Die nächsten Tage über habe ich nichts weiter von dem Mädchen gesehen oder gehört, was mir aber auch ziemlich recht ist. So konnte ich den Ausflug insgesamt viel mehr genießen, selbst wenn ich tatsächlich ein wenig arbeiten musste.
Wenn die Jungs geschäftlich unterwegs waren oder ein paar Stunden in dem ihnen zugeteilten Studio verbracht haben, habe ich ein paar organisatorische Dinge geregelt, immerhin bin ich noch für andere Gruppen verantwortlich und Stray Kids fällt ja bisher auch nur temporär in meinen Bereich.
Trotzdem vergeht die Zeit hier in Australien viel zu schnell und der Tag unserer Abreise rückt näher, weshalb wir irgendwann wieder unsere Koffer packen müssen.
Es ist der letzte Abend in unserem Hotel, bevor wir morgen relativ früh auschecken und Richtung Flughafen fahren müssen. Zwar war die Zeit hier wirklich aufregend, aber irgendwie freue ich mich schon darauf, bald wieder in meinem eigenen Bett schlafen zu können und außerdem bedeutet unser Rückflug, dass die zweite Reise nicht mehr allzu weit weg ist.
„Freust du dich darauf, zurückzufliegen?" fragt mich Felix da auch und ich schaue von meinem Koffer auf, mit dem ich bis eben noch beschäftigt war. Dann fahre ich mir durch die Haare und atme laut aus.
„Naja, auf den Flug an sich freue ich mich nicht wirklich, aber ich hätte schon nichts dagegen, endlich wieder in meinem eigenen Bett schlafen zu können. Also, nichts gegen Australien, es ist ein schöner Kontinent, aber..."
Felix lacht leicht und winkt schnell ab, bevor er zu mir kommt und mich auf die Beine zieht. Dann legt er seine Hände auf meine Hüfte und zieht mich nahe an sich.
„Ich verstehe schon, Australien ist ein schönes Urlaubsland, aber Südkorea und Deutschland werden deine Heimat bleiben, das ist okay." Ein wenig erleichtert lächle ich und fahre dann vorsichtig durch seine Haare.
„Darf ich ehrlich sein? Ich bin eigentlich ganz froh, dass wir deine Schulfreundin nicht nochmal gesehen haben." murmle ich und mustere Felix' Gesicht immer wieder verträumt, weshalb mir sein breites Lächeln erst recht spät auffällt.
„Du musst dir wirklich keine Gedanken um Maya machen, außerdem sehe ich sie nach morgen wahrscheinlich sowieso nie wieder. Es war so schon ein sehr großer Zufall, dass wir uns über den Weg gelaufen sind." Nachdenklich nicke ich und verschränke dann meine Arme in Felix' Nacken, um ihn etwas näher zu mir ziehen zu können.
„Ich will da gar nicht weiter drüber reden. Wir haben uns und solange du mir sagst, dass du nichts für jemand anderes empfindest, glaube ich dir das auch." Verträumt spiele ich mit den Haaren in seinem Nacken, was bei ihm eine leichte Gänsehaut hervorruft.
„Danke, dass du mir vertraust, Emma." flüstert Felix und nun bin ich diejenige, die sanft lächelt.
Am nächsten Morgen sind Felix und ich die Ersten, die unten in der Empfangshalle ankommen und entsprechend noch auf die anderen warten müssen. Zum Glück dauert es aber nicht mehr allzu lange, bis auch der Letzte eintrudelt und wir uns endlich auf den Weg zum Flughafen machen können.
Dort angekommen herrscht bereits reges Treiben, trotz der vergleichsweise frühen Uhrzeit. Fast hätten wir die Hälfte der Jungs verloren, weil sie nicht mitbekommen haben, dass wir schon weitergegangen sind, aber schlussendlich haben wir es alle in den Boarding-Bereich geschafft und ich atme erleichtert durch, nachdem ich einmal durchgezählt habe.
Ich reibe mir einmal über die Stirn, als Felix plötzlich seinen Arm um mich legt und sein Gesicht meinem annähert. Fragend schaue ich zu ihm und bringe ihn so dazu, leise zu lachen.
„Begleitest du mich? Ich wollte mir noch etwas zu Essen und zu Trinken kaufen, um den Flug über etwas zu haben." Ich nicke schnell.
„Klar, das ist eine gute Idee." meine ich und greife mir meinen Rucksack, bevor wir uns kurz bei dem Manager und Chan abmelden und dann zum nächsten Kiosk gehen, um uns etwas Proviant für die Reise zu kaufen.
Nachdem wir kurz in einer Schlange warten mussten, konnten wir unsere Sachen dann aber doch relativ schnell bezahlen und wollen eigentlich wieder zurück zu den anderen gehen, als plötzlich jemand Felix' Namen ruft und diese Stimme kommt selbst mir nach diesem einen Mal bekannt vor.
Felix dreht sich zu ‚Maya' und sie kommt mit einem breiten Lächeln auf uns beide zu. Felix hat mir zwar versichert, nichts für sie zu empfinden, aber trotzdem fühle ich mich total unsicher, je näher sie uns beiden kommt.
„Oh hey Maya, was machst du denn hier?" begrüßt Felix das Mädchen und lächelt sie freundlich an, während ich mir das Lächeln fast schon aufzwingen muss, um nicht unhöflich rüberzukommen.
„Ich fliege nach Wellington, und du? Geht's wieder zurück nach Südkorea?" Felix nickt und ich überlege kurz, nach seiner Hand zu greifen, aber ich will nicht wie die klammernde Freundin rüberkommen, weshalb ich es schlussendlich lasse und nur weiter zuhöre.
„Naja, dann ist das hier ja jetzt fast die gleiche Situation wie damals, als du das erste Mal nach Seoul gegangen bist. Mit einem Unterschied, dieses Mal werde ich es mir endlich von der Seele reden und nicht wieder zurückziehen."
Ich schaue zu Felix, der allerdings nur fragend die Augenbrauen hebt und das Mädchen vor sich mustert. Sie ist etwas kleiner als er, wahrscheinlich die eigentlich perfekte Größe für eine Freundin und dazu ist sie auch noch ziemlich hübsch, was mich sofort ein wenig unsicher über meine eigene Erscheinung werden lässt.
„Hach Felix, ich war damals wirklich viel zu schüchtern, dir das zu sagen und dann warst du irgendwann weg. Wusstest du, dass ich damals wirklich total verschossen in dich war?" Meine Augen weiten sich und ich schlucke hart.
„Ähm, das... das ist wirklich süß Maya, aber..." fängt Felix an, wird aber von ihr unterbrochen.
„Ja, warte, hör mir zu. 2016 war eine andere Zeit und, um ehrlich zu sein... ich hätte sowieso keine Chance bei dir gehabt. Ich wäre nicht die Erste gewesen, die du abgewiesen hättest und die Freundschaft zwischen uns beiden war mir einfach viel wichtiger. Ich sage dir das alles jetzt auch nur, um es endlich mal loszuwerden, weil ich das damals einfach nicht geschafft habe."
Ich schlucke hart und beobachte Felix kurz, denn er scheint ein wenig überfordert mit alldem zu sein. Ich beiße mir auf die Unterlippe und drehe mich dann weg, um schon einmal weitergehen zu können und den beiden etwas Zeit alleine zu lassen. Eigentlich wollte ich einfach weg von Maya, sie macht mich momentan total unsicher und mir gefällt dieses Gefühl überhaupt nicht.
Ich erreiche die restlichen Jungs und sehe Chans verwirrten Blick, weshalb ich schnell abwinke.
„Felix kommt sofort nach, er wurde noch von Maya abgefangen." murmle ich und lasse mich etwas abseits der anderen auf einem der Plätze nieder, um dann mein Gesicht in meinen Händen vergraben und tief durchatmen zu können.
Ich spüre die leicht besorgten Blicke meiner Freunde auf meiner Haut, bin aber froh, dass sie mich in Ruhe lassen, denn das brauche ich gerade einfach.
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stay forever || lee felix ff
أدب الهواة-Teil Drei der Stay-Trilogie- Emma muss alles auf eine Karte setzen, um auch weiterhin mit Lynn in Seoul und damit bei Felix und den Jungs bleiben zu können. Sollte das Casting gut laufen, könnte ihre Zukunft gesichert sein und ihr würde alles offen...