Kapitel 17

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Wie er dastand und arrogant auf mich herabsah, wie er es, als ich noch ein Kind war, getan hat, weckte den Zorn in mir. Er hat sich schon immer für den Besten gehalten, egal wer vor ihm stand. Selbst meinem Bruder gegenüber, der selbst für einen Saiyajin ein Naturtalent war, hielt er sich für den besseren Kämpfer. An sein hohes Selbstbewusstsein, reichte ich noch immer nicht heran. Ich war schwach und habe, bis jetzt, noch jeden enttäuscht, der Erwartungen in mich gesetzt hat. Wie sollte ich, jemand der nicht gelebt hat, irgendjemandem von Nutzen sein? Ohne Erfahrung und ohne Gespür war ich jedem in Sachen Kampferfahrung unterlegen.

Radditz ließ seine Arme langsam sinken und ging in Kampfstellung, während ich ihn stumm ansah und die Stirn runzelte.
Würde ich ihn als Erste angreifen, würde er mir sofort ausweichen und mich von sich werfen, da war ich mir sicher. Diesen Fehler würde ich nicht machen.
„Ich habe lange auf diesen Moment gewartet, auch wenn ich es mir ein wenig anders vorgestellt habe.“
„Hör auf zu Träumen!“, schrie er und war in nur einer Sekunde direkt vor mir. Mit einem Hieb in meine Magengrube schleuderte er mich auf den Schlangenpfad, auf dem ich einen Abdruck hinterließ.
>>Er scheint stärker als früher zu sein!<<
Unter zusammen gebissenen Zähnen raffte ich mich auf und sah nach oben, nur um Radditz erneut auf mich zustürmen zu sehen. Sein Gesicht hatte einen angestrengten Ausdruck angenommen. Es war ihm todernst, ganz gleich, ob dieser Kampf einen Sinn für ihn hatte. Es ging ihm bloß um Vergnügen. Ein kurzer Spaß und die Möglichkeit, ein Leben vorübergehend auszulöschen, da ich nicht ein weiteres Mal sterben konnte.
Ich wischte mir mit dem Handrücken den Dreck vom Kinn und wich seinem nächsten Schlag aus. Hinter seinem Rücken tauchte ich wieder auf und trat ihn ins Kreuz, wodurch er nach vorne schnellte, sich jedoch fast sofort wieder fasste und sich in Abwehrhaltung wieder zu mir drehte.

„Amateurin!“
Schalk blitzte in seinen Augen auf.
Mein Tritt hat ihn nicht einmal gekratzt, so wie er aussah.
Ich musste mir etwas anderes überlegen.
>>Konzentrier dich gefälligst!<<, rief ich mir in Gedanken zu und atmete tief durch. Zunächst galt es, meine Gedanken zu sortieren und meinen Blick auf Radditz' Bewegungen zu lenken. Er war kein taktischer Angreifer und schlug einfach drauf los, wenn sein Gegner vermeintlich ungeschützt war. Die Angriffe seiner Gegner zu analysieren und vorherzusehen, war nicht seine Art, wie ich noch von früher wusste und so wie es aussah, hatte sich daran nichts geändert!
Meine Augen verfolgten seine Bewegungen. Sein Unterkörper, der leicht nach links geneigt war und seine Hände, die er, in Klauen, vor seinem Körper hielt um einen Angriff meinerseits abwehren zu können.
>>Er wird nach links schnellen und mich aus dem Hinterhalt angreifen", entnahm ich seiner Körperhaltung. Im nächsten Moment tat er genau das, was ich bereits erwartet hatte und so parierte ich seine Schläge mit weiteren Schlägen.
„Was?!“
Er wirkte irritiert, so wie er mich mit gerunzelter Stirn ansah und nicht verstand, warum er mich nicht mehr traf. Anders als er, sah ich genauer hin, so wie ich es schon immer aus der Ferne getan habe.
Ich stieß ihn zurück und brachte etwas Abstand zwischen uns.
>>Jetzt wird es mich wohl nicht mehr umhauen können und wenn doch, werde ich davon nicht sterben!<<

Ich verharrte in der Luft und sammelte mich.
Die Energie der Umgebung fühlte sich seltsam an, als sie in meinen Körper floss.
Sie war ganz anders, als die der Erde.
Ob es daran lag, dass es hier nur uns fünf gab?
„Hier wird nicht geschlafen!“, schrie Radditz.
Mit geschlossenen Augen spürte ich ihn näher kommen.
Zehn Meter. Fünf Meter. Einen Meter.
Ich streckte meine Hand nach ihm aus und öffnete meine Augen, die ihm entschlossen entgegen blickten.
Meine Hand stieß gegen seine Brust.
Sein Gesicht erstarrte und wandelte sich in der nächsten Sekunde in Entsetzen um, als ein stummer Schrei seine Kehle verließ.
Der Mund war weit aufgerissen, doch kein Ton kam ihm über die Lippen. Die Augen nach hinten verdreht, sank er vor mir in die Tiefe und fiel in die flauschige Wolkendecke zu meinen Füßen.
>>Geschafft!<<, dachte ich noch.
Ich konnte es kaum glauben!
Ich habe meinen ersten Kampf gewonnen und dabei auch noch Radditz geschlagen!
Zeit, um meinen Sieg zu feiern hatte ich jedoch kaum noch, da mich bereits meine Kräfte verließen und so tat ich mich schwer daran, mich weiter in der Luft halten zu können. Während ich meine Augen kaum noch aufhalten konnte, sah ich den Planeten des Kaios immer kleiner werden.
>>Vatios!<<, holte mich die Stimme des Supreme Kais zurück und weckte mich aus meiner drohenden Ohnmacht. Als ich meine Lage erkannte, riss ich mich wieder zusammen und flog wieder.
Ich steuerte den Planeten des Kaios an und bemerkte den nachdenklich dreinblickenden Kaio des Nordens.

„Was ist das für eine Technik?“, fragte er mich, kaum das ich neben ihm gelandet war.
Ich hatte mit einem Lob, oder etwas in der Richtung gerechnet, jedoch machte er einen besorgten Eindruck.
„Nun ja, diese Technik ist die Einzige, die ich mir in meiner langen Reise habe aneignen können. Sie hat mein Schiff am laufen gehalten, mich hingegen jedoch ständig ausgeknockt“, erklärte ich ihm und bemerkte eine Veränderung. Die Müdigkeit hatte nachgelassen und ich war nicht ganz so erschöpft wie sonst.
War das etwa meinem derzeitigen Zustand zuzuschreiben?
Als wäre ich unschlagbar!
Aber ich wusste, dass ich es nicht war.
„Es erinnert an die Genkidama“, hörte ich ihn murmeln und sah ihm verwirrt hinterher, als er in Richtung Haus lief. Ob das nun etwas Schlechtes war?
Ich blickte hinunter zum Schlangenpfad und rieb mit der rechten Hand über meinen linken Arm.
>>Unser Wiedersehen habe ich mir ganz anders vorgestellt…<<
Eine Briese wehte durch mein Haar und ließ mich, mich vom Schlangenpfad abwenden. Nun konnte ich endlich damit abschließen, jetzt wo ich ihn wiedergesehen habe und wie zu erwarten enttäuscht wurde.

Princess Of Saiyajin (Dragonball) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt