stay forever || lee felix ff

15 - 𝙳𝙰𝚈𝟼

Die nächsten Wochen waren sehr aufregend. Ich hatte meinen ersten Tag im ‚Management' und wurde mit allem grob vertraut gemacht, was sich als ziemlich vielseitig herausgestellt hat. Es gibt viel zu tun und schon jetzt bin ich in sehr viele Abläufe eingespannt. Es macht mir Spaß, keine Frage, aber ich habe nicht erwartet, dass es schon jetzt so viel für mich zu tun gibt.

Lynn hat zumindest vorübergehend einen Job in einem Café angenommen, um auch etwas Geld verdienen zu können und in letzter Zeit sehe ich sie etwas seltener, da sie ihre Freizeit oft nutzt, um Zeit mit Dongyeon zu verbringen. 

Mit etwas Glück sehen wir uns morgens, bevor ich los zu JYP muss, aber irgendwie vermisse ich sie schon, obwohl wir eigentlich in der selben Wohnung wohnen und man meinen könnte, dass man sich oft genug über den Weg läuft.

Wie bereits bekannt übernimmt JYP meine Einteilung und damit die Entscheidung, mit welcher Band ich zu welcher Zeit zusammenarbeite und wie insgeheim von mir erwartet ist meine Mitwirkung bei Stray Kids auf ein Minimum gehalten. 

Stattdessen arbeite ich mit anderen bekannten Gruppen zusammen, wie ITZY oder TWICE. Am meisten Zeit verbringe ich allerdings bei DAY6, einer Boy Band, die insbesondere Seungmin sehr gerne verfolgt. 

Die Jungs sind insgesamt sehr nett und zuvorkommend und sie versuchen, mir etwas Arbeit von den Schultern zu nehmen. Sie bitten nur sehr selten darum, dass ich etwas für sie übernehmen oder holen soll, weil sie genau wissen, dass ich schon genug mit sämtlichen anderen Aufgaben und Terminen um die Ohren habe.

Am liebsten hätte ich aber insgesamt etwas weniger zu tun oder zumindest ein wenig mehr Zeit mit Stray Kids, denn da kenne ich alle Jungs sehr gut, bin mit ihnen vertraut und fühle mich wohl bei ihnen. Allerdings traue ich mich nicht, meinen Wunsch vor dem Vorstand vorzutragen, um nichts zu riskieren und halte mich stattdessen einfach weiter zurück.

Völlig in Gedanken versunken sitze ich an einem Schreibtisch und spiele mit dem Kugelschreiber in meiner Hand herum, während ich eigentlich gerade irgendwelche Formalien ausfüllen sollte, die DAY6 betreffen. Heute ist allerdings kein guter Tag, ständig schweifen meine Gedanken ab und ich kann mich nicht auf meine eigentlichen Aufgaben fokussieren, was schließlich wohl auch den Membern der Band aufzufallen scheint. 

„Hey Emma, alles klar?" fragt Dowoon und legt den Kopf leicht schief, weshalb ich etwas erschrocken zusammenzucke und zu dem Rest der Band schaue. Eigentlich besteht die Band aus 5 Mitgliedern, aber da ihr Leader, Sungjin, dieses Jahr in den Militärdienst gegangen ist, sind sie momentan nur zu viert. 

„Ähm, ja alles gut, ich war nur... mit meinen Gedanken woanders." Das Maknae der Gruppe lacht leicht. 

„Das haben wir die letzten Tage schon gemerkt. Hat es etwas mit deinem Freund zu tun?" Überrascht hebe ich meine Augenbrauen und beobachte, wie Jae sich auf die Kante des Schreibtisches setzt und auf das Armband deutet. 

„Ja, bist du nicht mit Lee Felix aus Stray Kids zusammen?" 

Ich öffne meinen Mund, um zu antworten, aber kein Ton verlässt meine Lippen. Ich wusste nicht, dass die Jungs darüber Bescheid wissen! 

„Ach komm schon, eure Beziehung ist kein Geheimnis und außerdem sagen die Blicke, die ihr euch über den Flur hinweg zuwerft, einfach alles." meint der momentan Älteste der Gruppe amüsiert und tätschelt mir kurz den Kopf. 

„J-ja, ich meine... ich weiß, dass wir öffentlich zusammen sind, aber... wieso wisst ihr darüber Bescheid?" Ich schaue die Jungs fragend an und Dowoon räuspert sich. 

„Als du bei uns angefangen hast, wusste ich, dass ich deinen Namen irgendwoher schon kannte, deshalb habe ich mich über dich informiert. Wenn man deinen Namen im Internet sucht, stößt man neben deiner früheren Tänzer-Karriere recht schnell auf das Statement von JYP zu eurer Beziehung." Ich nicke langsam. 

„Was hältst du davon, wenn wir uns jetzt auf den Weg zum Training machen und dabei ganz zufällig mal beim Trainingsraum von Stray Kids anhalten?" Jae stützt sich lässig auf den Schreibtisch und meine Augen weiten sich ein wenig. 

„Das... würdet ihr für mich tun?" frage ich etwas überrascht und die Jungs nicken einvernehmlich. 

„Klar, du hast die letzten Wochen so viel für uns gemacht, da kommen wir dir gerne entgegen." 

Dowoon zieht mich auf die Beine und Younghyun alias Young K hält mir meine Jacke hin. Ich habe Felix die letzten Wochen über tatsächlich nur sehr selten sehen und fast gar nicht mit ihm sprechen können, zu unterschiedlich waren unsere Terminpläne. 

Wenn überhaupt haben wir uns auf den Gängen im Gebäude gesehen oder abends kurz miteinander geschrieben, weshalb ich mich umso mehr freue, ihn jetzt mal wirklich wiedersehen zu dürfen.

Die Jungs von DAY6 laufen vor mir her und unterhalten sich ganz entspannt, während ich einfach gespannt bin, was sie geplant haben, aber als wir schließlich vor einem der Trainingsräume zum Stehen kommen, schaue ich fragend hoch. 

Erst dann höre ich dumpf die Musik, die aus dem Raum kommt und als ich die Töne als Lieder von Stray Kids ausmachen kann, erhöht sich mein Herzschlag ein wenig. Jae klopft kurz an die Tür und die Jungs betreten dann nacheinander den Raum. 

„Hey Jungs, wir wollen nicht stören, aber wir haben euch etwas mitgebracht." 

Dowoon legt vorsichtig eine Hand auf meinen Rücken und führt mich so in den Raum, weshalb ich die Jungs endlich mal wirklich wiedersehen kann und sofort bildet sich ein breites Lächeln auf meinen Lippen. 

Meine Augen suchen wie automatisch nach den braunen meines Freundes und als sich unsere Blick schließlich treffen, sehe ich, wie sich seine Augen weiten und er aufsteht. 

„Emma?" fragt er und ich lache leicht, nicke aber und beobachte Felix, wie er zu mir läuft und mich dann sofort fest in die Arme schließt. 

Erleichtert atme ich aus und kuschle mich näher an ihn, während der Junge mir immer wieder durch die Haare streicht, als würde er sich vergewissern wollen, dass ich wirklich da bin. 

Schließlich löst er seinen Oberkörper wieder von meinen und legt seine Hände auf meine Wagen. Fest schaue ich ihm in die Augen, mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen und merke, wie sehr ich ihn eigentlich die letzten Wochen über vermisst habe.