Wir waren am nächsten Morgen um 14 Uhr mit meinen Eltern verabredet, um gemeinsam mit ihnen bei mir zuhause zu Mittag essen zu können.
Entsprechend hatten wir noch etwas Zeit, uns fertig zu machen, bevor wir losmussten und hatten keinen großen Stress am Morgen. Wir konnten entspannt aufstehen, ein wenig frühstücken und noch etwas mit den anderen Jungs reden, bis wir dann gegen 13:15 Uhr losmussten.
Zwar braucht man von Hamburg aus eigentlich nur etwa eine halbe Stunde bis zu mir nach Hause, aber bei dem Verkehr heutzutage insbesondere in der Innenstadt sollte man lieber mehr Zeit einplanen, um keinen Stress zu haben.
Einer der Mitarbeiter vom Staff, die mit Stray Kids mitgeflogen sind, bringen uns in einem Auto sicher aus Hamburg raus und in die ländliche Gegend, in der das Haus steht, in dem meine Eltern wohnen.
Es ist ein schönes Gefühl, das alles hier mal wiederzusehen, auch wenn ich früher so an diese Aussicht gewohnt war, dass ich kaum noch auf sie geachtet habe. Jetzt, wo ich schon länger nicht mehr hier war, sonst sogar im Ausland wohne, erfüllt mich dieser heimische Anblick mit einer ungeahnten Euphorie. Ich freue mich wirklich, hier mal wieder 'Urlaub' machen zu können.
"Es sieht ziemlich gemütlich hier aus. Ruhig, weit weg vom Alltagsleben in einer Großstadt." meint dann auch Felix neben mir, weshalb ich kurz nicke und mir eine Haarsträhne wegstreiche. Die vielen Einfamilienhäuser, die hier in unserem kleinen Dörfchen stehen, ziehen an uns vorbei und mit jedem Kilometer, den wir uns meinem Zuhause annähern, freue ich mich mehr, meine Familie wiedersehen zu können.
Es ist lange her, dass ich hier war und auch, wenn ich inzwischen in Seoul heimisch geworden bin, ist es eine angenehme Abwechslung, mal wieder hierher zurückzukommen und etwas Ruhe zu genießen.
Als wir schließlich in die entsprechende Straße einbiegen und vor dem Haus meiner Eltern halten, kommen einige Erinnerungen hoch und ich merke, wie ich immer aufgeregter werde. Nicht die Art Aufregung, die Felix in diesem Moment wahrscheinlich spürt, sondern eine positive Aufregung.
Ich kann endlich mal meine Eltern wiedersehen, mein altes Zimmer betrachten und das Stück Heimat spüren, das ich seit einiger Zeit nicht mehr haben konnte.
Felix und ich steigen aus und bedanken uns bei dem jungen Mann vom Staff, der uns hergefahren hat. Wir machen schnell noch eine Zeit aus, wenn er wieder hier ist und uns abholt, bevor er dann losfährt und ich gemeinsam mit Felix Richtung Haustür des Hauses gehen.
Felix spielt nervös mit dem Ring an seinem Zeigefinger und atmet immer wieder tief durch, um sich zu beruhigen, während ich die Türklingel betätige und warte, dass meine Eltern uns öffnen.
"Hey Lix, alles wird gut. Ich bin bei dir, meine Eltern werden dich lieben. Und wenn du dich wirklich nicht gut fühlen solltest, dann gib mir Bescheid und wir können gehen, das ist überhaupt kein Problem. Mir fällt schon etwas ein, wie wir da wegkommen, okay?" beruhige ich den Jungen so gut es geht, und Felix nickt noch kurz.
Durch das Glas an der Tür kann ich erkennen, dass jemand kommt, um zu öffnen und fange automatisch an, zu lächeln. Felix greift währenddessen nach meiner Hand und drückt sie etwas fester als sonst, doch ich erwidere den Druck einfach und streiche mit meinem Daumen sanft über seinen Handrücken.
Wenig später wird dann schon die Tür geöffnet und meine Mutter schaut uns freundlich lächelnd entgegen.
"Hallo ihr zwei, schön dass ihr hier seid. Kommt rein!" sagt sie dann zur Begrüßung und leider auf Deutsch, weshalb ich schnell grob für Felix übersetze und dann gemeinsam mit ihm das Haus betrete.
Wir ziehen uns unsere Schuhe und Jacken aus, während meine Mutter bereits ins Wohnzimmer geht, wahrscheinlich um den Tisch zu decken.
Ich folge ihr kurz darauf gemeinsam mit Felix, um zu fragen, ob wir helfen können, doch meine Mutter lehnt sofort ab.
"Ist schon gut, keine Sorge. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis dein Vater mit Arbeiten fertig ist und dann können wir auch essen. Solange könnt ihr ja in dein Zimmer gehen, ich bin sicher, Felix würde es gerne einmal sehen." sagt sie und ich seufze, denn ich weiß genau, warum meine Mutter will, dass Felix mein Zimmer sieht.
"Also, wir müssen noch warten, bis mein Dad fertig ist und dann können wir essen. Aber solange können wir in mein Zimmer gehen, wenn du das möchtest." übersetze ich schnell für Felix und ich sehe, wie seine Augen vor Neugier aufblitzen. Dann nickt er schnell und so greife ich erneut nach seiner Hand, um ihn hinter mir her und die Treppen nach oben ziehen zu können.
Im oberen Flur biege ich links ab, während von rechts ganz dumpf eine Stimme zu uns dringt, die verrät, dass mein Vater noch in einer Telefonkonferenz steckt.
Vor meiner Zimmertür angekommen bleibe ich stehen und wende mich noch einmal Felix zu, um ihn zu warnen.
"Uhm, lass mich dir eine Sache sagen, bevor wir reingehen. An den Wänden hängen ein paar Poster, also erschreck' dich nicht zu sehr, okay?" sage ich, woraufhin Felix seine Augenbrauen hebt und dann etwas amüsiert nickt, bevor wir dann schließlich wirklich das Zimmer betreten.
Felix schaut sich sofort um und betrachtet die Poster an der Wand, allesamt von ihm und seiner Band, während ich die Tür schließe und damit den Blick auf die Poster freigebe, die an die innere Seite der Tür geklebt worden sind.
Als ich zu Felix zurückschaue, sehe ich, dass ihn das Ganze blendend zu amüsieren scheint, weshalb ich einfach mit den Schultern zucke und selbst lachen muss.
"Ich habe dich gewarnt. Du weißt, dass ich ein großer Fan von Stray Kids bin, schon bevor ich euch persönlich kennengelernt habe." meine ich und sehe, wie Felix zu meinem Bücherregal geht, um dort neben meiner kleinen Manga-Sammlung auch ein Regalabschnitt zu sehen, der komplett K-Pop und den Alben gewidmet ist, die ich erobern konnte.
Ich stelle mich neben ihn und betrachte selbst die Art, wie ich alles angeordnet habe. Dann wandert mein Blick durch das gesamte Zimmer und ich seufze.
"Es ist noch ziemlich viel hier, ich hatte bisher noch nie richtig die Gelegenheit, Sachen von Deutschland nach Südkorea bringen zu lassen. Fast alles, was ich drüben in Seoul habe, ist neu gekauft oder Lynns Zeug. Ich muss mich da mal drum kümmern." murmle ich und merke, wie Felix vorsichtig einen Arm um mich legt und mir einen Kuss auf die Wange gibt.
"Ich mag dein Zimmer. Es ist nicht so typisch eingerichtet, wie so manches Zimmer. Es hat seinen eigenen Style, wenn auch im Endeffekt ziemlich von K-Pop und Anime oder Manga geprägt." Den letzten Satz sagt der Junge mit einem leicht neckenden Ton, weshalb ich lachen muss und ihn spielerisch wieder von mir drücke.
Bereits kurz darauf ruft meine Mutter bereits von unten, dass wir essen kommen können, weshalb Felix und ich uns wieder auf den Weg nach unten machen. Ich bin gespannt, wie das essen jetzt abläuft, vor allem wegen der Kommunikation.
Felix kann kein Deutsch und zumindest mein Vater ist nicht der allergrößte Kenner, was die englische Sprache angeht. Also mal schauen, was gleich auf uns zukommt.
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stay forever || lee felix ff
Fanfic-Teil Drei der Stay-Trilogie- Emma muss alles auf eine Karte setzen, um auch weiterhin mit Lynn in Seoul und damit bei Felix und den Jungs bleiben zu können. Sollte das Casting gut laufen, könnte ihre Zukunft gesichert sein und ihr würde alles offen...
