Princess Of Saiyajin (Dragonball)

Kapitel 10

„Vatios…“ Wessen Stimme war das?
Wo war ich? Mir war so schrecklich kalt.
Mein Körper war von einer Flüssigkeit, die sich zugleich weich, als auch fest anfühlte.
„Vatios“, hörte ich wieder die ruhige Stimme in meinem Kopf, nur dieses Mal nachdrücklicher. Ich war so unheimlich müde, wäre beinahe wieder eingeschlafen, wenn die Stimme nicht noch ein drittes Mal nach mir gerufen hätte. Meine Augen brannten für einen kurzen Moment, als ich sie aufschlug. Sie waren geblendet, von der Flüssigkeit in die ich gehüllt war. Ein sanftes Smaragdgrün schimmerte vor meinen Augen. Eine Maske lag auf meinem Gesicht, sie gab mir Sauerstoff. Luftblasen entwichen ihr, jedes Mal wenn ich ausatmete.
„Vatios, hörst du mich?“
Endlich erkannte ich die Stimme, bei der es sich um den Supreme Kai handelte.
>>Ja…<< Ein erleichtertes Seufzen ertönte in meinem Kopf.
„Ich habe dich beobachtet. Du bist zusammen gebrochen. Erinnerst du dich?“
Obwohl ich nachdachte, konnte ich mich nicht daran erinnern was vorgefallen war.
„Du befindest dich im Krankenhaus.“
Ich kniff die Augen zusammen, um besser in der Flüssigkeit sehen zu können. Ich war in einem Tank aus Glas. Was sich hinter der Scheibe befand konnte ich nicht gut erkennen, doch ich glaubte einen Schreibtisch zu sehen und eindeutig bunte Lichter, die ich Schaltern zuordnete.
>>Krankenhaus, oder Labor?<<, fragte ich mich und blinzelte mehrmals.
Plötzlich stand Bulma vor mir und ich erschrak. Mein Herz blieb für einen Augenblick stehen, so fühlte es sich zumindest an. Tief atmete ich durch und sah sie abwartend an. Sie sprach zu mir, aber ich konnte sie nicht verstehen. Redete sie vielleicht doch mit jemand anderem? Im nächsten Moment drückte sie einen Knopf, außerhalb meines Sichtfelds. Er befand sich unter mir.

„Ich wollte dich nicht erschrecken“, entschuldigte sie sich bei mir und ich sah sie auf ein paar Papiere schauen, die sie umblätterte.
„Du bist hier in einem Raum im Krankenhaus, der unter strenger Bewachung steht. Hier bist du in Sicherheit.“
>>Sicherheit? Vor wem war ich sicher?<<
Sie achtete gar nicht auf mich, hatte nur Augen für ihre Unterlagen.
„Du bist krank, Vatios. Erinnerst du dich, was passiert ist?“
Ich schüttelte schwach den Kopf.
„Du bist vor fünf Tagen, vor Vegeta zusammen gebrochen.“
Meine Erinnerungen blieben verschwommen.
Was hatte mich dermaßen aufgeregt, dass ich das Bewusstsein verloren habe?
>>Krank… Was fehlt mir denn?<<
Wieder wurde ich müde, doch ich durfte jetzt nicht wieder einschlafen.
„Ruh dich noch etwas aus, bevor wir genauer darüber reden, was dir fehlt.“
Sie betätigte einen weiteren Knopf. Es plätscherte und rauschte.
Sie hat etwas in den Tank fließen lassen, dass mich wieder in Schlaf versetzte.
Wieso hatte sie etwas, das selbst einen Saiyajin ausknocken konnte?
Ich konnte mich nicht weiter gegen die Müdigkeit wehren und schlief ein.

Als ich erneut aufwachte, war ich nicht allein.
Ich sah den Supreme Kai.
Seine helle Aura beruhigte mich.
Der Supreme Kai war ein gütiges Wesen, mit einer warmen Aura, anders als der Gott der Zerstörung und dessen Begleiter, deren Ausstrahlung schwärzer als die Nacht war. Hatte ich etwa wieder einen Seelensprung gemacht? Sofort drehte er sich zu mir um. Anders als die Kaioshin, konnte ich meine Aura nicht vor ihm verbergen.
„Vatios?“, fragte er und streckte seine Hand nach mir aus.
Kurz vor meinem Gesicht stoppte er und zog sie zurück, als hätte er sich soeben verbrannt.
„Was ist mit mir?“ Überrascht sah er mich an.
„I-Ich weiß auch nicht genau. Es liegt nicht in meiner Macht, Krankheiten zu erkennen“, erklärte er mir. Nun war ich es, die überrascht war.
Er hatte mich gehört, was ich vorher nicht schaffen konnte.
„Kannst du mich nicht heilen?“ Betroffen schüttelte er den Kopf.
„Ich kann dank Kibito Verletzungen heilen, aber Krankheiten sind etwas anderes.“

Etwas zog an mir. Mein Körper forderte seine Lebensenergie zurück.
Mir lief die Zeit davon.
Im nächsten Moment fand ich mich im All wieder.
Was sollte das? Ich dachte, meine Seele würde in ihren Körper zurückkehren, doch es kam anders.
Ein Mann befand sich in meiner Nähe. Er hatte grüne Haut und seine Kleidung ähnelte der des Supreme Kais. War dieser Mann etwa auch ein Kaioshin? Mir wurde schlagartig kalt, als ich sah, was er dort tat. Er löschte den Planeten unter uns aus. Kein Zeichen der Zerstörung blieb übrig. Und obwohl dieser Mann etwas so erschreckendes getan hat, konnte ich nichts böses an ihm erkennen. Das war mehr als seltsam. Kaum fiel sein Blick auf mich, öffnete ich ein weiteres mal die Augen. Es war, als würde ich aus einem Traum, in einem Traum erwachen.

 Ich war wieder im Labor, wie ich erkannte. Erleichterung erfüllte mein Herz.
>>Wer war dieser Mann?<<
Wieder hatte ich Bulmas Erscheinung vor Augen.
Sie wirkte traurig, aber auch genervt.
Wieder drückte sie einen Knopf.
Ihre Stimme war wieder deutlich zu hören.
„Dein Immunsystem ist stark geschwächt. Du musst es schon vor einer Weile bemerkt haben. Ich lese dir nun ein paar Symptome vor. Wenn sie auf dich zutreffen, nickst du, wenn nicht, dann schüttelst du den Kopf.“
Als Zeichen das ich verstanden hatte nickte ich ihr zu.
„Hast du dich am Anfang des Tages so gefühlt, als hättest du unendlich viel Energie?“ Ich nickte.
Während ich noch in meinem Raumschiff war, war ich stets träge gewesen, konnte mich kaum bewegen. Das hatte sich geändert, als ich auf die Erde kam und der Sauerstoff meine Lungen füllte und ich endlich wieder essen konnte.
„Diese Energie hat früh im Laufe des Tages nachgelassen. Schon am Mittag warst du müde?“
Ich überlegte, musste abermals nicken. Sie notierte es sich.
„Hast du dich manchmal fiebrig gefühlt?“
Traf dies zu? Ich erinnerte mich bloß an Kaioshins besorgte Blicke, doch warum er so voll Sorge war hatte er nie erwähnt. Ich nickte langsam, da ich nicht sicher war.
„Kopfschämerzen? Herzrasen, oder plötzlich langsames schlagen?“
Bei allen drei Fragen musste ich nicken.
Obwohl ich sah, dass auf ihrem Papier noch weitere Punkte notiert waren, brach sie ab und hörte auf sich meine Antworten zu notieren.
„Ich gehe davon aus, dass dein Körper nicht mit unseren Bakterien zurecht kommt. Vegeta war der Erde sicher ähnlich, doch du warst fast fünfzig Jahre in Isolation. Du kannst hier vielleicht nicht überleben.“
Aus müden Augen sah ich sie an.
Von Wissenschaft hatte sie sicher mehr Ahnung als ich, also blieb mir nichts anderes übrig als ihr zu glauben und zu vertrauen.
„Ich habe versucht Vegeta zu erreichen, doch es hat nicht funktioniert.“
Das wunderte mich natürlich nicht.
Vegeta war vielleicht überrascht, als ich vor ihm zusammen gebrochen war, jedoch interessierte er sich dadurch nicht mehr für mich als vorher. Unser Vater hatte mich zu einer unschlagbaren Waffe machen wollen, hatte dabei aber wohl Bakterien nicht mit eingeplant. Verhungern konnte ich nicht, oder dehydrieren, aber das mich nun ein einfaches Bakterium umbringen würde, damit hätte ich nun wirklich nicht rechnen können und unser Vater wohl genauso wenig.
Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Es war nicht zu sehen, wie sie meine Augenwinkel verließen, doch es war ein Fluss aus Tränen.
>>Wenigstens kann ich Radditz wiedersehen<<, tauchten die Worte in meinen Gedanken auf, ohne das ich mir überhaupt dessen bewusst war. Radditz war niemand den ich vermisste. Aber vielleicht jemand, von dem ich mich gern verabschiedet hätte. Ich sah ihn bereits vor mir, wie er mich auslachte, weil ich als Saiyajin auch sterbend stolz zu sein hatte.
>>Arme kleine Vatios. Dein langweiliges Leben ist endlich vorbei! Warum freust du dich nicht? Hahaha!<< Ich war nicht wie er, oder Vegeta. Stolz konnte schnell den Tod bedeuten. Es war sicher, dass ich das Wesen meiner Mutter hatte.
„Geht es dir gut?“, nahm ich Bulmas besorgte Stimme wahr und hob den Blick wieder. Seltsamerweise hatte die Müdigkeit von mir abgelassen.
Etwas war anders, aber ich konnte es nicht definieren.
„Vatios?“, fragte sie erneut und wich ein paar Schritte von der Scheibe zurück, bevor diese anfing zu reißen und schließlich platzte. Das Wasser lief heraus und bildete eine Pfütze auf dem glatten Boden.
Erschrocken sah sie mich an, aber weshalb?
Was hatte den Tank zum platzen gebracht?
War es meinetwegen?