Kapitel 14

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„Ab hier müssen Sie allein weiter. Jeder, der zu Meister Kaio möchte, muss den Schlangenpfad bezwingen. Wie Sie sehen können, ist kein Ende in Sicht. Sie werden eine Weile brauchen“, erklärte mir der gehörnte Mann und verbeugte sich vor mir. Bevor er in sein Auto stieg, um wieder zurück zu fahren, wandte er sich mir noch einmal zu.
„Und fallen Sie nicht hinunter. Wenn Sie fallen, landen Sie in der Hölle und werden dort niemals wieder heraus kommen.“
Der Mann fuhr los.
Ich richtete meinen Blick auf den Horizont, dessen Grenze nicht ersichtlich war.
Der Weg schien endlos zu sein.
Neben dem Weg aus beigem Gestein, schwebten flauschige Wolken. Der Himmel war ein Pastell farbiges Violett, das mich an den Himmel des Planeten der Kaioshin erinnerte. Er erinnerte mich auch an den Himmel auf Beerus‘ Planeten, mit der Ausnahme, dass sich in diesem Himmel keine Monde und benachbarte Planeten finden ließen.

In einem gemächlichen Tempo ging ich los.
Es fühlte sich ziemlich gut an, alle Zeit der Welt zu haben.
Da ich nun tot war, war es egal, wenn ich Zeit vertrödelte, denn es würde sich nichts ändern. Mit dem Altern war es vorbei. Krank war ich auch nicht mehr.
Mir ging es großartig, wie noch nie.
Während ich immer weiter dem Weg folgte, merkte ich, dass ich überhaupt nicht müde wurde. Meine Beine hätten unter Umständen längst aufgegeben und meine Füße würden schmerzen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, die sich längst nicht mehr so trocken anfühlen wie in den letzten Minuten meines Lebens.
„Es hat wirklich Vorzüge, tot zu sein“, flötete ich besonnen, als eine laute Stimme in meinem Kopf ertönte.
„Wie lange willst du mich noch warten lassen? Hopp, hopp! Ich werde nicht jünger! Den Meister lässt man nicht warten!“
Eine fremde Stimme, die ich dem Kaio des Nordens zuordnete. Er war der Einzige, der auf mich wartete.
„Ihr werdet aber auch nicht älter!“, antwortete ich ihm frech.
„Wird’s bald?!“, schrie er wieder in meinem Kopf, als ich keine Anstalten machte mich etwas mehr zu beeilen. Der Kaio des Nordens war eine wirklich ungeduldige Person. Dabei dachte ich, dass Zeit ihren Einfluss und ihre Wirkung verliert, wenn jemand unsterblich war und eigentlich mehr beobachtete, anstatt zu leben. Ich hielt mir die Ohren zu, als er nicht aufhörte mich an zu treiben. Natürlich brachte mir das überhaupt nichts, denn seine Stimme befand sich in meinem Kopf. Als ich zu rennen begann, hörte die Laute Stimme des Kaios, die mich unter anderem an ein kleines ungeduldiges Kind erinnerte, auf in meinem Kopf zu lärmen.

Irgendwann wurde ich des Weges überdrüssig.
>>Wer hat sich denn den Mist ausgedacht?<<, dachte ich genervt, während ich stets den Blick zum Horizont richtete, der immer wieder von neuem begann und mir stets ein ähnliches Bild darbot: Den geschlängelten Pfad.
„Na glaubst du denn, dass jeder, der zu mir will, dazu berechtigt ist? Natürlich wird jeder erst mal geprüft, bevor ich sie in Empfang nehme.“
Ob der Erklärung des Kaios, auf meine dumme Frage, konnte ich nur mit den Augen rollen. Dieses Wesen wagte es doch tatsächlich, meine Gedanken zu lesen! Ich stieß mich vom Boden ab und begann den Weg fliegend hinter mich zu bringen. Diese Methode war viel schneller, da ich nur noch geradeaus fliegen musste und nicht mehr die Schlangenlinien ablaufen musste. Nach einer Ewigkeit sah ich endlich das Ende vor mir. Der Weg ging nicht weiter. Mein Blick glitt nach oben, zu einem winzigen Planeten. Eine rundum grüne Kugel, auf der eine Straße lag und ein kleines Haus, indem nur eine Person Platz finden konnte.
Als ich auf diese Kugel zuflog, entdeckte ich einen runden Mann, in einem schwarzen Oberteil, auf dem ein Schriftzeichen stand, das ich nicht lesen konnte. Er trug eine Mütze, mit zwei Antennen darauf, oder gehörten die vielleicht zu seinem Kopf? Obwohl nirgends eine Sonne zu sehen war, war der Planet von einer angenehmen Wärme umgeben und erleuchtet. Aus diesem Grund, saß auf seiner Nase eine getönte Brille. Auf der Schulter des Mannes saß eine Art Insekt, das ich nicht identifizieren konnte, da es mir unbekannt war. Ein Tier, das erstaunliche Ähnlichkeit zu einem Menschen hatte, versteckte sich hinter dem Mann und umklammerte sein Hosenbein. Es reichte dem Mann gerade Mal bis zu seiner breiten Hüfte.
„Na endlich. Hat ja auch lange genug gedauert! Alle, die vor dir da waren, haben deutlich weniger Zeit benötigt“, warf er mir vor und entlockte mir ein desinteressiertes Zucken mit den Schultern.
„Ihr hattet meine Ankunft ja wohl eiliger als ich. Hättet Ihr nicht so herum gejammert, hätte ich mir mehr Zeit genommen. Toter als tot kann ich ja nicht mehr werden, oder?“, fragte ich ihn und rieb mir den Nacken. Anscheinend hieß tot sein nicht, dass man keinen steifen Nacken vom Fliegen bekommen konnte.
„Ehm… Hm… Ja, da hast du wohl Recht…“, sagte er und wischte sich, mit einem dreckigen Lappen, Schweiß aus dem Gesicht.
„Ohne Euch in Verlegenheit bringen zu wollen, aber dies ist, glaube ich, ein Putzlappen.“
Erschrocken entfernte er den gelblichen Lappen, der wohl einst weiß gewesen sein muss, aus seinem Gesicht und schnupperte daran, nur um ihn dann auf den Boden zu pfeffern. Das schien ihm, seiner Verärgerung nach zu urteilen, häufiger zu passieren.
„Ihr wolltet, dass ich zu Euch komme. Was ist der Anlass?“
Der Kaio des Nordens richtete seine Brille und sah über seine Schulter.
„Eigentlich, war ich es, der sich mit dir treffen wollte“, sagte eine bekannte Stimme, die meine Augen groß werden ließ. Sie folgten der Gestalt, die hinter dem Haus hervor kam und mir ein warmes Lächeln schenkte, während sie auf mich zu kam.
„Ich habe nicht mit dir gerechnet!“, rief ich überrascht aus.
„Diese Reaktion… Ich dachte du würdest dich freuen und nicht so schockiert sein?“, murmelte er mit gespielter Enttäuschung.
„Natürlich freue ich mich! Aber ich bin etwas verwirrt…“
Warum nur schlug mein Herz plötzlich schneller?

Princess Of Saiyajin (Dragonball) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt