War of Love and Life

Kapitel 23

Patricks Sicht:

Ich bog gerade um die Ecke, da blieb ich plötzlich stehen. Diese Erinnerung...
Als ich das letzte mal hier war...
War ich mit... M-mit dner und r-Rewi hier. Und genau an diesem Tag kam Rewi ins Krankenhaus. An diesem Ort... Und an diesem Ort musste ich jetzt zurück kehren. Doch...
Konnte ich das??

Ich schloß meine Augen, atmete tief ein und wieder aus und öffnete meine Augen. Als erstes sah ich...
Luci...
Meine Luci. Mein Schatz.
Sie stand mit dem Rücken zum Dom und blickte über den Platz. Mit ihren Augen durchsuchte sie die menge. Zu meinem Glück sah sie mich nicht, da ich etwas abseits in schatten zweier Häuser stand. Zu meinem Glück??
Wollte ich Luci etwa nicht begegnen?? Oder was ist los mit mir?? Ich machte ein paar Schritte nach vorne und wollte auf Luci zugehen, doch ich konnte nicht und blieb stehen. Hat sie mich gesehen??
Leider war das Glück nicht auf meiner Seite, denn Luci hob ihre Arme nach oben und winkte, während sie "hallo" schrie. Fast wie eines dieser fangirls. (Jetzt nichts gegen euch <33)
Nun gab es kein zurück mehr und ich musste auf sie zugehen. Zwar etwas langsam und zögerlich, aber ich ging. Ich war nur noch wenige Meter von ihr entfernt, da rannte sie mir entgegen, gab mir einen schnellen Kuss und zog mich an meiner Hand fort. Sie sprach nicht mit mir und ich machte keine Anstalt und ließ mich durch halb Köln ziehen. Wusste Luci wo Rewi war, oder wo liefen wir hin??

Rewi's Sicht:

Ich stand hier, auf der Brücke, außerhalb des Geländers, und schaute auf das rauschende Wasser. Und genau jetzt fragte ich mich:
Wenn ich weg bin, wer würde mich vermissen?? Oder anders gefragt, würde mich überhaupt jemand vermissen??
ich denke nicht... Alle hassen mich und... Und keiner möchte mit mir etwas zu tun haben. Wieso sonst verlassen mich alle??

Mit diesen Gedanken öffnete ich meine Faust, die ich um das Geländer geschlossen hatte. Ich lehnte mich leicht nach vorne, immer weiter... Jetzt gab es kein zurück mehr. Hier war das Ende. Das Ende für meine Welt. Dieses befreiende Gefühl während meinem Fall... Alles verlief in Zeitlupe. Das Wasser kam mir immer näher und ich hatte meine arme ausgebreitet. Der Wind wehte durch meine Haare, erfrischte meine Haut. Ich schloß meine Augen. Ich spürte nur wie ein kurzer Schmerz meine Haut durch zog. Doch dann war ich frei. Frei von allem Problemen. Frei von dieser Welt mit ihren Problemen. Frei von mir.
Ich sah nur schwarz um mich rum. Ich hatte keine Gefühle, doch ich wusste, ich war glücklich. Die Menschen auf der Erde hatten ein Problem weniger auf dieser Welt und mir ging es gut. Das ist doch das wichtigste im le... Nein nicht im Leben. Mein Leben war vorbei. Zu Ende. Diese Geschichte musste auch irgendwann mal enden, zwar etwas früher als andere, doch es hatte ein schönes Ende. Das Ende von meinem Leben.
Manche finden es nicht schön wenn ein Leben endet. Sie sagen, dass Leben ist das größte Geschenk, dass man je bekommen hatte. Doch das Leben ist die Hölle. Menschen vertrauen sich nicht, alle wollen macht und lösen diese Probleme mit Gewalt. Der Tod ist Etwas schönes, befreiendes. Die Probleme der Menschen, um sie musst du dich nicht mehr kümmern.
Der Tod ist die gute Seite des Lebens...
Wie ein Geschenk...

Luci's Sicht:

Plötzlich schmerzte etwas in mir. Hatte es etwas mit Rewi zu tun?? Hoffentlich nicht... Vor Schmerz blieb ich stehen. "Alles ok Luci", fragte Patrick. "Ja alles ok, es ist nur..." Ich konnte nicht weiter sprechen und ließ meinen Kopf sinken. Doch Patrick nahm meinen Kopf in die Hände, drehte ihn in seine Richtung und sah mir in die Augen. "Wenn dich etwas stört, dann sag es mir. Du weißt, ich liebe dich über alles. Also wenn was ist, rede mit mir. Ich kann dir vielleicht dabei helfen." "Danke Patrick." Mehr konnte ich nicht sagen. Sondern ich küsste ihn. "Lass uns weiter suchen", sagte Patrick nach unserem langen Kuss und zog mich dieses mal an der Hand mit. Ich holte ihn ein und lief weiter. An den Ort. Den Ort, wo Rewi sich befand. Den Ort, wo er mir einen Heiratsantrag gemacht hat...