Wir sind vor ein paar Tagen wieder zurück in Seoul angekommen und mussten uns erstmal wieder unserem Alltag zuwenden. Für mich heißt das: Dokumente ausfüllen, Sachen buchen, mich um andere Gruppen kümmern. Tag ein, Tag aus.
Es ist nicht so, dass ich mich über den Job beschweren will, aber etwas mehr Stabilität würde ich mir schon wünschen. Dadurch, dass ich nämlich noch immer in meinem Probejahr bin, sucht JYPE ständig neue Aufgaben bei fast täglich unterschiedlichen Gruppen heraus und ich habe dabei so gut wie kein Mitspracherecht.
Insgesamt betrachtet macht mir der Job mehr Spaß als gedacht und ich lerne auch viele neue Leute kennen, aber hundertprozentig wohl fühle ich mich dann doch wieder nicht.
Während ich im Gebäude von JYP unterwegs bin, sehe ich hin und wieder mal die Jungs von Stray Kids auf dem Flur, aber ich habe nie sonderlich viel Zeit, mich mit ihnen zu unterhalten, weil ich meistens zu meinen nächsten Terminen muss. Zwischen der Reise nach Australien und der nach Deutschland liegt etwa eine Woche, von der ich jetzt schon die Hälfte abgearbeitet habe.
Ich freue mich jetzt schon auf die neue Auszeit, denn der Manager der Jungs hat mir vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass ich die Jungs wirklich nur als Freundin von Felix begleiten darf und nicht nebenbei noch Teil des Managements bin. Das heißt wiederum, dass ich diese Woche über komplett von meinen Pflichten entbunden bin, die Jungs so ziemlich überall hin begleiten und die Zeit einfach genießen kann, das wird quasi wie ein Urlaub für mich.
Ich freue mich wirklich darauf, mal für kurze Zeit wieder zurück nach Deutschland zu können, vielleicht alte Freunde wiederzutreffen, vor allem aber, dass ich meine Familie wiedersehen kann. Es ist nicht so, dass ich Deutschland sehr vermisse, dazu fühle ich mich zu wohl hier in Südkorea, aber ab und zu habe ich nichts dagegen, mal wieder in meine alte Heimat zu fliegen.
Jetzt gerade sitze ich in dem neuen Raum, der von nun an mein Büro sein wird, was mich schon ein wenig überrascht hat. Wer bekommt denn bitte ein fest zugeteiltes Büro, wenn man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine feste Arbeitskraft ist?
Der Raum ist größer und geräumiger als der alte Raum, von daher fühle ich mich hier viel wohler als vorher, und jetzt habe ich auch ein Sofa mit Tisch in einer Ecke des Raumes, während mein Schreibtisch, nebenbei bemerkt auch ein größerer als vorher, eher mittig im Raum steht. Hinter mir sind einige Regale, in denen ich Dokumente und Akten aufbewahren kann, wenn das denn nötig ist.
Trotz meiner Verwunderung über das neue und bessere Büro habe ich mich hier schnell eingelebt und einquartiert, hier lässt es sich deutlich besser arbeiten als in dem alten Büro. Während ich hier nun an meinem neuen Schreibtisch sitze und in den Laptop einige Daten in den Kalender von TWICE eintrage, um den dann an die Gruppe weiterleiten zu können, bemerke ich nur nebenbei, wie es an der Tür klopft.
Etwas überrascht schaue ich auf und bitte die Person herein, meine Finger noch immer über der Tastatur schwebend. Als ich dann aber Hyunjins typisches Grinsen erkenne, kann ich nicht anders, als ebenfalls zu lächeln und ihn zu mir zu winken.
„Hey, ich weiß, dass du viel zu tun hast, aber ich dachte mir, dass dir dieser Kakao vielleicht gut tun könnte."
Der Junge hält eine Tasse in der Hand und ich deute amüsiert auf meinen Tisch als Aufforderung, dass er sie dort abstellen kann. Dann beobachte ich, wie mein bester Freund sich interessiert in dem Raum umschaut, sich schlussendlich dann aber doch auf die Couch fallen lässt.
„Es freut mich ja, dass du hier bist Jinnie, aber hast du auch ein Anliegen oder bist du nur wegen des Kakaos hier und um auf der Couch herumzugammeln?" Ich lege den Kopf schief und schaue auffordernd zu dem Jungen, der es sich sichtlich auf der Couch bequem gemacht hat.
„Doch, ich habe tatsächlich ein Anliegen, aber eher ein persönliches." Ich lehne mich etwas von dem Laptop weg, um Hyunjin zu zeigen, dass ich wirklich zuhöre.
„Naja, wir... wir vermissen dich, wir alle. Selbst Minho Hyung meinte schon, dass es ihn nervt, dass du so viel zu tun hast und dann so wenig mit uns." Ich atme tief durch und senke dann kurz den Blick.
„Ich weiß, wie es euch geht, ich vermisse euch doch auch. Es nervt mich, dass ich nie Zeit für euch habe, ich kann nicht einmal richtig mit euch reden, wenn wir uns zufällig auf dem Flur begegnen, mehr als ein kurzes ‚Hallo' ist meistens nicht drin!"
Ich stehe auf und gehe um den Schreibtisch, um mich dann an diesen anzulehnen und ein richtiges Gespräch anfangen zu können, die paar Minuten Pause wird sicherlich niemandem schaden oder auffallen. Hyunjin seufzt und erhebt sich wieder von der Couch, um dann zu mir zu kommen und mich leicht anzulächeln.
„Ich denke, dir ist selbst bewusst, dass Felix dich am meisten von uns vermisst. Er würde es nicht zugeben, aber in den letzten Tagen ist er vermehrt unkonzentriert gewesen, als würde er ständig seinen Gedanken nachhängen." Meine Augen weiten sich leicht und ich schlucke.
„Du... du denkst, dass das wegen mir so ist?" frage ich und Hyunjin zuckt mit den Schultern.
„Möglich wäre es, ich weiß es aber nicht sicher." Ich fahre mir frustriert über das Gesicht.
„Ich... ich kann nur nichts dran ändern! Es ist nicht meine Entscheidung, wie viel Freizeit ich habe, wann ich mit welcher Gruppe zu tun habe, das entscheidet alles JYP." Hyunjin hebt schnell seine Hände und bringt mich so dazu, still zu werden.
„Das weiß ich, das wissen wir alle und das weiß auch Felix. Ich wollte dir das auch nur sagen, damit du Bescheid weißt. Nur für den Fall, dass Felix noch etwas anhänglicher ist als sonst, wenn wir nach Deutschland fliegen, immerhin bist du da als seine Freundin dabei, das wird er ausnutzen wollen." Ich schmunzle ein wenig.
„Danke für die Warnung Jinnie. Und danke, dass du hier warst und mir das gesagt hast." Der Junge nickt und lächelt mich warm an.
„Wir freuen uns darauf, dich bald richtig wiederzusehen, Emma." Mit diesen Worten nimmt er mich fest in den Arm und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich richtig verabschiedet und den Raum dann verlässt, was mich mit meinen Gedanken alleine lässt.
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stay forever || lee felix ff
Fanfiction-Teil Drei der Stay-Trilogie- Emma muss alles auf eine Karte setzen, um auch weiterhin mit Lynn in Seoul und damit bei Felix und den Jungs bleiben zu können. Sollte das Casting gut laufen, könnte ihre Zukunft gesichert sein und ihr würde alles offen...