" sagte Arthur.
Sie überlegte einen Moment und sagte
„Kennt ihr das Diner an der sechsundfünfzigsten Straße?"
Merlin nickte
„Wir treffen uns dort....in einer halben Stunde!"
Sie nickten, dann verschwanden sie und sie verließ das Gebäude, nickte oben ein paar Polizisten zu und ging zu dem Diner.

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