Kapitel 2

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Das ⤴ ist Kiesel der im Schnee rollt

Das Leise schnarchen von Kiesel, Schatten und Krähe beruhigten Nebel für einen kleinen Moment. Durch den kleinen Schlitz der kalten Felswand flutete kein Licht durch, Neumond. Die meisten Katzen schliefen und rollten sich im Schlaf in ihren Nestern. Nebel konnte nicht schlafen, es war als würden tausende Gedanken in ihrem Kopf schwirren die ihr einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis gehen wollten. Die letzten beiden Monde hatte so viele Gefühle mit sich gebracht. Freude, Neugier ,Glück,Angst und Hass all die Dinge brodelten in ihr. Doch was konnte sie ändern? Die Vergangenheit konnte man nicht ändern. Sie streckte kurz ihre Glieder und putzte sich kurz die Federn aus dem Fell bevor sie leise durch die Zukünftigenhöhle trippelte . In der großen Haupthöhle angekommen ,blieb sie kurz stehen und seufzte. Wieso musste das passieren? Aufmerksam hörte sie das gleichmäßige Atmen der Stammeskatzen die wahrcheinlich gerade am Träumen waren. Die frische Abendbrise sauste durch die Höhle und zischte gleich wieder mit einem Brausen davon. Von draußen funkelten die Sterne und der Wasserfall transportierte tausende Liter von Wasser nach unten. Nebel schwebte förmlich an den Rand des Wasserfalles und verlor sich beim Hineingucken mal wieder in den Gedanken. Was passiert jetzt ? Der Clan muss doch für seine Fehler eingestehen ! Unbeirrt sprudelten die Fluten in die Dunkelheit des Waldes. Deren Boden war eingetaucht in ein schwarzes Nichts . "Alles ok mit dir ? Warum bist du aus der Höhle gegangen?", eine besorgte Stimme schüttelten Nebel aus ihren Sorgen. Die Kätzin löste sich aus der Starre um zu sehen wer ihr heimlich gefolgt war. Erleichtert faltete sie ihre Pfoten in einander und legte sich neben ihn, als sie Kraut neben sich sitzen sah. Er kuschelte sich neben sie damit ihr nicht kalt wurde. Dankbar schnurrte Nebel und beantwortete seine Frage um ihn keine Sorgen mehr zu bereiten:" Ich konnte nur nicht schlafen... ." "Ich kann dich verstehen, es war eine schwere Zeit...!",maunzte der graue Kater und leckte sich seine Pfote um damit seine Ohren zu putzen. Nebel neigte den Kopf zu den Wolken hinpor ,die düster am Himmel davon schwebten und Regen mit sich brachten:" Denkst du sie werden ihren Fehler einsehen?" Kraut schwieg eine Weile und war sich anscheinend nicht sicher was er sagen sollte, weshalb er auch mit seinen Schnurrhaaren zuckte:" Nein....das glaube ich nicht, hast du ihre Blicke gesehen, sie wären jeder Zeit bereit zu kämpfen!" "Ja da hast du viellecht sogar recht ", murmelte sie und spürte Krauts Unruhe. Der Kater bearbeitete mit den Vorderpfoten den mit Kiesel bedeckten Boden. "Liegt dir etwas auf dem Herzen ? Du weißt ,dass du jederzeit mit mir reden kannst!", flüsterte sie und schickte ihm einen beruhigenen Blick zu. "Ich glaube....nein du wärst bestimmt dagegen.. ", beschämt senkte er den Blick. Irgendwo im Nadelwald drehte ein Uhu seine Runden und kreischte mit seinen dunklen Klängen. Auch irgendwo im Wasser quakte eine futtersuchende Kröte. Nebel protestierte:" Wie soll ich dagegen sein, wenn ich von nichts weiß?" Kraut zwang sich zu einem belustigten Schnurren, bevor er wieder ernst wurde. "Bitte...du weißt, dass ich inzwischen bei Sachen die den Clan betreffen ganz anders denke! ", beharrte sie stur bis Kraut schließlich seufzend nachgab:"Also gut..., weißt du ich bin einfach so durcheinander und während dem letzten Kampf ist mir mein Gespräch mit Hoffnung wieder eingefallen. Du weißt doch noch was sie uns damals erzählt hat,dass meine Mutter vom Clan entführt wurde. Ich habe immer gedacht, dass der Clan genauso ist wie wir und nie eine andere Katze entführen oder gar töten könnte aber inzwischen ist mir klar geworden,dass sie wirklich zu so etwas im Stande wären!" Nebel hörte ihm gespannt zu und dachte nach:"Ich glaube Hoffnung könnte sogar recht haben!", sie bearbeitete den Boden mit ihren Pfoten und ihr Herz zog sich zusammen, als sie an den Kampf dachte, " weißt du was ich in Sturmkralles Augen gesehen habe? "Der graue Kater schüttelte den Kopf. "Hinter seinen kalten Augen spiegelte sich das verlangen nach Kraft und Zorn, dabei hat der Stamm und vor allem ich ihm nie etwas Böses getan ! Nein sogar im Gegenteil, er hat einfach nur meine Freundschaft ausgenutzt!" ,knurrte sie und schloss die Augen. "Also hilfst du mir, meine Mutter zu befreien?", fragte er siegessicher und plusterte sein Fell auf, da ihn immer wieder ein paar Wassertropfen entgegen sprangen. Nebel dachte immer noch an Sturmkralle. Wie recht sie doch alle hatten. Hoffnung...Asche und Kraut. Asche war ihr eigentlich ziemlich sympathisch gewesen. Umweigerlich musste sie auch an Falke denken, er hatte die ganze Zeit die Wahrheit gesprochen und war vom Rest des Stammes deshalb ausgeschlossen worden . Wie blind sie doch war! Nebel schmunzelte, als sie sich an heute morgen erinnerte. Falke behaarte darauf ihr einziges Junge nach Schnee zu benennen, da sie alles so tapfer durch gestanden hatte. Seit dem trägt die kleine Kätzin den Namen 'Kiesel der im Schnee rollt' . Sie seufzte, das Kleine hätte jetzt mit ihren drei Geschwistern spielen können... "Guten Abend? Ist der Adler in seinem Nest? ", jaulte Kraut und starrte sie komisch an. Erschrocken fuhr die schwarze Kätzin zusammen:" Ja..ich war nur in meinen Gedanken verloren !" Beschämt senkte sie den Kopf, doch Kraut stupste sie aufheiternd an:" Ist doch kein Problem? Willst du mir helfen....?" " Natürlich? Wer wenn nicht ich?",schnurrte sie . Dankbar funkelte der Kater sie an und deutete auf einen Punkt im Wald,der von zahlreichen Laubbäumen umringt war:" NachtClan wir kommen !" Nebel folgte seinem Blick. Zwar war sie ein wenig aufgeregt, da zwei Zukünftige nicht gegen einen Haufen von ausgebildeten Kampfmonstern kämpfen konnten, doch sie waren klug und mit einem guten Plan würden sie Krauts Mutter schon irgendwie daraus bekommen!

Warrior Cats - Jagd der UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt