★2.Kapitel★
"Ich habe eine neue To-Do Liste angefertigt." ist das erste, was ich Jisung sage, als er nach der Schule in mein Zimmer kommt.
"Dann zeig her."
Er wirft sein Rucksack in die Ecke und setzt sich dann neben mich aufs Bett.
Ich lege die To-Do Liste auf meinem Laptop, schließlich war ich schon die ganze Zeit dabei, diese neu zu schreiben.
Jedoch dauert es Ewigkeiten bis einem etwas einfällt.To-Do Liste von Lee Felix (≧▽≦):
1. Tag am Strand genießen (✓)
2. Ein Buch schreiben
3. Jedem etwas schenken
4. Ein Graffiti an einer Hauswand malen
5. Im Altersheim und Kinderheim, sowie auf der Kinderstation im Krankenhaus, jeweils einen Nachmittag verbringen
6. Unter freien Himmel schlafen.
7. Einen Stern verschenken.
8. Einen Baum pflanzen.
9. An einen Stadtmarathon teilnehmen.
10. Eigene Spuren hinterlassen.
11. Nachts im Mondschein baden.
12. Auf einem Elefanten reiten.
13. Sich spontan auf einen Kurztrip machen.
14. Auf einem Ruderboot picknicken.
15. Alle Namensvetter aus dem Telefonbuch anrufen.
16. Alle Luftballons auf einem Volksfest einkaufen und abheben.
17. Mit allen Busnummern durch die Gegend fahren.
18. Einen Liebesbrief schreiben (frag nicht, mir fällt nichts mehr ein.)
19. Jeden glücklich machen
20. (Letztes) Han Jisung verkuppeln (NICHT MEINEN BRUDER!)Kichernd hält Jisung sich die Hand vor dem Mund, macht dann ein Foto von der Liste und lehnt sich an mich.
"Gut...Wir machen die Sachen aufs Jahr verteilt, okay? Am besten Wochenende, dann hab ich diese lästige Schule nicht. Ich werde versuchen dir alles zu ermöglichen, auch wenn das mit dem Elefanten schwierig wird. Wer kommt bitte auf die Idee einen Elefanten reiten zu wollen? Das ist doch verrückt." lacht er, weswegen ich lächeln muss.
Ich lege mein Kopf auf seine Schulter, schließe die Augen.
"Keine Sorge Felix. Du wirst das alles noch erleben. Vielleicht ja sogar noch deinen ersten Kuss."
"Nicht wenn er von dir ist. Dann sterbe ich lieber ungeküsst." lache ich, quietsche auf, als er mich auskitzelt. Jedoch nur kurz.
"Jisung, Luft."
Sofort hört er auf, weswegen ich tief ein und aus atme.
"Weißt du ob Minho da ist? Oder deine Mom?"
"Wer hat dir denn die Tür aufgemacht?"
"Dein Dad." grinst er, weswegen ich erschöpft lächeln muss, schließe die Augen.
"Ich weiß es nicht, aber wenn Mom nicht zu sehen, dann ist sie nicht Zuhause. Minho müsste in seinem Zimmer sein. Was willst du von ihm?"
"Deine To-Do Liste besprechen. Schließlich muss er überall mit dabei sein..und du schläfst etwas."
Er legt mein Laptop auf meinen Schreibtisch, drückt mich ins Kissen, deckt mich zu und küsst meine Stirn.
Ich fühle mich wie so ein kleines Kind. Könnte er damit aufhören? Bitte?
"Bin gleich zurück. Schlaf etwas."
Dann verlässt er mein Zimmer.
Seufzend schließe ich die Augen, kuschle mich ins Kissen und schlafe kurz darauf ein.Jisungs Sicht:
Ohne zu klopfen, gehe ich in Minho's Zimmer, welcher mal wieder liest.
"Raus aus meinem Zimmer."
"Nein. Wir müssen reden. Über Felix To-Do Liste."
"Bin beschäftigt."
"Es geht um deinen Bruder!"
Sauer nehme ich ihm das Buch weg, schlage es zu und sehe auf dem Einband.
Ich hätte ihn nicht so für den Fantasy Typen gehalten, aber okay.
"Du bist so unglaublich nervig. Und selbst wenn es um den Papst persönlich gehen würde. Es interessiert mich nicht."
"Ich will Felix das perfekte letzte Jahr bieten, also hör auf so ein Arschloch zu sein und hör mir zu. Felix und ich dürfen das nur machen, wenn du dabei bist und ich möchte ihm das alles ermöglichen, okay?"
Genervt setzt er sich auf, weswegen ich mich zu ihm setze.
"Das hab ich dir nicht erlaubt."
"Das ist mir doch egal." grinse ich, gebe ihm die Liste, welche er sich durch liest.
"Okay. Das meiste ist machbar und kostet kein Geld." sagt er.
"Und wieso kommt er darauf, dass ich was von dir will? Ist ja eklig."
"Konzentriere dich auf die anderen Punkte und nicht auf den letzten. Außerdem will ich von dir auch nichts."
Er zieht eine Augenbraue hoch.
"Natürlich nicht. Ich bin die Perfektion pur."
"Du bist ein Arschloch."
"Jede Perfektion hat seinen Macken." sagt er nur, sieht wieder auf die Liste.
"Wie hast du es dir vorgestellt?"
"Wir machen es am Wochenende. Dann haben weder du noch ich Schule und außerdem haben wir dann nicht so viel Stress. Bald habe ich auch Ferien, dann geht es besser." sage ich.
"Ich dachte das wir am Samstag, in den Wald fahren und unter freien Himmel schlafen, vielleicht aber auch am Strand.." murmle ich nachdenklich.
"Außer du möchtest mit etwas anderem anfangen."
"Ja. Ich finde unter dem Sternenhimmel schlafen, machen wir später.."
Minho sieht kurz zu mir, dann wieder auf die Liste.
"Am Wochenende ist ein Fest, wieso machen wir das dann nicht einfach mit den Ballons? Das wird sicherlich etwas cooles sein..für ihn jedenfalls." sagt er.
"Gut. Dann machen wir das mit dem Fest.."
Er brummt, gibt mir die Liste wieder.
"Ich schicke dir das Bild, dann können wir uns immer mal wieder beraten."
"Mach was du nicht lassen kannst. Kann ich jetzt wieder lesen?"
"Klar."
Ich gebe ihm das Buch wieder, verlasse sein Zimmer, bleibe aber noch kurz vor der Tür stehen.
Er liest jetzt nur noch mehr, so als würde er vor der Realität fliehen, aber vielleicht bilde ich mir das nur ein.
Summend gehe ich zurück in Felix Zimmer, stelle leise Musik an und singe leise zu 'Anti Romantic' von TXT mit.
Gelangweilt, nehme ich mir mein Block aus dem Rucksack, meinen Kulli und fange an zu kritzeln.
Irgendwann ist es eine Zeichnung von einer Person die weint, jedoch in einen Spiegel lächelt..
Sowas zeichne ich in Gedanken versunken?
Krass.
Ich bin schon ziemlich talentiert, wenn ich es will.
"Hannie?"
Ich sehe zu Felix, der mich verschlafen mustert.
"Na Schlafmütze. Hast du Hunger? Ich sterbe nämlich vor Hunger."
"Gib mir fünf Minuten." murmelt er, setzt sich auf und verheddert sich in den Schläuchen seines Beatmungsgeräts.
Schnell stehe ich auf und helfe ihm.
"Danke..."
Ich lächle ihn nur breit an.Nach dem Essen, drücke ich Felix ein Kuss auf die Wange. "Ich muss jetzt nach Hause, sonst dreht meine Mom wieder durch..Wir sehen uns morgen."
Er nickt, gähnt wieder.
"Hab dich lieb, Hannie."
"Ich dich auch, Stinker."
Grinsend verlasse ich das Haus, jedoch verschwindet das grinsen sobald ich um die Ecke bin.
Ich werde Felix verlieren und das in nicht all zu langer Zeit. Er wird niemals auf meiner Hochzeit sein, auf meiner Abschlussfeier, auf meiner College Abschlussfeier..
Er wird nicht mehr da sein, wenn ich nachts Albträume habe oder einfach nur mit ihm spazieren will...
Er wird dann nie wieder da sein.
Zuhause angekommen, setze ich mich auf die Couch, lasse die Tränen laufen und schreie in meine Hände.
Das ist doch alles nur unfair! Unfair. Unfair!
Das leben ist scheiße.
Das Schicksal ist doch ein scheiß mieser Verräter!
Wieso sterben die tollsten Menschen immer so früh?
Plötzlich kommt mir ein Zitat in den Kopf: Wenn du auf einer Blumenwiese stehst, welche pflügst du als erste?
Das ist doch alles scheiße, aber egal wie schwer es wird, so zu tun, als würde er nicht sterben, werde ich Felix alles bieten was er möchte. Er soll glücklich sein und alles tun, was er will.
Selbst wenn ich mit ihm irgendwo einbrechen soll.
Für ihn tue ich alles.
Er ist schließlich mein bester Freund. Und das wird er auf ewig sein.--------------------
Eigentlich wollte ich bis morgen warten, aber naja egal xD
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Meine letzten 8760 Stunden (Changlix/Minsung)
FanficWie sagt man seinem besten Freund, dass man sterben wird? Das der Arzt einem nur noch knapp ein Jahr gibt? Ernsthaft, wie soll man das jemanden klar machen? Wie? Ich komme ja selbst nicht darauf klar, dass das mein letztes Jahr auf Erden sein wir...