Kapitel 9

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„Tut mir leid, ich habe ganz vergessen das ich mit Whis zum Essen verabredet war. Aber warum kommt ihr beiden nicht einfach mit?“, hörte ich Bulma zu uns sprechen. Während Trunks sich immer noch freute, machte ich mich nur noch kleiner hinter dem Fahrersitz. Whis‘ Blick schien sich durch den Sitz zu bohren.
Er hatte mich offenbar bemerkt.
>>Was mache ich denn nun?<<
Ich konnte mir meine Panik selbst nicht erklären. Es gab keinen Grund sich zu fürchten.
„Wie unhöflich!“, kam es von ihm, bevor das Auto verschwand und ich mich zusammen mit Trunks auf dem Betonboden der Einfahrt wiederfand. Erschrocken sah ich ihn an.
„Bulma, wer ist das?“
„Das ist die Schwester meines Mannes. Ihr Name ist Vatios“, stellte mich Bulma dem eigentlichen Begleiter des Gottes Beerus vor. Mein Körper wollte nicht aufhören zu zittern.
>>Ist das Angst?<<
Ich konnte mich nicht bewegen.
Nun hatte ich eine Ahnung davon, wie die Kaioshin sich gefühlt haben mussten, als unser Universum drohte auseinander gerissen zu werden.

„Kennen wir uns von irgendwoher?“
Seine schmalen Augenbrauen zogen sich zusammen, als er seinen Blick über meinen Körper wandern ließ. Er schien zu überlegen, ob ihm etwas an mir bekannt vorkam.
„Wohl kaum. Sie war fast fünfzig Jahre in einer Maschine gefangen und als Beerus hier war, war sie nicht einmal auf der Erde“, erklärte ihm die Ehefrau meines Bruders erquickt. Weshalb war sie so glücklich? Hatte sie denn keine Angst vor diesem Wesen? Seine Aura, die er durchblicken ließ, sorgte für meine Bewegungslosigkeit. Es war unsagbar einschüchternd.
„Kann sie nicht reden, oder ist sie einfach nur unverschämt?“
Sein herablassender Ton missfiel mir, doch ich bekam kein Wort heraus. Fragend hob er eine Braue, als ich ihn bloß apathisch anstarrte.
„Wie dem auch sei, können wir dann jetzt essen gehen?“, fragte er dann und wandte sich um. Während er bereits voraus ging, beugte sich Bulma zu mir herunter.
„Was ist denn los? Willst du doch nicht mitkommen?“
Ich hatte nie vor, mit ihr essen zu gehen. Sie hatte es mir doch aufgezwungen, um mich auf andere Gedanken zu bringen. „Ich bleibe lieber hier.“
Meine Stimme zitterte zwar noch, aber immerhin funktionierte sie wieder.
„Wie du meinst. Dann lass uns gehen Trunks.“ Sie nahm ihren Sohn an die Hand und führte ihn Whis hinterher.
Als hätte sie mein Schiff vergessen.
Dies ließ mich erahnen, dass sie einen Plan verfolgte, indem sie Whis mit Essen verköstigte.

Glaubte sie etwa, dass sie sich dadurch retten könnte, wenn Beerus wieder die Erde vor haben würde anzugreifen? Was für eine ignorante Frau Bulma doch war. Wo war überhaupt mein Bruder? War er etwa damit einverstanden, dass sich seine Frau mit diesem Mann traf? Dieses Wesen war gefährlich, dass konnte er doch unmöglich gutheißen! Hektisch stand ich auf, wobei ich kurz ins wanken geriet, doch ich fasste mich schnell wieder und begab mich auf die Suche nach meinem Bruder.
Glücklicherweise spürte ich sein Ki, gar nicht so weit weg. Es führte mich zur Capsule Corporation.
Etwas verunsichert betrat ich den Eingang und fand mich vor einer Dame hinter einer Rezeption wieder. Fragend musterte sie mich, als ich kein Wort sagte.
„Kann ich Ihnen helfen?“
„Ich möchte zu Vegeta.“
Ihre Augen verengten sich.
Misstrauen spiegelte sich in ihren dunklen Iriden wieder.
„Was ist der Anlass?“
Ich blinzelte sie verwirrt an. Hier ging es doch sehr ähnlich wie auf Vegeta zu. Wenn du zu jemanden wolltest, brauchtest du einen wichtigen Grund. Ohne ihr zu antworten, lief ich an ihr vorbei, durch eine Tür. Hinter dieser Tür standen zwei große, breite Wachmänner, die ich, mit jeweils einem Schlag in den Magen, ins Reich der Träume brachte. Vegetas Ki kam immer näher. Inzwischen war er von meiner Anwesenheit in Kenntnis gesetzt worden, wie ich vermutete. Hinter der nächsten Tür wartete er bereits auf mich. Mit überkreuzten Armen vor der Brust stand er vor mir. Seine Augenbrauen waren zusammen gezogen, seine Stirn in Falten gelegt, als er den Blick hob und mich geradewegs ansah, wie ein wertloses Insekt.
„Was willst du hier?“, fragte er mit seiner gewohnten tiefen Stimme und seinem feindseligen Ton.
„Mein Raumschiff. Bulma sollte es doch reparieren, auf deine Anweisung hin.“ Ungeduldig tippte er mit den Fingern auf seinen linken Arm.
„Das Teil ist nur noch ein Haufen Schrott.“
Meine Augen wurden groß und ich hatte das Gefühl, dass sie aus meinen Augenhöhlen fallen konnten.
„Sie hat es auseinander gebaut?“
„Das musste sie, um es zu reparieren. Aber einige der Einzelteile sind aus einem Material, das auf der Erde nicht vorkommt.“
Es war ihm anzusehen, wie egal ihm das war. Er hatte auch nicht seinen Einzigen Besitz verloren.
„Solange du mir nicht unter die Augen trittst, kannst du auf der Erde wohnen. Mich würde es aber auch nicht stören, wenn du dich auf einen anderen Planeten verkriechen würdest.“
Ich wollte etwas darauf erwidern, doch bekam ich keinen Ton raus.
Mein Mund war trocken, wie eine Wüste. Fühlte sich so Verzweiflung an?
Das Gefühl der Hilflosigkeit?
Meine Brust schmerzte.
Das atmen fiel mir schwerer.
Dieses Gefühl war fremd und es machte mir Angst. Es war anders als das Gefühl das ich spürte, als ich Whis gegenüber stand.
„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“
Sein fieses Grinsen raubte mir jede Hoffnung auf einen Funken von einer guten Seele in ihm. Mein Bruder war durch und durch böse und das würde sich nicht ändern. Für seine Familie würde er alles Nötige tun, aber sicher nichts, was dieser nicht zu Gute kam.

Ich schnappte nach Luft.
Es war, als wären meine Lungen nicht länger im Stande mich mit Sauerstoff zu versorgen.
Der Versuch zu atmen schmerzte. „Verarsch mich nicht!“, schrie er mich an. Der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich, als ich mich nicht länger halten konnte und der Boden meinem Sichtfeld immer näher kam.
Es war Schock, den ich in seinen Augen erkannte, bevor es dunkel um mich wurde.

Princess Of Saiyajin (Dragonball) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt