Kapitel 7

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Das ⬆️ ist der Fluss.

Sturmkralle schlurfte mit einem Vogel im Maul ins Lager zurück und ließ ihn auf den Frischbeutehaufen fallen. Er bemerkte die besorgten Blicke von Honigsee und Weißpfote, doch er ignorierte sie und lief zur Kinderstube. Dort hockte Waldlicht und verzog das Maul. "Komm schon! Gelbauge macht nur Theater. Lass mich in die Kinderstube!", schimpfte sie. Mohnblatt hielt ihre Jungen mit der Schwanzspitze zusammen und warf Waldlicht einen missbilligenden Blick zu. "Gelbauge geht es nicht gut, vielleicht bekommt sie sogar ihre Jungen, aber du willst nur wieder faul in deinem Nest liegen! Du hast dich so verändert, ich sehe nichts mehr von der freundlichen Kriegerin, die du einmal warst!", grollte sie. Traurig musterte Sturmkralle seine Gefährtin. Er wusste, dass Mohnblatt recht hatte. Doch als er kam, senkte Mohnblatt schuldbewusst den Kopf und ging. Waldlicht starrte ihr verächtlich hinterher. "Komm her, beruhige dich", murmelte Sturmkralle ihr zu und schmiegte sich an sie. Sein Herz sank, als er merkte, dass seine Gedanken dabei zu Nebel flogen. Was war nur los mit ihm?! Waldlicht brummte kurz, dann kam aus dem Inneren der Kinderstube ein Stöhnen. Plötzlich tauchte Veilchenflug auf und flitzte über die Lichtung, kurz darauf eilte sie zurück und verschwand in der Kinderstube. "Waldlicht, ich denke Gelbauge bekommt ihre Jungen", bemerkte er. Waldlichts Fell sträubte sich leicht. "Wenn du meinst", schnaubte sie, da kam ein leiser Aufschrei aus der Kinderstube. Es dauerte eine ganze Weile, aber dann kam Veilchenflug wieder aus der Kinderstube, schnippte mit der Schwanzspitze und sah sich um. "Zwei gesunde Junge!", verkündete sie. Dann fiel ihr Blick auf Sturmkralle und sie bedeutete ihm mit einem Ohrenzucken, er solle ihr folgen. Sturmkralle stand auf und trottete hinter ihr her in den Heilerbau. Veilchenflug setzte sich und sah ihn fest an. "Du bist nicht allein, mein junger Freund. Es gibt zwei Katzen in diesem Clan, die würden ihr Leben für dich geben. Aber nur zwei. Waldlicht gehört nicht dazu", murmelte die Heilerin ernst. Sturmkralles Fell sträubte sich leicht. "Warum? Sie ist meine Gefährtin!", grollte er. "Sie ist... von einer dunklen Aura umgeben. Etwas in ihr ist böse, etwas, das auch dich in Gefahr bringt. Ihr Herz ist schwarz, deines ist golden. Du bist die Katze der Prophezeiung! Es ist deine Aufgabe, den Clan vor ihr zu schützen! Außerdem, ist es wirklich Liebe?", fragte die Heilerin sanft. Sturmkralle erstarrte. Noch vor kurzem hätte er ja gesagt. Jetzt war er sich nicht mehr sicher. Veilchenflug legte ihm die Nase aufs Ohr und summte mitfühlend. "Ich bin ein Mörder", hauchte er und sah sie mit trüben Augen an. "Das ist ein Teil von dir, aber du glaubst böse zu sein, Macht das allein dich nicht gut? Niemand weiß wie genau die Prophezeiung lautet, seit sie sich geändert hat. Aber sie spricht von dir und der wahren Liebe, von Mut und Opfern, von Einsamkeit und Gesellschaft", sprach die weiße Kätzin ihm tröstend ins Ohr. Er schauderte leicht. "Ich bringe jeden in Gefahr", widersprach er müde. "Nein. Du nicht. Du bist nicht allein", flüsterte Veilchenflug und es er eine Prophezeiung. Seine eigene. Sturmkralle spürte ihre Macht, sah vor seinem inneren Auge bekannte und unbekannte Katzen, aber die Katze, die er unbedingt sehen wollte, sah er lange und deutlich mit ruhigen Augen, die seine Wut zügelten. Und da wurde ihm einiges klar.

Warrior Cats - Jagd der UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt