,,Und konntest du dich gut mit Sookie unterhalten?" fragte mich Vater. Wir saßen gerade in seinem Büro, wieder auf dem Sofa.,, Oh ja. Wir haben über Jungs geredet und nächste Woche wollen wir uns treffen, um Filme zu gucken und uns die Haare zu flechten." antwortete ich mit einer gespielt hohen Stimme. Dad grinste leicht und verdrehte die Augen.,, Ihr versteht euch immerhin genug, um Kleider zu tauschen." entgegnete er.,, Du hättest ihren Blick sehen sollen, als Pam ihr das Kleid hinhielt." sagte ich ebenfalls grinsend.,, Es ist eine Schande. Ich hätte es gerne an ihr gesehen." meinte Dad.,,Wo warst du im letzten Jahr?" fragte mich Dad.,, Bei meinem Macher. Bevor ich hierher kam habe ich einen Zwischenstop in Dallas gemacht." antwortete ich.,,Ich nehme an du warst hier?" überlegte ich.,, Du nimmst richtig an." bestätigte Dad. Wir verfielen in Schweigen.
Die Sonne war hoch am Himmel und schien stark auf die bunte Blumenwiese hinab. Die Vögel zwitscherten ihre Lieder. Ich lief zu den bunten Blumen und kniete mich vor sie. Mit Begeisterung besah ich mir die ganzen farbigen Blüten. Meine Aufmerksamkeit wurde schnell auf etwas im Gestrüpp vor mir gerichtet. Es raschelte. Was das wohl sein mag? Mit großen Augen sah ich, wie ein Rehkitz auf die Blumen, vor denen ich kniete, zugelaufen kam. Es blieb vor mir stehen und senkte seinen Kopf hinab, um von dem frischem Gras zu fressen. Mit Faszination beobachtete ich es dabei. Wie von Sinnen hob ich langsam meine Hand. Das Rehkitz hebte seinen Kopf und sah neugierig zu mir. Seine Nase hebte und senkte sich leicht, als es an meiner Hand schnupperte. Langsam und vorsichtig überwand ich den Abstand zwischen meiner Hand und seiner Schnauze. Zu meiner Überraschung schreckte es nicht zurück. Es schien so, als würde es sich in meine Berührung lehnen. Ich hob meine andere Hand und fuhr damit über den Hals des Rehkitz. Sein Fell war weicher, als es aussah. Ich lächelte. Das war so ziemlich das schönste, dass ich jemals gesehen habe. Ruckartig hebte das Rehkitz den Kopf und sah auf etwas hinter mir. Es drehte sich um und wollte wieder in den Wald laufen, doch bevor es Schutz im Dikicht finden konnten, bohrten sich vier Pfeile in sein Fleisch. Mit geweiteten Augen sah ich, wie das Rehkitz auf den Boden fiel, wobei es Laute von sich gab, die von Schmerzen geprägt waren.Das hellbraune Fell verfärbte sich rötlich durch sein Blut.,, Maileen, was machst du hier?" hörte ich jemanden fragen. Das würde Ärger geben. Ich schluckte und drehte mich um. Natürlich war Vater der jenige, der mir diese Frage gestellt hat. Hinter ihm standen noch vier weitere Männer, welche allesamt erlegte Tiere trugen. Einer von ihnen ging zum Rehkitz und warf es sich über die Schultern.,, Geht schonmal vor." wies Vater seine Begleiter an, welche sofort seinem Befehl nachkamen.,, Wieso bist du hier Maileen?" wiederholte er seine Frage.,, Um Blumen zu pflücken?" fragte ich mehr, als das ich antwortete. Ich wusste, dass ich nicht hierher gehen durfte, aber ich tat es dennoch immer wieder.,, Du solltest mir antworten, nicht eine Frage stellen." sagte Vater. Ich sah zu Boden und biss mir auf die Unterlippe.,, Sieh mich an." forderte Vater mich auf. Widerwillig tat ich, was er mir sagte.,, Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht so weit in den Wald darfst?" fragte mich Vater. Ich zuckte mit den Schultern. Er seufzte genervt.,, Du bist hier viel zu weit vom Dorf entfernt. Falls dir Gefahr drohen sollte, kann ich nicht schnell genug zu dir kommen, um dich zu retten." sagte er eindringlich.,, Ich weiß." murmelte ich.,, Wieso gehst du dann dennoch hierher?" wollte er wissen.,, Weil es hier viel schöner ist als im Dorf und seiner nahen Umgebung." antwortete ich. Vater seufzte erneut.,, Darf ich denn mit Freyer oder Sigurd hierher kommen?" wollte ich wissen.,, Mit Sigurd darfst du." bejahte Vater. Ich lächelte breit und umarmte Vater.,, Danke Vater." sagte ich freudig. Er schlang seine Arme um mich und hob mich hoch.,, Ich bin immer viel zu nachsichtig mit dir." meinte Vater, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn gab.
,, Wo bist du Maileen?" wurde ich von Vater aus meiner Erinnerung gerissen.,, Auf der Blumenwiese im Wald." antwortete ich. Ein Lächeln umschlich Vaters Lippen.,, Du bist trotz meines Verbots andauernd dorthin gegangen." erinnerte sich Vater, wobei ein Ausdruck der Sehnsucht in seine Augen trat.,, Dort gab es die hübschesten Blumen." sagte ich lächelnd.,, Dort habe ich deine Mutter kennengelernt." sagte Vater. Überrascht sah ich zu ihm. Wir hatten nie über meine Mutter geredet. Weder als ich noch ein Kind war, noch nachdem wir uns vor 400 Jahren als Vampire wiedergesehen haben. Ich wusste nicht einmal wieso, doch es fühlte sich für mich immer so an, als wäre meine Mutter ein Tabuthema, auch wenn schon Jahrhunderte seit ihrem Ableben vergangen sind. Ich hatte keine Erinnerung an sie, da sie wenige Wochen nach meiner Geburt an einer Krankheit starb.,, Sie liebte diese Lichtung." erzählte Vater weiter.,, Du hast nie von ihr geredet." stellte ich fest. Vater sah nachdenklich zu mir.,, Ich dachte du wärest zu jung, um das alles zu verstehen. Ich wollte damit warten, bis du älter bist." erklärte Vater.,, Um was zu verstehen?" wollte ich verwirrt wissen.,, Dem Grund, warum sie gestorben ist.",, Starb sie nicht an einer Krankheit?" fragte ich irritiert.,, Wer hat dir das gesagt?" fragte er.,, Swea erzählte mir das." antwortete ich.,, Sie hat dich belogen." sagte Vater.,, Was? Warum?" wollte ich wissen.,, Lexa, deine Mutter, hat das Dorf verraten, indem sie geheime Informationen an unsere Feinde im Süden verraten hat. Als ich das herausgefunden habe, musste ich meine Pflicht als Oberhaupt erfüllen." erzählte Vater.,, Du hast deine eigene Frau exekutiert?" fragte ich entsetzt.,, Ich musste es tun." entgegnete Vater.,, Warum habe ich nie etwas davon erfahren?" fragte ich.,, Ich wollte nicht, dass du es erfährst und dann schlecht von ihr denkst. Ich habe es verboten, dass jemand jeh darüber spricht." antwortete er.,, Danke." sagte ich.,, Wofür?" fragte er.,, Dafür, dass du mir jetzt alles erzählt hast." antwortete ich leicht lächelnd.
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Not your average teenage girl
Fiksi Penggemar,,Deine Reue sei lebendiger Wille, fester Vorsatz. Vergangene Fehler zu betrauern, ist zu nichts nütze." - August von Platen-Hallermünde