Kapitel 36

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Livs POV:

Ich stellte die Kerzen in einem sorgsam mit Salz vorgezeichneten Kreis um mich herum auf. Meine Hände zitterten und mein Mund war seltsam trocken. Ich kaute mit meinen Zähnen auf meiner Unterlippe und schmeckte nur kurze Zeit später Blut. Obwohl ich keine Sekunde darüber nachgedacht hatte, die beiden Zauber nicht durchzuführen, konnte ich mir nicht sicher sein, dass ich überlebte. In Gedanken ging ich erneut die einzelnen komplexen Formen des schwierigen Zaubers durch. Jede Sekunde, die ich hier alleine im Wohnzimmer verbrachte, während die anderen sich in ihren Zimmern auf den Zauber vorbereiteten, ließ meine Angst um ein Vielfaches wachsen. Angst davor, dass ich es nicht überlebte, Angst davor, dass einer der anderen, also Stefan, Damon oder Bonnie es nicht überlebten. Und auch Angst davor, was der Zauber mit mir und meinen Vorfahren machen würde. Ich keinem der Grimoire  wurde ein solcher Zauber bereits vollständig durchgeführt, weshalb auch nirgends das genaue Geschehen beschrieben werden konnte. „Na, Liebes" Ich fuhr erschrocken zu dem Treppenaufgang herum, von dem aus Niklaus Mikaelson mich anblickte. „Was, ... was machst du denn hier?!", fragte ich. „Mir wurde zugetragen, dass du einen Selbstmord planst, und ich eine große Hilfe wäre, dies zu verhindern. Ich werde der zweite Kraftkern deines Zaubers sein, anstatt einem der Brüder." Grinsend kam er die Treppe herunter gelaufen. „Das ist unglaublich. Vielen Dank, Klaus! Das würde mir sehr helfen. Aber Klaus, eins noch, ich plane keinen Selbstmord, ich tue nur alles um meine Freundin zu beschützen und versuche meine Zukunft mit anderen Dingen zu gestalten, als vor uralten Ahnen davonzulaufen." Er blickte mich an; seine Augen zogen sich zusammen, trotzdessen war es unmöglich seinen Blick zu deuten. Dann blickte er ruckartig weg und sagte: „Ich werde die anderen holen, dann können wir anfangen." Und ging.

Alle hatten sich im Kreis versammelt. Klaus und Damon, der unbedingt darauf bestanden hatte, bei dem Zauber mitzuwirken, lagen auf dem Rücken in dem Salzkreis, ich saß in dessen Mitte. Stefan kam in den Raum, im Arm die betäubte Bonnie, die er sorgsam vor mich legte. Ich blickte noch einmal in die Gesichter, die in wenigen Metern Entfernung von mir gespannt standen und mich beobachteten: Stefan, Elena, Caroline und Jeremy. Dann senkte ich meinen Blick auf Klaus und Damon, die mit geschlossenen Augen und ohne jegliche Bewegung darauf warteten, dass ich begann. Und das tat ich. Ich legte zwei Finger jeder Hand auf Bonnies Schläfen und konzentrierte mich auf die beiden anderen Männer, um deren Macht zu kanalisieren. Dann schloss ich die Augen und begann die Zauberformel zu sprechen: „ Phasmatos sanguine eius anime ..." Um mich herum wurde es schwarz und als ich die Augen aufschlug, wusste ich, dass ich mein Ziel erreicht hatte. Ich war in Bonnies tiefsten Gedanken. Ich konnte Schritte hören, und Stimmen, viele Stimmen. Plötzlich erschien aus dem Nichts ein alter Mann, der die Arme hob und begann einen Zauber auf mich zu legen, auch wenn ich die Kälte des Zaubers bereits spürte, konnte ich noch einen mächtigeren Zauber sprechen, der dem Mann den Atem raubte. Sein Fluch brach ab und er erstickte. „1-0 für mich", sagte ich, doch ich wusste, dieser Hexer würde nicht der einzige bleiben; also holte ich tief Luft und machte mich bereit für den nächsten Kampf.

Blutmond (FF The vampire diaries)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt