stay forever || lee felix ff

2 - 𝚙𝚛𝚘𝚏𝚒-𝚜𝚝𝚢𝚕𝚒𝚜𝚝

Da ich im Endeffekt noch einen Moment Zeit hatte, habe ich mit Felix gemeinsam auf meinem Bett gelegen und das K-Drama weitergeschaut, was wir zusammen angefangen haben.

 Felix hat aber schließlich darauf bestanden, mir die Haare zu machen und da ich sowieso nicht wirklich wusste, was ich mit ihnen anfangen sollte, habe ich ihm das gerne überlassen. 

Glücklich grinsend steht der Blonde nun also hinter mir und kämmt vorsichtig meine Haare, während ich ihn durch den Spiegel etwas beobachte, denn inzwischen sitze ich wieder auf dem Stuhl. Felix summt irgendeine Melodie, weshalb sich eine angenehme Gänsehaut bei mir bildet. Ich liebe seine sanfte, aber dennoch tiefe Stimme und genieße diesen Moment deshalb einfach, vor allem, weil Felix auch sehr vorsichtig mit meinem Haar umgeht.

Nachdem er meine Haare gut gebürstet hat, macht er sich daran, sanft kleine Zöpfe zu flechten und schaut dabei dermaßen konzentriert drein, dass es fast schon knuffig aussieht. Ein leichtes Schmunzeln bildet sich auf meinen Lippen und ich beobachte weiterhin, wie Felix' Finger geschickt eine Strähne nach der anderen einflechten. 

„Wann hast du gelernt, Haare zu flechten?" frage ich irgendwann und sehe Felix leicht lächeln. 

„Ich durfte es schon damals in Australien bei meinen Schwestern manchmal machen, aber richtig gut gelernt habe ich es erst hier durch viele YouTube-Tutorials und dank Übung mit Hyunjins Haaren, seit er sie länger trägt." 

Ich kichere leicht und stelle mir unweigerlich vor, wie Felix glücklich grinsend hinter Hyunjin sitzt und dessen Haare immer und immer wieder flechtet.

Schließlich hat Felix genügend Strähnen verflochten, denn nun fasst er mein Deckhaar mit den geflochtenen Zöpfen zu einem Zopf zusammen und zieht dann Haarsträhnen vorne wieder heraus, die nun mein Gesicht umrahmen. 

Der Rest meiner Haare fällt einfach sanft über meine Schultern und das Ganze sieht sogar wirklich gut aus, weshalb ich breit grinsen muss. Felix greift daraufhin zu meiner Schmuckschatulle, holt ein Paar Ohrringe und eine dazu passende Kette heraus und hält sie mir hin. 

„Hier, das passt zu deinem Aussehen." meint er leise und ich bekomme das Lächeln gar nicht mehr von den Lippen. Stumm greife ich einfach nach dem Schmuck und lege ihn um, bevor ich mich dann einmal im Spiegel betrachte und nach meinem Handy greife. 

Diesen Moment muss ich einfach festhalten und als Felix dann sanft seine Arme um mich legt und durch den Spiegel ebenfalls in die Kamera grinst, könnte ich für den Moment nicht besser gelaunt sein.

„Hast du alles?" fragt Lynn und reicht mir meinen Rucksack, den ich mir gestern Abend gepackt habe. Kurz gehe ich in Gedanken nochmal alles durch, bevor ich dann nicke und ihr den Rucksack abnehme.  Felix lehnt hinter mir am Türrahmen und hält bereits meine Jacke in der Hand, weshalb ich mir schnell Schuhe anziehe und mir von ihm dann helfen lasse, mir die Jacke anzuziehen. 

Leicht grinse ich ihn an und schultere dann den Rucksack, bevor ich mich noch einmal Lynn zuwende. 

„Du schaffst das, ja? Sei einfach du selbst, dann werden sie schon merken, wie gut du bist." Ich schmunzle leicht und lasse mich von meiner besten Freundin kurz in den Arm nehmen. 

„Ich halte dich auf dem Laufenden, so gut es geht." verspreche ich ihr und sie nickt dankbar. 

„Na dann, viel Spaß mit Dongyeon." Ich zwinkere und entlocke der Brünetten damit ein leichtes Lachen. 

„Ich drücke dir die Daumen, und jetzt geh schon, sonst kommst du zu spät." 

Lynn scheucht Felix und mich geradezu aus der Wohnung und schließt die Tür hinter uns wieder, woraufhin ich schmunzeln muss. Felix greift sanft nach meiner Hand und geht dann mit mir gemeinsam die Treppen herunter, bevor wir uns dann jeweils unsere Maske aufsetzen und uns dann auf den Weg zum JYP-Gebäude machen. 

Es wird das erste Mal sein, dass ich wirklich nur meinetwegen dort hinmuss und genau deshalb werde ich mit jedem Schritt etwas nervöser. Felix merkt das und greift wieder nach meiner Hand, weshalb ich etwas überrascht zu ihm schaue. 

Zwar ist die Beziehung von JYP genehmigt worden, aber für die Öffentlichkeit ist sie unbekannt und eigentlich ist es in Südkorea auch selten gesehen, dass Paare Händchen halten. Felix hat mich zwar schon ‚öffentlich' geküsst, aber ich dachte eigentlich, dass er deshalb jetzt etwas vorsichtiger geworden ist. 

„Alles okay, mach dir keine Sorgen." meint der Junge in dem Moment, als hätte er meine Gedanken gelesen und lächelt mich durch die Maske an. Er drückt meine Hand etwas fester und da mich diese kleine Geste tatsächlich beruhigt, belasse ich es einfach dabei und genieße den Moment.

Als wir das Gebäude schließlich erreichen und ich mich angemeldet habe, sind wir nun auf dem Weg zu dem Raum, der mir genannt wurde. Ich schaue mich um, nachdem ich meine Maske wieder abgenommen habe, denn eventuell werde ich von nun an öfters hier sein. 

Felix erklärt mir schon einmal ein wenig, aber irgendwann kommen wir an dem Raum an, hinter dem mich das Casting erwarten wird. Da dies aber für Außenstehende nicht einsichtig ist, muss ich mich jetzt von Felix verabschieden und atme tief durch. Mein Blick fällt auf den Verband, den er immer noch trägt und dann zu meinen Handgelenken, die noch immer leicht blau sind. 

Ich weiß nicht wieso, aber genau in dem Moment überkommt mich wieder eine Unsicherheit wegen June, die ich eigentlich überwunden hatte, so zumindest angenommen. Felix will sanft etwas in Richtung meiner Handgelenke rücken, weshalb ich meine Hände schnell seinen entziehe. 

„Bitte nicht Lix." murmle ich einfach nur und Felix schaut mich sofort entschuldigend an. Er richtet mein Oberteil stattdessen noch einmal und lächelt mich aufmunternd auf. 

„Zeig ihnen, wie stark du bist. Selbst wenn sie die blauen Flecken sehen sollten, bedeutet das nichts, okay? Ich glaube fest an dich und wenn das Casting vorbei ist, dann bin ich hier im Gebäude und warte darauf, dass du mir alles ganz genau erzählst." 

Felix schafft es immer wieder aufs Neue, mir meine Ängste zu nehmen und so lächle ich ganz leicht. 

„Danke. Ich liebe dich." flüstere ich und Felix gibt mir sanft einen Kuss auf die Stirn. 

„Ich liebe dich auch. Egal ob als professionelles Model oder nicht." 

Ich lache leicht und lasse es zu, dass er mir einen kurzen, liebevollen Kuss auf die Lippen gibt. Dann versuche ich, mich nur noch auf das bevorstehende Casting zu konzentrieren und betrete nach einem letzten Blick zu Felix den Raum, gespannt darauf, was mich in diesem am heutigen Tag erwarten wird.