Kapitel 11

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Schwer atmend saß ich am Boden des Tanks, in dem ich vorher noch schwamm.
Die Scherben, die auf dem Boden unter mir lagen, bohrten sich in mein Fleisch.
Ich spürte mein Blut, das aus den feinen Schnittwunden austrat und sich mit dem Rest, der im Tank verbliebenen Flüssigkeit, vermischte.
Meine Atmung ging schwer.
Meine Brust schmerzte, als würde mein Herz platzen.
Ich fühlte mich fiebrig, als würde ich in Flammen stehen. Mir war so heiß, dass ich zu schwitzen begann und gleichzeitig fror ich, als würde ich erfrieren. Ich zog mir die Maske vom Gesicht und stand mit zittrigen Beinen auf. Mein salziger Schweiß vermischte sich mit dem Wasser, dass mir vom Gesicht tropfte. Ich schmeckte ihn, als ich über meine wunden Lippen leckte. Gleichzeitig bemerkte ich den Beigeschmack von Eisen.
„Was ist passiert?“, hörte ich die erstickte Stimme meiner Schwägerin, die mich vermutlich in den letzten Tagen wie ein Versuchsobjekt behandelt hat, während ich davon nichts mitbekommen habe. Ich schwieg, starrte nur teilnahmslos auf das Loch vor mir, durch das ich Bulma vor mir stehen sah. Ihr Gesicht war erblasst, ihre blauen Augen weit aufgerissen, während sie ihre Hände vor dem Mund gefaltet hielt.
„Sag doch etwas!“, rief sie verzweifelt.
Mit müden Augen blickte ich sie an.
>>Diese Frau!<<
Als ich den ersten Schritt aus dem Tank setzte, wich Bulma zur Seite.
Der kalte Fliesenboden unter meinen Füßen ließ mich erzittern.
Die Kälte ließ mich kurz taub fühlen.
Ich stützte mich an den Resten der Glasscheibe ab, als ich drohte ein zu knicken.
„Was hast du vor?“
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, jedoch schloss ich ihn wieder. Was hätte Bulma mit der Info anfangen sollen, wohin ich wollte, wenn ich es noch nicht einmal selbst wusste? Alles, was ich wollte war, von hier zu verschwinden. Sie konnte mir nicht helfen und ich wollte kein Objekt darstellen, an dem sie forschen würde, bis irgendetwas helfen würde.

Ich schlurfte zur Tür. Die Scherben knisterten, als ich meine Füße über sie hinweg bewegte und ein paar zur Seite schob, während sich die Meisten weiter in meine Fußsohlen bohrten. Meine Hände ergriffen, nach Halt suchend, nach dem Türrahmen. Ich atmete zittrig aus, ließ den Blick angestrengt durch den, von weißem Licht durchfluteten, Raum wandern.
Das Labor wirkte Lupenrein. Nur das grüne Wasser trübte die Reinlichkeit des Raumes und die Scherben auf den rutschigen Fliesen. Gegenüber befand sich ein weißer Schrank, mit einer schwarz getönten Scheibe, in dieser ich mich gerade spiegelte. Ich sah übel aus. Noch schlechter, als zum Zeitpunkt meiner Ankunft, was ich mir selbst nicht erklären konnte. Meine Haare hingen mir in nassen Strähnen im Gesicht. Das Gold meiner Augen, welches früher einmal geglänzt hatte, war nur noch mattes Katzen-Gold. Tiefe Augenringe lagen unter meinen Augen. Dabei hatte ich so viel geschlafen wie schon lange nicht mehr. Ich hatte keinen Grund, müde auszusehen. Und dann trug ich nichts weiter, außer einer schwarzen kurzen Hose und einem weißen Stoff um meine Brust.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit von meinem bedauernswerten Erscheinungsbild ab und sah weiter nach links, in diese Richtung erstreckte sich das Labor, wenn man in der Tür stand. Am Ende dieses Raumes gab es noch eine Tür, die den Ausgang aus dieser Hölle darstellte. Während ich mich an der Wand links von mir abstützte, steuerte ich den Ausgang an. Ich nahm einen Kittel von einer Stuhllehne und zog mir diesen beim gehen über. Bulmas Schritte folgten mir, bis ich an der Doppeltür ankam und beide Hände an die Türgriffe legte.
„Du bist krank! Du solltest besser nicht gehen. Du hast Fieber!“, versuchte sie erneut mich vom gehen abzuhalten.
„Ich will nicht hier drin sterben. Wenn ich schon sterben muss, dann an einem schönen Ort.“
Als ich die Tür aufstoßen wollte, zögerte ich einen Moment und horchte auf. Bulma war stehen geblieben. Sie folgte mir nicht mehr. Bevor ich die Tür aufstieß, schloss ich einen kurzen Moment meine Augen und tat einen tiefen Atemzug, um mich zu sammeln.

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„Du scheinst meinen Sohn zu mögen.“
Verwirrt riss ich die Augen auf.
Vor mir stand Bardock, der eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Son Goku hatte, oder war es vielleicht Son Goku, der Bardock ähnlich sah?
„Radditz wird mein Mann, wenn ich Erwachsen bin!“, sagte ein kleines Mädchen, nicht älter als zwei Jahre. Es war mein jüngeres Ich, das trotzig zu Bardock hinauf sah. Mit ernsten Augen sah ich zu ihm herauf. Bardock fing an zu lachen und seine schwere Hand legte sich auf meinen struppigen Schopf.
„Nicht, dass es mich interessieren würde, aber Radditz hat da sicher andere Pläne. Mal abgesehen von deinem Vater.“
Mein jüngeres Ich zog die Brauen zusammen und stierte wütend den Boden zu ihren Füßen an. In dem Moment stieß Radditz zu uns. Obwohl ich ihn nicht sah, wusste ich, sein Blick war herablassend.
„Sohn, deine Mission war erfolgreich, wie ich hörte. Deine Mutter hat etwas für dich. Geh zu ihr.“ Radditz schnalzte und ging ohne ein weiteres Wort. Das war unsere letzte Begegnung und ich hatte ihn nicht mal mehr angesehen.


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„Warte!“, rief ich und stolperte mit meinen wackeligen Beinen, die ich zu einem Sprint zwingen wollte, den sie nicht schaffen konnten. Mit meinem Gesicht landete ich in feuchtem Gras, in das ich meine Finger krallte. Ich zitterte. Warum musste ich ausgerechnet jetzt, einen Fiebertraum träumen? Ich bäumte mich auf. Mein Rücken machte einen Buckel, während ich einen kläglichen Schrei des Leids aus meinen Lungen presste. Tränen liefen mir in Strömen über das Gesicht. Unter der Wut über meine Situation, raffte ich mich auf und stürmte los, auf ein mir unbekanntes Ziel. Was ich als nächstes spürte war das Gefühl meiner Faust, die irgendwo einschlug und ein tauber Schmerz, der meine Hand durchzog. Keuchend ging ich in die Knie. Meine Atmung war ein rasselndes Pfeifen.
„Oh-Ha. Wir kennen uns doch!“, sagte eine bekannte Stimme und ließ mich erstarren.
„Wenn ich mich nicht täusche, warst du letztes Mal aber nicht ein solches Wrack“, warf mir Whis vor.
Ich hob den Blick und wurde geblendet. Doch es war nicht das grelle Licht der Neonröhren, die im Labor an der Decke hingen. Ich war geblendet von der Umgebung, die sich verändert hatte. Dieser Ort war nicht mehr das Labor. Es war ein anderer Planet und ich war tatsächlich dort, nicht nur meine Energie. Whis stand vor mir und wirkte tatsächlich etwas überrascht.
„Jetzt weiß ich sicher, dass du es warst, deren Energie Meister Beerus und ich gespürt haben.“
Seine geschwungene Augenbraue zog er mahnend in die Höhe. Ich biss mir auf meine ohnehin schon blutige Unterlippe. Wie sollte ich da nur wieder rauskommen? Was hatte ich überhaupt getroffen? Ein wütender Schrei riss mich aus meiner Starre. Eine starke Energie näherte sich mir. Nun war mir bewusst, wem ich unbewusst mit gesammelter Kraft einen Hieb verpasst hatte.

Princess Of Saiyajin (Dragonball) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt