Blutmond

Blutmond Kapitel 40

Blutmond


Kapitel 40




Merlin und Arthur betraten das Diner und setzten sich an den Tisch, eine Bedienung kam und sie bestellten sich etwas zu trinken. Arthur sah sich andauernd um, er war nervös.
„Denkst du, sie hat uns angelogen und kommt nicht?"
„Nein....sie sah nicht so aus, zumal sie ja weiß, das du Arthur Pendragon bist!"
Merlin sah ihn an, fast schmerzlich, als er ihn fragte, was ihn die ganze Zeit beschäftigte
„Was tust du, wenn es wirklich ein Vampir war, der sie getötet hat?"
Arthur sah ihn an, unfähig etwas zu antworten, weil er einfach nicht wusste, was er im Moment sagen sollte
Merlin nickte leicht
„Ich verstehe....du könntest mich nicht mehr lieben, es würde zwischen uns stehen und nie verschwinden....ich würde dich immer daran erinnern, das es ein Vampir war, der sie tötete!"
„Merlin...."
Er schüttelte den Kopf
„Ich kann Uther ja verstehen....er glaubt, das es einer von uns war, deshalb hasst er uns so und du....du würdest uns auch hassen....mich hassen, weil ich einer von ihnen bin!"
„Merlin...."
„Nein....wenn es umgekehrt wäre, würde ich dich auch hassen! Es wäre dein Recht!"
Arthur beugte sich vor
„Jetzt hör mal zu....es ist nicht bewiesen, das es ein Vampir war....werde jetzt nur nicht panisch....wir werden versuchen herauszubekommen, was geschehen ist....okay?"
Merlin sagte nichts und Arthur griff nach seinen Händen
„Merlin....okay....hast du mich verstanden?"
Der Vampir sah ihn an
„Und das macht mir Angst!"
„Was?"
„Das wir es herausfinden....ich habe Angst, das Uther recht hat!" sagte Merlin leise „Ich könnte dir nicht mehr in die Augen sehen....das einer von uns deine Mutter tötete!"
„Merlin....bitte...."
Merlin nickte
„Ja....ist schon gut, ich werde dir helfen, aber wenn Uther recht hat....dann werde ich dich nie mehr wiedersehen....dann werde ich gehen!"
Arthur sah ihn an, sein Herz schmerzte....Merlin nie wieder zu sehen würde bedeuten....das er mit der Schande nicht leben könnte, nicht mit ihm! Er wusste, wie Merlin tickte....er würde sich etwas antun, denn der Gedanke, das seine Rasse die Mutter von Arthur getötet hatte, würde ihn zerstören....wie auch die Liebe verloren zu haben....Arthur verloren zu haben!
Die Tür ging auf und zerstörte den Augenblick, in denen sie sich schweigend und mit Angst in die Augen sahen.
Dylan kam herein und setzte sich zu ihnen an den Tisch und sah auf ihre Hände, die immer noch miteinander verschlungen waren und Arthur ließ ihn los.
„Ihr seid ein Paar?"
Arthur nickte
„Ein Problem?" stellte Arthur eine Gegenfrage.
Sie schüttelte den Kopf
„Nein....leben und leben lassen....jeder, wie er es möchte!" antwortete sie „Gott gab uns die Fähigkeit, uns frei zu entscheiden und so kann jeder leben, wie er möchte!"
Arthur lächelte....diese Frau gefiel ihm, sie hatte tolle Ansichten!
Sie wandte sich an ihn
„Was weißt du von deiner Mutter?"
„Mein Vater sagt, sie war mittags mit dem Auto unterwegs....Einkäufe machen, als sie am späten Abend noch nicht da war und auch nicht ans Handy ging, rief er die Polizei an und sagte, sie werde vermisst! Aber sie sagten, das er drei Tage warten müsste, bis er sie als vermisst melden kann!"
Dylan nickte
„Das ist normal, manche Ehepartner kommen erst nach ein, zwei Tagen heim, wenn sie gestritten haben....die Polizei hätte genug zu tun, wenn sie diese immer einfangen würden!"
Arthur sprach weiter
„Am nächsten Tag hatten sie ihr Auto gefunden, sie war von der Straße abgekommen und....sie lag tot darin!"
Dylan nickte
„Ich erinnere mich an den Fall....ich war gerade erst ein halbes Jahr in der Gerichtsmedizin. Ich weiß es deshalb so genau, weil....sie war so schön und ich dachte, das es eine Schande war, das eine so schöne Frau so starb....sie hatte deine Haarfarbe....Arthur!"
Er lächelte leicht
„Ich habe sehr viel von ihr!"
„Wieso war sie plötzlich weg, sie wurde am Nachmittag eingeliefert und in der Nacht war sie wieder verschwunden!"
„Mein Vater!"
Sie nickte wissend
„Geld....eine sehr große Macht....wir bekamen später sehr teure Geräte für unser Labor!"
„Vater wollte kein Aufsehen, er stand in der Öffentlichkeit und so begrub er sie still und leise und ließ keine Nachforschungen anstellen!" log er
„Das kann ich verstehen....es hätte Staub aufgewirbelt....Presse....Journalisten....schließlich ist er ein sehr bekannter Mann!"
Merlin sah sie an und fragte
„Wissen sie etwas, was wir noch nicht wissen?"
Sie nickte und beide sahen sich an.
„Ich muss etwas weiter ausholen....ich bin bei der Gerichtsmedizin, weil ich es toll finde, mysteriöse Morde oder Tötungen aufzuklären....ich lese sehr viel....Krimis und andere Dinge und liebe solche Fälle....und der Fall deiner Mutter war so einer! Ich arbeite meistens sehr lange, wenn meine Kollegen und mein Chef Feierabend machen, sitze ich in meinem Büro und arbeite, denn ich muss mich jeden Tag neu beweisen....das eine Frau diesen Beruf ausüben kann und ganz besonders in dieser Zeit!"
Die Kellnerin kam und brachte ihnen noch Getränke und sie wartete, bis sie wieder ging, dann sprach sie weiter
„Als alle weg waren, dachte ich an diese Frau, ich war noch in der Probezeit und dachte, wenn ich meinem Chef morgen früh die Ergebnisse auf den Tisch legte, stellt er mich unbefristet ein, also ging ich ins Labor und untersuchte sie! Ich wusste, das mein Kollege, der diesen Auftrag am nächsten Morgen hatte, nicht begeistert wäre, aber das störte mich nicht!"
Sie machte eine Pause und trank ein Schluck Orangensaft, dann sah sie beide wieder an
„Sie hatte sonderbare Wunden am Hals, die tief genug waren, das sie geblutet hatten!"
„Wie sahen die Wunden aus?" fragte Arthur
Sie lächelte
„Also....ich weiß, das klingt verrückt, aber sie sahen aus....als wäre sie....nun....so ähnlich wie....als wäre sie von einem Vampir gebissen worden, aber das ist verrückt....es gibt keine Vampire, aber so sahen sie aus....ich glaube, ich sehe zu viele Filme, aber so sahen sie wirklich aus!"
Merlin sah zu Arthur....mit einem sorgenvollen Blick.
Sie schüttelte nachdenklich den Kopf
„Es waren keine Wunden von dem Unfall....sie hatte nämlich sonst auch keine offenen Wunden und....sie hatte Geschlechtsverkehr, bevor sie starb....ich fand Sperma!"
„Was?" rief Arthur
„Die eigentliche Todesursache war der Genickbruch....wohl von dem Unfall, denn sie war nicht angeschnallt gewesen!"
„Haben sie das Sperma noch?"
Sie schüttelte den Kopf
„Ich weiß, was du denkst....DNA....ich wollte ja eine Probe nehmen, auch eine Blutprobe, aber ich wurde gestört....mein Chef kam zurück und ich musste von ihr weg, lief in mein Büro und setzte mich hinter den Schreibtisch, nachdem ich den Kittel auszog und das Licht löschte. Ich wartete eine Stunde und dann ging ich zurück....aber ihre Leiche war verschwunden!"
Arthur nickte....Uther hatte sie noch in der Nacht abholen lassen, damit niemand herausfand, was sie war, denn eine Blutprobe wäre für die Ärzte seltsam gewesen, da sie Hybridblut hatte! Es wäre eine Entdeckung gewesen, das sie letztendlich enttarnt hätte!
„Verflucht!" sagte er, denn mit einer Probe des Spermas hätte man feststellen können, mit wem sie geschlafen hatte!
Er sah zu Merlin und sagte leise
„Wir haben nichts!"
Sie lächelte
„Nicht ganz....ich habe Fotos von den Wunden am Hals gemacht, weil sie sehr mysteriös waren und ich zu Hause feststellen wollte, was das sein könnte! Aber als sie weg war....hatte ich keinen Grund mehr, weiterzuforschen!"
„Haben sie die Bilder noch?" fragte Merlin hoffnungsvoll
Sie nickte
„Aufgenommen mit einer Spezialkamera aus dem Labor....mit einer sehr hohen Auflösung!"
Arthur lächelte
„Können wir sie sehen?"
Sie sah beide an
„Wenn ich euch jetzt mitnehme in meine Wohnung....ihr seid doch keine Vergewaltiger oder Serienkiller?"
Arthur lachte
„Nein....wir sind harmlos und wollen nur wissen, woran meine Mutter starb und wie!"
„Das würde ich auch gerne wissen....das ist sehr geheimnisvoll....wie in meinen Büchern!"
Sie bezahlten und Dylan nahm sie mit in ihre Wohnung.




Sie wohnte in einem kleinen Haus, das nicht sehr weit weg war von ihrer Arbeit. Sie öffnete die Tür und führte sie ins Wohnzimmer, das einfach, aber geschmackvoll eingerichtet war, besonders stach die riesige Bücherwand hervor, bestückt mit sehr vielen Büchern!
„Ich komme gleich, macht es euch bequem!" sagte sie und ging nach oben.
Merlin und Arthur sahen sich um und Merlin stand bei den Büchern und sah sie sich an. Er griff ein Buch und blätterte darin, dann lächelte er
„Arthur, sieh dir das an!"
Arthur kam zu ihm und sah sich das Buch an, als Dyan, die mit Tee kam, sagte
„Das sind Bücher von Nalini Singh über Gestaltwandler....Wölfe und Leoparden....ich lese so etwas gerne! Ich habe auch ganze Buchreihen über Vampire....wie die Lara Adrian Reihe....ich liebe diese Bücher, obwohl es wirklich schade ist, das alles erfunden ist! Ihr solltet sie mal lesen....hochinteressant!"
Die beiden sahen sich an, wahrscheinlich würde sie umfallen, wenn sie wüsste, das sie sich gerade mit dieser Gattung unterhielt!
„Was ist mit den Bilder?" fragte Merlin und stellte das Buch zurück.
„Moment!" sagte sie und ging an einen Schrank, öffnete die Schublade und nahm einen Umschlag heraus und sah zu Arthur
„Es wird....nicht einfach sein, dir diese Bilder anzusehen!"
Er nickte und sie setzten sich auf das Sofa und Dyan gab ihnen den Umschlag. Merlin öffnete ihn und zog die Luft ein.
Das erste Bild zeigte den Kopf von Igraine, sie hatte die Augen geschlossen....ihr langes Haar lag neben ihr auf dem Tisch und selbst im Tod sah sie wunderschön aus. Auch sehr deutlich sah man die Wunden an ihrem schlanken Hals und Arthur sah weg....es tat sehr weh, sie so zu sehen!
Merlin berührte ihn an der Schulter
„Arthur...."
„Nein....ist gut....es geht schon!"
„Seht euch die anderen Bilder an....es sind Nahaufnahmen von den Wunden!"
Merlin sah sich die anderen Bilder an und sagte
„Könnte man sie irgendwie noch näher heranzoomen?"
Sie nickte
„Ja....ich habe ein Programm auf meinem Laptop, denn manchmal arbeite ich zuhause und muss auch genauer hinsehen!"
Sie stand auf und nahm die Bilder, scannte sie ein und ging an ihren Computer. Sie zog die Bilder auf die optimale Größe heran, stark vergrößert und sie waren immer noch kristallklar und sie lächelte
„Wie gesagt....eine Spezialkamera....wir müssen oft sehr nah heranzoomen, um etwas festzustellen!"
Merlin sah sich die Wunden an und fasste Arthur am Arm, der wusste, was er wollte und sagte zu Dylan
„Könnte ich noch etwas Tee haben?"
Sie nickte, stand auf und ging in die Küche und Merlin sagte leise
„Arthur....das sind keine Vampirbisse....siehst du die Ränder an den Wunden....sie sind nicht glatt! Wenn ein Vampir zubeißt....sieh dir meine Zähne an....sie sind glatt, scharf und sehr spitz....die Wunden wären an den Ränder nicht so ausgefranst!"
„Bist du sicher?"
„Ja....ich bin ein Vampir....ich weiß das und ich beiße ständig Leute! Ich weiß genau, wie die Wunden aussehen!"
Arthur nickte
„Das heißt....
„Das jemand diese Wunden nachträglich mit einem spitzen Gegenstand gemacht hatte, um uns zu belasten!" vervollständigte Merlin seinen Satz
Er schaute nochmal auf den Bildschirm
„Und sieh nur....die Abstände der Zähne stimmen auch nicht....zu dicht zusammen....eindeutig....das ist kein Biss, sie wurden gemacht und das erklärt auch, das sie an den Ränder ausgefranst sind!"
Dylan kam zurück und brachte den Tee
„Was denkt ihr?"
„Nun....wir denken, das jemand mit einem spitzen Gegenstand ihr diese Wunden zugefügt hat!" sagte Merlin
„Aber warum....es gibt keine Vampire, denen man die Schuld geben könnte!"
Merlin sah Arthur an, der nickte....denn derjenige, der das getan hatte....wusste sehr genau, das es Vampire gab!
Dylan sah auf den Bildschirm
„Du hast recht....die Wundränder sind ausgefranst....ich sehe das oft bei Leichen, die mit einem Messer oder Schraubenzieher getötet wurden....die Wunden sehen auch so aus!"
„Mit einem Schraubenzieher?"
Sie lächelte
„Du glaubst nicht, mit was Menschen erstochen werden....Messer, Scheren, Schraubenzieher....ich könnte noch viele Dinge aufzählen....sogar mit Stricknadeln! Ich erlebte schon die tollsten Sachen, aber es ist mir ein Rätsel, wieso bei ihr, denn die eigentliche Todesursache war der Genickbruch....diese Wunden wurden ihr post mortem zugefügt!"
„Was heißt das?" fragte Merlin
„Das heißt, das diese Wunden gemacht wurden, nachdem sie schon tot war, denn die Ränder sind nicht mehr durchblutet gewesen....das heißt im Klartext....sie starb nicht durch den Unfall....sie wurde getötet! Und noch etwas....ich denke auch, das sie mit dem Geschlechtsverkehr nicht einverstanden war!"
„Sie denken....sie wurde vergewaltigt?" fragte Arthur geschockt
„Das liegt doch nah....jemand vergewaltigt sie, tötet sie anschließend und vertuschte es mit dem Unfall!"
„Aber....wenn ich das tue, dann könnte man doch anhand der DNA feststellen, wer das war....das wäre doch dumm, Sperma Rückstände dort zu lassen!" sagte Merlin
Sie überlegte, dann sagte sie
„Es ist schon ein Abgrund, dort wo man das Auto fand....er dachte bestimmt, das es anfängt zu brennen oder wurde gestört, als er alle Spuren verwischen wollte, vielleicht kam gerade ein anderes Auto und er musste verschwinden! Man weiß nicht, was in deren kranken Gehirne vorgeht! Ich hatte schon Fälle von Morde, wo man das Sperma weggewischt hatte, so das man keine Probe mehr bekommen konnte....wie gesagt....ich denke, er wurde gestört, weil diese Straße auch nachts befahren wird oder....er war dumm und hinterließ Beweise....die ich leider nicht mehr sicherstellen konnte, weil mein Chef kam!"
Einen Moment sprach niemand und die beiden sahen sich nur an.
Dann fragte Arthur leise
„Was denken sie, was passiert ist?"
„Ich denke, das sie jemand getötet hat und sie in das Auto setzte, es den Abhang runter fahren ließ, um den Mord zu vertuschen, aber wie gesagt....er konnte seine Rückstände nicht mehr entfernen, weil er vielleicht gestört wurde....Arthur....es tut mir leid, dir das zu sagen, aber du willst die Wahrheit wissen....deine Mutter wurde definitiv vergewaltigt und ermordet....nur diese Wunden am Hals bleiben ein Rätsel?"
Arthur setzte sich auf das Sofa und starrte vor sich hin. Merlin setzte sich neben ihn und nahm ihn in den Arm und Arthur sagte geschockt
„Wer tut denn so etwas....sie war so sanft, sie hatte nie irgendjemand etwas getan....sie war ein Engel....wer tut denn so etwas?"
„Es tut mir so leid, Arthur!" sagte Dylan „Aber wir können jetzt nicht mehr nachforschen....keine Leiche....keine Beweise....es tut mir so leid!"
„Wir gehen jetzt....vielen Dank für alles....sie haben uns sehr geholfen!" sagte Merlin
Dylan nickte und brachte sie an die Tür, gab Merlin die Bilder und sagte
„Behaltet sie!"
Merlin nickte und hatte Arthur im Arm, der nichts sagte und geschockt war.
Sie gingen ein Stück durch den Park und Merlin setzte sich mit ihm auf eine Bank....Arthur legte seinen Kopf an seinen Hals und weinte....weinte um seine Mutter, der jemand Gewalt angetan und sie dann getötet hatte!
Und Merlin ließ ihn weinen und sagte zornig
„Wir werden herausfinden, wer das war und dann wird er sterben!"
Arthur sagte nichts, weinte an Merlins Schulter!

Freue mich auf eure Meinungen. Danke. LG Pendragon 100