Kapitel 7

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„Du bist noch grün hinter den Ohren!“ Der alte Kaioshin schlug dem jüngeren auf den Hinterkopf. Ich sah über meine Schulter und wackelte kurz. So eine Gleichgewichtsübung war gar nicht so leicht, wenn man auf einem Brett sitzen musste, dass auf einer dünnen Felsspitze zu balancieren galt. Die Idee hatte der Ahne, weil Shin nicht sehr fokussiert war und keine Ruhe finden wollte.
„Du scheinst keine großen Probleme zu haben“, kam es vom jüngeren Kaioshin. Ich nickte und wiegte meinen Schwanz sachte hin und her, um mein Gleichgewicht zu halten. Ich wandte mich wieder der Skyline zu. Der Himmel schien niemals dunkel zu werden und war stets in ein sanftes violett getaucht. Über uns weitere Planeten und Monde, die sich in der Nähe dieses Planeten befanden. Während ich in die Ferne sah, verlor ich mich in meinen Gedanken.
>>Was ist wohl noch da draußen? Gibt es jemanden, der sogar über den Kaioshin Göttern steht?<<
Solche Fragen stellte ich mir. Es musste doch einen Grund geben, weswegen die beiden so ausgeflippt waren. Demnach müsste es auch jemanden geben, der sogar die Kaioshin übertraf. Dabei haben jene sämtliche Planeten erschaffen, die in unserer Galaxie vertreten waren.

Das Bild vor meinen Augen löste sich plötzlich auf. Es wurde dunkel, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Als meine Sicht wieder klar wurde, schwebte ich im Schneidersitz und befand mich in einem fremden Raum. Eine große Kraft kam mir entgegen, sie brachte mich aus der Fassung. Eine humanoide Katze saß an einem Tisch vor mir. Berge von Essen waren angerichtet und er schlang wie ein Verhungernder. Neben ihm stand ein seltsamer, großer Mann. Er wirkte genzlich fehl am Platz neben dieser Katze. Sein Gewandt kam dem eines Priesters sehr nahe, besonders wegen seines Stabs, den er in der Hand hielt. Eine blaue Kugel schwebte in einem Ring über dem Stab. Plötzlich lagen ihre Augen auf mir.
„Wie seltsam“, hörte ich den Mann murmeln. Ich senkte den Blick auf meinen Körper. Ich war durchsichtig und ein weißes Leuchten umgab mich. Das war mir noch nie passiert. Als der Mann mit dem Stab sich mir näherte erschrak ich. Er zog den Stab quer durch mich durch, aber ich spürte es nicht.
„Ich kann es deutlich spüren, aber zu sehen vermag ich es nicht. Zeigt Euch, oder ich muss härtere Methoden anwenden!“
Also konnte er mich doch nicht sehen, aber er nahm meine Anwesenheit wahr. Das war gut. Er konnte mich nicht verletzen. Als sein Stab dann zu leuchten begann, bekam ich allerdings doch Angst. Kurz bevor mich die Energie getroffen hätte, fand ich mich zurück auf dem Felsen wieder. Eher gesagt fiel ich. Vielleicht war der Sturz der Auslöser, dass ich diese Vision hinter mir ließ. Gerade noch schnell genug reagierte ich und fing an zu fliegen. Ich hatte immer noch Herzflattern. Der Mann hätte mich töten können, auch wenn sein Hieb durch mich hindurch gegangen war, da war ich mir sicher.

Erleichtert atmete ich aus, als ich neben dem alten Kaioshin landete. Das Gefühl von Erde unter meinen nackten Füßen beruhigte mich wieder. Trotzdem verspürte ich das unerklärliche Gefühl von großer Erschöpfung. Als hätte ich einen großen Teil meiner Energie verloren, in binnen weniger Sekunden. Und so war es auch. Es war Angst einflößend. Solch eine Angst hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht verspürt. Nicht einmal, als ich dachte, niemals aus der Maschine heraus zu kommen und bis dato glaubte ich, dass es mein schlimmster Albtraum wäre. Nun wusste ich, dass es noch etwas Schlimmeres gab, als sein ganzes Leben lang eingesperrt zu sein. Es schien, als konnte ich all die Macht der beiden vorhin sehen. Die Aura der beiden war finsterer, als die meines Bruders, als er mich nach all der Zeit wieder sah. Zwei kalte Kreaturen, fern von jeder Menschlichkeit. Dieses Gefühl wollte ich nie wieder spüren.

„Alles in Ordnung? Du warst ganz plötzlich weggetreten!“, hörte ich den jüngeren der beiden neben mir, mit besorgter Stimme, aber auch erschrocken.
„Kaioshin, sagt es mir. Euer Entsetzen vor kurzem, welche Gefahr schwebt uns vor?“, fragte ich und hörte, wie meine Stimme zitterte. Ich hatte mich offenbar doch noch nicht wieder beruhigen können. Er sah mich nervös an. Sein Blick sagte mir, dass er selbst große Angst hatte.
„Ich habe ihn gesehen, als ich bewusstlos war. Etwas hat mich aus meinem Körper gerissen und ich war dort. Dieses Wesen, es kann unser Universum auslöschen, so hat es sich zumindest angefühlt.“
Nun horchte auch der alte Mann auf und sah mich mit großen Augen an.
„Dieses Wesen ist ein Gott. Es ist nahezu unmöglich, sein Ki zu spüren, ohne selbst von göttlichem Blut zu sein!“
„Es war nicht sein Ki, was ich gespürt habe.“
Seine Stirn legte sich in Falten und drückte Unverständnis aus.
„Es war viel mehr das Wesen der beiden. Diese Katze… Sein Herz schien eine kalte Einöde zu sein.“
Er hob eine Braue, während er mich fragte: „Wegen eines Gefühls gehst du von einer solchen Macht aus?“
Ohne zu überlegen nickte ich.
Für mich ergab es Sinn.
„Er ist unbarmherzig, dass konnte ich spüren. Ihr beiden hattet solche Angst, was bedeutet, dass dieser Gott über euch Kaioshin steht. Als Kaioshin seid ihr mächtig und erschafft Welten, doch er kann sie zerstören, sonst wärt ihr nicht so in Sorge.“
Der Jüngere blinzelte mich verwundert an.
„Das hast du dir alles in nur einer Minute zusammen gereimt?“
Man merkte, dass er noch längst nicht so gut in seinem Job war wie der Ahne. Im Vergleich zu ihm, war er noch sehr unerfahren, wobei dies ja sogar der Wirklichkeit entsprach. Kämpfen konnte er jedenfalls nicht, obwohl ich sein Ki nicht spüren konnte war er im großen und ganzen ziemlich schwächlich.
Er hatte noch viel zu lernen.

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