10 - 𝚗𝚎𝚞𝚎 𝚎𝚛𝚏𝚊𝚑𝚛𝚞𝚗𝚐

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Ich habe keine Ahnung, wie lange wir noch zusammensaßen, aber irgendwann schien insbesondere Chan genug von Hyunjins Verhalten zu haben. 

„Wir sollten dich ins Bett bringen, Hyunjin." meint der Leader, doch der Größere von den beiden schüttelt schmollend den Kopf. 

„Ich bin noch überhaupt nicht müde!" quengelt der Junge, als wäre er ein 5-Jähriger, woraufhin ich schmunzeln muss. Ich stehe auf und nehme Hyunjins Hand, weshalb er sofort zu mir schaut. 

„Komm schon Jinnie, ich bringe dich ins Bett." meine ich sanft und auch, wenn er immer noch nicht zufrieden wirkt, gibt er schließlich nach. 

„Ich helfe dir sofort mit den anderen, Chan." meine ich amüsiert, als ich merke, dass Jeongin schon eingeschlafen ist. Der Älteste im Bunde nickt dankbar, bevor ich Hyunjin sanft hinter mir her ziehe und ihn zum Zimmer leite. 

Dort lässt der Junge sich sofort auf sein Bett fallen, weshalb ich leicht lache und mich kurz auf die Bettkante setze. 

„Man, in meinem Kopf dreht sich alles." grummelt der Junge und ich streiche ihm vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. 

„Du hast nicht einmal viel getrunken, Jinnie." necke ich leicht, doch Hyunjin murmelt nur unzufrieden etwas Unverständliches. 

„Schlaf dich aus, ihr habt ja morgen nichts vor. Dann kannst du in Ruhe ausschlafen." murmle ich und merke, wie er nach meiner Hand greift. 

„Danke Emma." flüstert er, bereits mit halb geschlossenen Augen und ich nicke einfach sanft. 

„Klar doch Jinnie, ich kümmere mich gerne um meine Freunde." sage ich genau so leise wie er und warte kurz noch ab, bis er tatsächlich eingeschlafen ist. So im Schlaf sieht er wirklich engelsgleich aus und ich streiche ihm kurz noch durch die Haare, bevor ich mich herunterbeuge und ihm einen Kuss auf die Stirn gebe. 

„Hab' dich lieb, Jinnie." flüstere ich und stehe dann wieder auf, um ihn zuzudecken und das Zimmer wieder zu verlassen.

Im Wohnzimmer scheint Chan es bereits geschafft zu haben, Minho und Jisung dazu zu bringen, ins Bett zu gehen, wobei beide zusammen im Zimmer von Jisung und Jeongin verschwinden. Seungmin, der wenig getrunken hat, verabschiedet sich nun von selbst und geht ins Zimmer, in dem Hyunjin bereits schläft. 

„Bringen wir Jeongin noch in sein Bett?" frage ich, als ich mich auf die Lehne der Couch stütze. Chan fährt sich durch die Haare und schüttelt dann den Kopf. 

„Jisung und Minho sind schon in dem Zimmer und das möchte ich ihm nicht antun. Jeongin mag vielleicht schlafen, aber er könnte aufwachen und Dinge sehen, die ihn vielleicht verstören. Außerdem müssten wir ihn wahrscheinlich ins Zimmer tragen und die beiden anderen so eventuell bei etwas... stören."

Amüsiert hebe ich eine Augenbraue und schmunzle, als mir auffällt, dass Chan absolut nichts dagegen hat, dass Minho und Jisung heute Nacht vielleicht miteinander schlafen könnten. 

„Es ist wohl das Beste, wenn unser Maknae einfach hier auf der Couch schläft. Wir haben genügend Decken und Kissen und Changbin und ich können auch hierbleiben." Fragend schaue ich zu dem jungen Mann. 

„Ihr müsst nicht nur wegen Felix und mir wieder ins Wohnzimmer ausweichen." Chan winkt allerdings schnell ab. 

„Keine Sorge Emma, das ist kein Problem. Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn ich Jeongin alleine hier schlafen lassen würde und Changbin scheint sowieso Gefallen daran gefunden zu haben, mit unserem Maknae zu kuscheln." 

Schmunzelnd deutet Chan auf die beiden Jungs, die eng aneinander gekuschelt auf der Couch liegen und nun beide wohl im Land der Träume verschwunden sind. 

„Na gut, dann... gute Nacht?" 

Chan wünscht uns ebenfalls eine gute Nacht, bevor ich mich Felix zuwende, der noch immer auf seinem Platz sitzt, und ihm meine Hände hinhalte. Mein Freund greift nach diesen, um sich von mir hochziehen zu lassen und dann kurz sein Gleichgewicht finden zu müssen. Schnell stütze ich ihn an der Hüfte und grinse breit, weshalb Felix' Wangen nur noch roter werden, als sie durch den Alkohol sowieso schon waren. 

„Geht's?" frage ich leise und Felix nickt schnell, bevor wir das Wohnzimmer dann verlassen und in Felix' Zimmer gehen. Nachdem ich die Tür geschlossen habe und ich mich gerade wieder Felix zuwenden wollte, werde ich von ihm gegen genau diese gedrückt und schaue in seine Augen, die mich intensiv mustern. 

Überrascht über seinen plötzlichen Gemütswandel stehe ich einfach nur da und wage es nicht, mich zu bewegen, zu sehr fesselt sein Blick mich gerade. Ich merke, wie Felix' Hand langsam über meine Seite fährt und schließlich an meinem Hals ankommt. Sanft und geradezu neckend streichen seine Finger über meine Haut und bringen mich dazu, etwas zittrig durchzuatmen. 

Für einen Moment ist sein Blick zu seinen Fingern gewandert und er hat beobachtet, wie seine Finger meine Haut berühren, bevor er mir wieder in die Augen schaut und sich über die Lippen leckt. 

„Ich mochte es nicht, dass du Hyunjin Hyungs Hand gehalten hast." meint er dann ruhig und geradezu gefährlich, weshalb ich schlucken muss. 

„Lix, ich... das hatten wir schon, du musst nicht auf ihn eifersüchtig sein." Der Junge vor mir grinst kurz und ich bemerke ein bestimmtes Glitzern in seinen Augen. 

„Ich weiß, aber ich mochte es trotzdem nicht." sagt er dann fast schon belustigt und trotzdem so unglaublich ernst, dass mir langsam heiß wird.

Durch den Alkohol wird Felix deutlich lockerer und entsprechend mutiger, was eine komplett neue Erfahrung bedeutet. Es ist das erste Mal, dass Felix die Fäden in der Hand hat und wirklich ‚dominierend' wirkt. 

Seine freie Hand legt er auf meine Hüfte und drückt mich mit seinem gesamten Körper etwas weiter gegen die Tür. Ich schnappe leicht nach Luft und kann eine gewisse Aufregung einfach nicht weiter verstecken. 

Die momentane Situation löst ein aufgeregtes Prickeln aus, es macht mich nervös und gleichzeitig neugierig, weshalb ich Felix einfach instinktiv die Kontrolle überlasse und erneut schlucken muss. 

„Hyunjin ist mein bester Freund, ich liebe ihn wie ein Bruder..." versuche ich noch einmal, mein Verhalten zu verteidigen, doch Felix grinst nur. 

„Ich will nicht mehr über ihn reden." ist der einzige Kommentar, den er dazu noch abgibt, bevor seine Hand von meinem Hals zu meinem Nacken wandert und er meinen Kopf so zu sich zieht, um mich daraufhin küssen zu können. 

Und das tut er, anders als gewohnt süß und unschuldig.

stay forever || lee felix ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt