Warrior Cats - Jagd der Unendlichkeit

Kapitel 32

Das ⤴ ist Kraut das sich am Boden schlängelt ( ausgewachsen )

"Ist sie wach ?", der Ruf einer Katze ließ Nebel aufwachen. Sie bemerkte wie mehrere Katzen um sie herum standen , weshalb sich ein unangenehmes Prickeln in ihrem Pelz breit machte. "Was ist los ?", brummte sie in die Runde und sie konnte Krauts Schnurrren nicht überhören. "Wir haben dich an den Wurzeln vom Baum gefunden. Du bist wahrscheinlich von den Ästen gefallen und hast dir dabei den Kopf gestoßen", erklärte er und trat beiseite. Hinter ihm tauchte Herzog mit einem strengen Blick auf. Sofort erinnerte sich Nebel an ihren seltsamen Traum. Der Kater sah sie vorwurfsvoll an:" Warum bist du dort hoch geklettert ? Du hast da überhaupt nichts verloren!" Die Zukünftige wusste, dass Herzog sich mit diesem Baum sehr verbunden fühlte , aber das war doch kein Grund , sie so anzufahren. Kitty strich ihm mit der Schwanzspitze beruhigend über die Schulter :" Kein Grund sich aufzuregen ." Nebel spürte, wie trocken ihr Hals war und hatte den dringenden Wunsch nach Wasser. " Hier ! Du hast bestimmt Durst !", Blatt schob ihr ein in Wasser getunktes Blatt hin , als konnte sie ihre Gedanken lesen. Dankbar nickte Nebel ihr zu und senkte den Kopf um zu trinken. Gierig schlürfte sie aus der Blattkuhle. Neben ihr tappten zwei Katzen näher. Es waren Toffi und Mäuschen. Die Zukünftige hob den Kopf :" Wie geht es euch ?" Toffi schnurrte zufrieden und setzte sich neben Kraut :" Die Frage gebührt dir mehr !" "Mir tut überhaupt nichts weh ...",gestand Nebel , "ich bin nur etwas müde, kein Grund sich Sorgen zu machen !" "Seht ihr !", schnaubte Herzog und hob das Kinn ," mit der Zeit heilt alles !" Nebel kniff die Augen zusammen , als sie ihren Blick über Toffi sausen ließ. Sein Fell war ordentlich geputzt und er strahlte wie ein Beutejäger nach seinem erfolgreichen Fang. Wie konnte es sein , dass es ihm so gut ging? Hinter ihm sprang Mäuschen herum und schlug spielerisch nach Kraut . Ihr Fell brannte wegen dieser Frage :" Wie lange war ich nicht wach ?" Bedrückt senkte Blatt den Blick :" Etwas mehr als ein Viertelmond... ." Nebels Atem stockte. Der Stamm machte sich bestimmt große Sorgen um sie . Wir haben so viele Rituale verpasst...wir müssen nach Hause. Kurz überlegte sie und musterte ihre Pfleglinge. So wie es aussah , waren sie völlig gesund was heißen würde , dass sie gehen durften ! " Wir werden morgen gehen !", miaute sie zielstrebig und sprang auf. Kraut drehte sich von Mäuschen weg und zuckte mit den Schnurrhaaren :" Aber Nebel, ich will nicht ohne Blatt gehen !" "Musst du auch nicht . Wir werden sie mitnehmen !", brummte sie und richtete ihren blauen Blick auf Herzog. Dieser peitschte unruhig mit dem Schwanz und plusterte den weißen Pelz auf. Blatt selbst blinzelte irritiert :" Ihr geht alleine . Der Stamm wird auf euch warten , ich bin an Herzog gebunden , das weißt du doch ." Nebel fauchte :"Nein! Ich habe eine Abmachung ! Er erlässt dich von seiner Treue zu ihm ,im Gegenzug habe ich Mäuschen gerettet und natürlich Toffi !" Fünf erstaunte Augenpaare starrten zwischen Nebel und Herzog hin und her. Keiner rührte sich von der Stelle. "Ist das wahr ?", fragte Kitty schließlich und streifte den Pelz ihres Gefährten. Stumm schüttelte Herzog den Kopf . "Du hast es versprochen !", jaulte Nebel aufgebracht . "Ich habe gesagt ,vielleicht !", fauchte Herzog . "Was für ein Habichtfraß ist das ? Du bist die herzloseste Katze die ich kenne ! Im Gegensatz zu dir , hat sie ein Zuhause. Jede ehrenvolle Katze würde spätestens jetzt mit den Intrigen aufhören ! Aber was verschwende ich eigentlich meine Zeit ? Du hast ja nie irgendwelche Regeln der Ehre gelernt , du könntest niemals von Katzen akzeptiert werden !", bei diesen Worten krümmte Nebel ihren Rücken und ihr Fell brodelte wie Feuer. All ihre Wut strömte aus ihr heraus und wartete nur darauf ihr Ziel zu treffen. Herzog legte die Ohren flach und bohrte seine Krallen in den Boden. " Du weißt gar nichts über mich !", zischte er und drehte sich mit dem Rücken zu Nebel. Die Zukünftige erschauderte und wollte etwas erwiedern , doch in dem Moment konnte sie einfach nicht. Etwas in ihrem Herzen verkrampfte sich. Ihre Beine gaben unter ihr nach ,wie im frisch gefallenen Schnee. Neben ihr schmiegte sich Kraut an sie und Nebel legte den Kopf auf seine Schulter. Im Augenwinkel erblickte sie Mäuschen , die den Schwanz ordentlich über die Pfote gelegt hatte und traurig zu den beiden schaute ."Danke ", hauchte Kraut und drückte sich noch näher. Erstaunt blinzelte Nebel :" Wieso? " "Dass du alles versucht hast um Blatt hier rauszuholen ", erklärte er und schaute sie mit seinen waldgrünen Augen verständnissvoll an . Nebel trat einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Ihr schwarzes Fell glänzte matt im fahlen Sonnenlicht :" Nein...ich habe versagt !" "Manche Katzen ändern sich eben nie ...", Blatts sanfte Stimme drang an ihr Ohr und die Kätzin trat neben die beiden. Sie drückte die Nase an die ihres Sohnes :" Du darfst nicht an mich denken , ihr müsst zurück ! Aber ich bin so froh , dich noch ein mal gesehen zu haben !" Eine Weile standen sie einfach nur beisamen und genossen die Zeit ihrer Zusammenkunft. Es wird Zeit sich zu verabschieden... . Blatt seufzte und drückte die Nase in das Fell von Kraut :" Ihr solltet jetzt lieber gehen !" Der Zukünftige schaute seiner Mutter flehentlich in die Augen :" Jetzt schon ?" Sie nickte langsam und ging dann wieder zurück . Kitty schaute nur stumm auf ihre Pfoten . Mia stand neben ihr und trat nervös von einer Pfote auf die andere. Der seichte Wind strich Nebel durch den Pelz . Sie standen vor der Scheune, während die Morgensonne den Katzen warm auf dem Fell brannte. Auch Nebel verabschiedete sich Nase an Nase von Blatt. Den anderen nickte sie zu . "Komm...wir sollten jetzt gehen ",flüsterte Nebel und zuckte mit den Schnurrhaaren. Kraut biss sich immernoch unsicher auf die Zunge und warf Blatt einen letzten Blick zu.
" Wartet !", verwundert wirbelte Nebel herum . Mia hob sich auf die Pfoten und musterte Blatt :" Ich werde dich ablösen !" Verwirrt funkelten ihre bernsteinfarbenden Augen :" Was meinst du ?" Mit festem Blick miaute die graue Tigerkatze :" Ja , ich werde deinen Platz einnehmen. Ich habe keine Abmachung mit Herzog getroffen , ich bin wegen dir hier geblieben !" Erstarrt blinzelte sich Blatt die Tränen aus den Augen:" Mia ?!" "Alles ist gut, besser ich weiß , dass du ein glückliches Leben führst , als wenn du jeden Tag mit hängendem Schwanz hier herumlungerst !" , Mia kniff freundlich die Augen zusammen. Blatt erstarrte :" Das kannst du machen ! Was für eine käferhirnige Freundin wäre ich dann !" Mit einem ermutigendem Stoß schupste Mia Blatt zu ihnen :" Ich werde dich vielleicht nie wiedersehen !" Sie zitterte am ganzen Körper , doch Mia setzte sich nur gelassen neben Kitty :"Lebe dein Leben , als wäre es meines . Du hast die Chance dazu und das ist mein größter Wunsch !" Nebel staunte, als Mia noch einen letzten warmen Blick mit Blatt wechselte , bevor sie ihren Rücken zu ihnen drehte und schließlich im Schatten verschwand. Kraut knuffte Blatt in die Seite :" Komm ... " . Sein aufgestelltes Fell zeigte seine Anspannung. Dasselbe konnte Nebel auch von sich behaupten. Ihre Schwanzspitze zuckte und ihre Schnurrhaare bebten aufgeregt. Leise miaute Blatt und folgte den zwei Zukünftigen. Mia hat sich für Blatt zur Verfügung gestellt... . Der Gedanke brachte Nebel ins tiefe Nachdenken. Sie mussten eine unvorstellbare Freundschaft haben und egal wo sie waren , ihre Schicksale waren für immer verknüpft.