Kapitel 15

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Das ⬆️ ist Kitty.

Herzog wandte sich ab und verschwand mit der roten Kätzin im Feld. Sturmkralle drehte sich zu Nebel, ignorierte seine Mutter völlig. "Sie können dir das nicht verbieten", sagte er freundlich, doch Nebel fauchte nur und stakste davon. Auch alle anderen Katzen entfernten sich und nur Mia blieb sitzen. "Es tut mir so leid, ich wollte dich nicht im Stich lassen! Bitte hör mir zu!", flehte sie. Sturmkralle holte tief Luft, dann neigte er den Kopf. "Also schön", grollte er. "Weißt du, als ich zum Clan kam, warst du ein paar Tage alt und halb verhungert. Ich hatte kaum Hoffnung, dass du überlebst und doch hast du es geschafft. Ich war glücklich, doch dann starb meine Freundin Farnschatten und eine Krankheit breitete sich im Clan aus. Du warst immer kränklich und ich ging zum Stamm, die ja bei manchen Krankheiten mehr wissen als Heiler, und lernte Blatt kennen. Sie hatte auch ein Junges, aber sie kam mit den Spannungen und Kämpfen zwischen Clan und Stamm nicht klar. Wir wurden Freunde und sie gab mir Tipps, wie du stärker wirst. Doch in dieser Nacht träumte ich von einer StenenClankatze, die mit mir sprach. Sie sagte, du wärst für großes bestimmt und ich müsste dich verlassen, um zu verhindern, dass ich krank werde, denn mein Tod hätte dich bösartig gemacht. Ich hatte keine Wahl", erzählte Mia mit brüchiger Stimme. Zornig und betroffen zugleich starrte Sturmkralle sie an. "Ist das alles?", fragte er langsam. Mia wirkte erschüttert. "Ich wollte dich nur schützen!", rief sie verzweifelt. "Das hättest du nicht tun müssen. Meinetwegen sind fünf Katzen gestorben und es werden sicher noch mehr werden. Niemand ist in meiner Nähe sicher", knurrte er heiser. Er stand auf und schlurfte einfach mitten ins Feld. Ein leises Rascheln ließ ihn aufblicken. Weißbart trat zu ihm und leckte ihm mitfühlend die Schulter. "Du musst nichts sagen, wenn du nicht willst. Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich bei dir bin. Ich lasse dich niemals im Stich, mein Freund", murmelte der weiße Kater. "Holst du bitte Honigsee? Ich muss euch beiden etwas sagen", hauchte er, entschlossen sein Geheimnis endlich zu teilen. Als Weißbart davonrannte um Honigsee zu holen, schloss er die Augen und sah den Bilderstrom vor sich. Diesmal sah er zwei Bilder deutlich. Er sah Weißbart am Ufer des Flusses entlanglaufen, die Augen voller Freude und Freundschaft. Ich helfe dir, egal was passiert. Die Worte hatte Sturmkralle kaum gehört, da sah er Honigsee mit Augen voller Energie und Freundschaft an einem Ast kratzen. Du bist nicht allein. Versinke nicht dauernd in Selbstmitleid! Das hörte er, während das Bild verblasste traten Honigsee und Weißbart aus dem Feld und setzten sich neben ihn. "Der Grund weshalb ich manchmal... merkwürdig bin ist, dass ich Teil einer Prophezeiung bin. Ich habe seltsame Fähigkeiten wie die Überzeugungskraft und ich... habe deswegen diese vier Jungen getötet", gab er zu. "Eine Prophezeiung? Hast du deshalb so viel mit Distelstern geredet?", fragte Honigsee nach einigem Zögern. Sie klang verstehend. "Weiß Waldlicht davon?", mischte Weißbart sich ein. Er wirkte vollkommen ruhig. Dankbar sah Sturmkralle die beiden an. "Das ist ein Problem. Waldlicht ist, laut einer Weissagung des SternenClans, böse", erklärte er. Dabei wollte er nicht weiter auf seine verworrenen Gefühle eingehen. "Du solltest mit Nebel reden. Sie war ja deine Freundin", warf Weißbart ein. Sturmkralle nickte zustimmend und erhob sich. Honigsee nahm Weißbart mit in die andere Richtung. Sturmkralle folgte Nebels Spur und fand sie neben einem Baum hinter dem Zweibeinernest. Sie fuhr herum, als er vortrat und musterte ihn misstrauisch. "Was willst du?", fragte sie unfreundlich. Sturmkralle nickte ihr zu. "Ich möchte mit dir reden", begann er. "Ich aber nicht mit dir!", unterbrach Nebel ihn scharf. Verletzt starrte er sie an. "Ich habe diese Katzen nicht absichtlich getötet! Ich bin schuld, ja, aber es ist anders als du glaubst!", brauste er auf. "Ach ja?! Du und dein Clan, ihr seid alle Mörder und Kampfmonster!", fauchte Nebel. Wütend schüttelte Sturmkralle den Kopf. "Mörder sind wir nicht! Das verbietet das Gesetz der Krieger und wir sind auch keine Kampfmonster! Du kämpfst doch auch!", rechtfertigte er seinen Clan. "Anscheinend ist dir dieses Gesetz aber nicht sehr wichtig! Und ich kämpfe nicht grundlos gegen andere Katzen!", grollte sie und funkelte ihn an. "Grundlos? Wir haben uns nur verteidigt!" "Haha, dass ich nicht lache. Der NachtClan hat doch angegriffen!" Sturmkralle stockte. Aber hatte denn nicht der Stamm zuerst angegriffen? "Aber ich dachte ihr hättet angegriffen?", miaute er erstaunt. "Nein! Ein Krieger des NachtClans hat uns aus dem Hinterhalt angesprungen, sagen sie, und ist dann feige geflohen. Um ihn zur Rechenschaft zu ziehen haben wir dann eure Patrouille angegriffen!", knurrte Nebel. Erschüttert musterte Sturmkralle sie. Stimmte das etwa? Der ganze Kampf war ein Missverständnis gewesen? Aber das klang nach einem hinterlistigen Plan. Könnte es sein, dass es im NachtClan eine Verschwörung gab?

Warrior Cats - Jagd der UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt