Kapitel 19

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Das ⬆️ ist der Fuchs mit dem ungewöhnlich roten Fell.

Sturmkralle betrachtete müde die unendlichen Tümpel. Er fühlte sich völlig hoffnungslos. Mit einem Blick zu ihm stoppte Honigsee. "Wir sollten hier Halt machen", schlug sie vor. "Wir könnten es noch bis ins Lager schaffen", widersprach Vogelschweif. Weißbart warf seiner Schwester einen gereizten Blick zu, dann setzte er sich. "Wir sollten trotzdem anhalten, dann kommen wir früh an und können auf die Jagd gehen", erklärte Honigsee geduldig. Natürlich mussten diese beiden Sturköpfe wieder streiten! Seufzend setzte Sturmkralle sich neben Weißbart. "Was hat das eine mit dem anderen zu tun?", fragte Vogelschweif. Honigsee knurrte gereizt: "Du kannst es einfach nicht lassen!" "Na und? Ich will nur eine gute Kriegerin sein!" "Heißt das, ich bin eine schlechte Kriegerin?!" Vogelschweif zögerte kurz, dann wandte sie den Blick ab. "Das habe ich nicht gesagt." "Doch, das hast du!" "Nein! Das weißt du genau!" "Schön! Aber ich bin nun mal Zweite Anführerin und ich befehle dir, mir zu gehorchen!", knurrte Honigsee. Verärgert stolzierte Vogelschweif zu dem Busch mitten in den Tümpeln und legte sich darunter. "Du hättest still sein sollen, Idiotin", brummte Sturmkralle gutmütig. Weißbart schnaubte belustigt, während Honigsee wütend zu den Wurzeln eines verkümmerten Baumes stapfte. "Jaja, sei du doch still", fauchte Vogelschweif. Sie war in einer furchtbaren Stimmung. Belustigt legte er sich neben dir und schlief ein.
Am Morgen stieß etwas ihn in die Seite. Er öffnete die Augen und sah Honigsee an. "Schnell! Steh auf, wir müssen hier weg", zischte sie. Erstaunt rappelte Sturmkralle sich auf und erstarrte. Es roch nach Füchsen, nach mehreren. Vogelschweif und Weißbart kauerten bereits am Rand ihres Lagers. Honigsee führte sie zu einem der größeren Tümpel. "Beeilt euch, schwimmt auf die andere Seite! Dann verlieren sie unsere Spur!", drängte die Kätzin leise. Da jeder NachtClankrieger gut schwimmen konnte, machte es Sturmkralle nichts aus ins kalte Nass zu springen und loszuschwimmen. Doch kurz bevor er auf der anderen Seite ankam, brachen ein gutes Stück hinter ihnen zwei riesige Füchse aus einem Dickicht. Einer besaß einen ungewöhnlich roten Pelz. Knurrend stürzten die beiden um den Tümpel herum. Einer hielt direkt auf Weißbart zu. Blinde Wut packte Sturmkralle und er warf sich aus dem Wasser heraus und griff den Fuchs an. Seine Krallen führen tief in das ungewöhnliche Fell und das Tier schrie vor Schmerz auf. Mit einem lauten Knurren rammte der Fuchs Sturmkralle die Schnauze ins Gesicht, doch der Krieger wich aus und zerfetzte dessen Ohr. Jaulend warfen die beiden sich aufeinander, der Fuchs Biss ihn in die Schulter und Sturmkralle riss ihm Bauch und Nase auf. Mit einem letzten Knurren zog der Fuchs sich plötzlich zurück und Sein Kumpane folgte ihm. Sturmkralle rappelte sich auf. Seine Schulter pochte, aber ansonsten fühlte er sich wohl. "Lass uns besser schnell zurückgehen", drängte Weißbart, der eine Bisswunde im Nacken hatte. Hastig patschten die vier durch die Unendlichen Tümpel und liefen zurück ins Lager. Als sie es betraten, kam ihnen Bieberzahn entgegen. Seine Augen blickten besorgt, als er die Wunden bemerkte. "Was ist passiert? Honigsee, bist du verletzt?", fragte er. "Mir geht's gut. Wo sind denn alle?", erkundigte sich Honigsee und sah sich im stillen Lager um. "Jagen und patrouillieren. Ein paar sind aber zum Stamm um sich zu beschweren", krächzte Leopardenkralle. Der weise Älteste kam zu ihnen. "Beschweren? Warum denn?", fragte Vogelschweif irritiert. "Sie sind nicht zur gestrigen Großen Versammlung gekommen", antwortete Bieberzahn düster. "Sturmkralle und Weißbart, kommt her! Ihr solltet euch verarzten lassen", schimpfte Veilchenflug und kam angetrabt. Salbeipfote eilte hinter ihr her und schleppte einige Kräuter. Sturmkralle und Weißbart liefen ihnen entgegen. Veilchenflug betrachtete prüfend die Verletzung an Sturmkralles Schulter. "Autsch. Salbeipfote, wir brauchen Spinnenweben!", befahl sie. Der Schüler legte die Kräuter ab und rannte eifrig davon. "Ich habe Weißbart und Honigsee alles erzählt", berichtete Sturmkralle. Zu seiner Überraschung wirkte die Heilerin erfreut. "Gut, du wirst gute Freunde brauchen", sagte sie. Dann schnappte sie sich ein Kraut, zerkaute es und leckte den Brei auf Weißbarts Bein. "Wie gefällt dir deine erste richtige Verletzung als Krieger?", fragte sie, während Salbeipfote zurückgerannt kam und die Spinnennetze auf Sturmkralles Schulter tat. "Ganz gut, ich habe kaum was gespürt", freute sich der junge Krieger. Veilchenflug seufzte. "Na hoffentlich überträgst du das nicht auf andere Wunden. So, ihr müsst beide zu Sonnenhoch wiederkommen, dann mache ich eine Nachbehandlung", entließ die Heilerin sie. Sturmkralle machte sich mit einem beklommenen Gefühl zur Kinderstube auf. Wie sollte er sich Waldlicht gegenüber verhalten, nachdem er sich über seine Gefühle klargeworden war?

Warrior Cats - Jagd der UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt