Kapitel 34

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Das ⤴ ist das Moor in den unendlichen Tümpeln

Mit erhobenen Kopf schlängelte sich Nebel durch das Weizenfeld. Die langen Halme peitschten ihr ständig ins Gesicht. Verärgert stapfte sie weiter , während Kraut dich gefolgt von Blatt hinter ihr her trotteten. Kurz schaute sie nach hinten . Kraut lief Fell an Fell neben seiner Mutter und richtete den Blick stur geradeaus. Blatt hingegen hatte den Blick am Boden kleben . Ob sie Schuldgefühle hat ? Plötzlich prallte Kraut gegen sie und Nebel machte erschrocken einen Satz zur Seite. "Oh entschuldige !", miaute Kraut und schaute sie mit seinen minzgrünen Augen an. Nebel legte ihr Fell wieder an und stapfte weiter , als sie einen starken Luftzug neben sich spürte. Kraut spurtete geradewegs an ihr vorbei und machte sich somit selbst zum Anführer der Truppe. Entrüstet legte sie ihre Ohren an und preschte hinterher. Doch sie war zu langsam um den Kater einzuholen. Kraut drehte seinen Kopf nach hinten um nach ihr zu schauen :" Mach doch nicht so ein Gesicht !" Mit gespielt finsterem Blick schaute sie ihn an. Ich werde dich schon noch einholen ! "Wie seid ihr denn so schnell wie Hasen geworden? ", Blatt schloss keuchend den Anschluss an die Gruppe und setzte sich dann kurz hin . Kraut schnurrte :" Du meinst wohl mich ? Nebel ist so schnell wie eine Wühlmaus !" Nebel schwieg , egal was sie jetzt sagte , sie musste zugeben , dass sie langsamer war. Stattdessen zuckte sie nur mit den Schnurrhaaren und verpasste dem Kater einen festen Schlag gegen die Schulter. Kraut jaulte auf und fiel um . Sie stürzte sich auf ihn und hielt ihn unter sich fest. Der graue Zukünftige versuchte sich zu winden und zu befreien , doch er schaffte es nicht :" Geh runter von mir du fetter Fuchs !" "Hast du mich gerade fett genannt ?", fauchte Nebel und verengte die Augen. Kraut schnurrte :"Ja !" Die Zukünftige schnaubte und machte sich schwer , sodass Kraut aufstöhnte . "Sag das noch ein mal und du bist flach wie eine Flussforelle !", drohte sie und funkelte ihn an. Kraut schwieg und Nebel ließ zufrieden von ihm ab. Sofort schnappte der Kater nach Luft und schüttelte sein weiches Fell. Blatt tippte ihm mit der Schwanzspitze an der Schulter :" Alles gut ?" Er nickte und schubste Nebel noch einmal spielerisch zur Seite , doch er war zu schwach. Nebel schnurrte :" Versuch es erst gar nicht erst !" " Ich glaube ich übernehme jetzt mal die Führung! ", miaute Blatt und schlängelte sich leichtfüßig an ihnen vorbei . Nebel und Kraut schauten sich verwundert in die Augen und schnurrten gleichzeitig , während sie der beigefarbenen Kätzin belustigt folgten.

"Ab hier muss einer von euch übernehmen ! Herzog hat uns verboten , ins Stammes und Clan Gebiet zu gehen !", erklärte Blatt während sie den beiden Jungkatzen Platz machte. Sie waren inzwischen aus dem Weizenfeld gekommen und der Himmel färbte sich bereits rot. Hinter ihnen lagen auch schon die zwei Moorteiche , in die sie ausversehen hineingeraten waren. Nebel war immernoch dabei sich den hartnäckigen Schlamm aus dem Fell zu putzen. "Weißt du denn nicht mehr den Weg zur Höhle ?", fragte Kraut und leckte sich die Pfoten sauber. Verlegen senkte Blatt den Kopf :" Ich muss zugeben , dass ich den Weg vergessen habe ..." Nebel sah auf :" Ist doch nicht schlimm , am besten ich gehe voran !" Sie spürte wie Kraut etwas erwidern wollte, doch sie warf ihm nur einen warnenden Blick zu. Seufzend folgte Kraut ihr auf Schritt und Tritt . Blatt war noch etwas zögerlich und verharrte an ihrem Platz. Als Nebel das bemerkte , schnupperte sie besorgt an ihr :" Was ist los ?" Blatts Schnurrhaare zuckten :" Ich...ich habe eigentlich gedacht , dass ich keine Angst haben werde , aber jetzt wo ich so darüber nachdenke... . Was , wenn mich die anderen nicht akzeptieren werden? Was , wenn sie mich für einen Feigling halten ?" Mitfühlend spendete sie ihr warmen Trost . Kraut streifte behutsam ihr Fell :" Das glaube ich nicht , es ist schließlich dein Zuhause !" Blatt krallte sich in den Boden :" Denkt ihr Hase wird sauer auf mich sein ?" Nebel überlegte eine Weile, bevor sie flüsterte :"Kraut war nicht der einzige , der dich zurückwollte ... " Erschrocken schaute Blatt sie an . Hoffnung flimmerte in ihren Augen . Dann erhob sie sich auf die Pfoten und lief entschlossen los. "Kommt ihr noch , oder wollt ihr die ganze Nacht dort rumstehen ?"
Der Mond strahlte mit hellem Schein auf den moosbewachsenen Boden des Waldes. Mit jedem Schritt die sie sich der Höhle näherten , kribbelte es mehr unter Nebels Fell. Vor ihnen baute sich der Steinhang auf , der neben dem brausenden Wasserfall in die Höhe ragte . War sie größer geworden, oder der Steinhang kleiner ? Nebel hatte keine Mühe ihn zu erklimmen. Kleine Steinchen lockerten sich unter ihren Pfoten und rollten knirschend den Berg hinunter. Blatt stolperte noch etwas unbeholfen nach oben , doch Kraut half ihr und schubste sie nach oben. Sie befanden sich jetzt nur noch einige Schwanzlängen vor der Höhle und Nebel spürte , wie Blatts Flanken bebten. Sie ging vor die beiden und betrat als erste die Höhle . Es war dunkel , doch der so vermisste Stammesgeruch ihrer Kameraden strömte ihr in die Nase. Ein paar Augen blitzten auf und lugten vorsichtig hervor. Eine weiße Katzengestalt trat aus dem Schatten und blinzelte ihnen entgegen :" Nebel ? Kraut ? Ihr seid wieder da !" Nebel schnurrte und drückte die Nase an die von Wind . Zwei weitere Katzen traten zu ihnen , es waren Wolke und ihre Mutter Flug . "Nebel ! Wo warst du so lange? Wenn du wüsstest was für Sorgen ich mir gemacht habe !", Flug leckte ihrer Tochter übers Ohr ," schau dich mal an , du bist genauso groß wie ich !" Mit verzogenem Gesicht wich Nebel den Liebkosungen ihrer Mutter aus :" Ich bin immer noch nicht ein kleines Junges !" Belustigt verengte Flug ihre Augen :" Da kann ich dir ausnahmsweise Recht geben , du hast das Alter eines vollwertigen Höhlenwächters erreicht !" Nebels Pelz brannte bei diesem Gedanken. Bin ich wirklich so groß geworden ? Sie schaute an sich herab , ihr Fell war nicht mehr so flaumig , wie das eines Jungen. Es war glatt und glänzte in einem silbernen Ton. Um sie herum versammelte sich der Rest der Stammeskatzen und begrüßte sie mit freudigen Stimmen. Schatten und Krähe stürzten sich auf Kraut ,der unter ihrem Gewicht umfiel. "Wer ist das ?" , eine piepsende Stimme erlangte Nebels Aufmerksamkeit. Sie drehte sich um und zwei blaue, winzige Katzenaugen schauten sie neugierig an. "Ist das Kiesel ? Sie ist so groß geworden !", staunte Nebel und betrachtete die kleine Kätzin , die sich hinter Schnees Bein versteckte . "Du warst auch lange weg !" , schnurrte Schnee und lehnte sich an Falke. Nebel neigte respekvoll den Kopf :"Es ist schön, euch wiederzusehen !" Falke miaute zustimmend :" Ich bin auch froh , dass ihr wieder da seid !" Plötzlich verzerrte eine schrille Katzenstimme die Luft :" Ist das Blatt ?!" Nebel schnellte zur Seite . Ich habe Blatt vergessen ! Lautes Gemurmel brach aus. " Ich dachte, der NachtClan hat sie entführt?", jaulte Hoffnung, während sich sich langsam auf Blatt zubewegte. Blatt stand verunsichert in der Ecke und trat von der einen Pfote auf die andere. Es wurde immer leiser , bis das Gemurmel schließlich ganz verstummte. Zahlreiche Katzenaugen schauten auf die verängstigte Kätzin. Bis plötzlich eine dunkle Katerstimme durch die Nacht flüsterte :" Blatt...bist du es wirklich ?" Unter der Menge löste sich ein brauner Tigerkater und schlängelte sich zwischen den Katzen durch. Er blieb vor Blatt stehen und in der Luft knisterte es vor Anspannung. "Ich habe dich so vermisst !", wimmerte Hase und rieb seine Wange an der von Blatt. Blatt hielt die Luft an und zitterte am ganzen Körper. "Sccchhhh, alles ist gut ! Es...es tut mit so leid !" "Du...du bist nicht sauer ?", murmelte Blatt und blinzelte sich die Tränen aus den Augen. Ihre Ohren zuckten und sie vergrub ihren Kopf vorischtig in das weiche Fell von Hase. Er leckte ihr über den Kopf :" Nein...ich liebe dich doch...und das für immer !" Nebel brummte zufrieden , ihr Herz war wieder verheilt , doch trotzdem spürte sie etwas dumpfes in ihrem Magen. Sie ignorierte es und schaute sich um. Jeder einzige von ihnen strahlte diese gewisse Wärme aus , die Nebel so an ihrem Stamm liebte und diese Liebe könnte sie nirgendwo anders finden....

Warrior Cats - Jagd der UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt