Kapitel 11

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Rotpilz' Sicht:

Da stand er. Den wir die ganze Zeit suchten. Rewi hat sich immer wieder gewehrt nach Köln zu gehen, doch ich redete immer wieder auf ihn ein. Doch als er Paluten sah. Nein. Rewi ist zusammen gebrochen. Und nun knie ich hier, rewi's Kopf stützend, vor dem Dom. Ich werfe einen traurigen Blick zu Paluten rüber. Paluten bewegte sich nicht. Aber ich sehe seinen Schock in seinen Augen. Paluten tut mir wirklich leid. Er konnte ja nicht für den Streit, er ist ja so gesehen unschuldig. Aber Rewi. Er traut niemanden mehr. Nicht einmal sich selbst. Uns das musste er mir nicht mal erzählen. Ich habe das in seinen Augen und an seinem Benehmen gesehen. Der Junge ist komplett zerstört. Doch ich muss ihn wieder aufbauen. Rewi ist mein bester Freund. Rewilz darf seine zweite hälfte nicht verlieren. Ich darf ihn nicht verlieren. Deshalb versuche ich ihm neue Kraft zu geben. Auch wenn das, was ich tue, unmöglich scheint.

Die Sirene des Krankenwagens riss mich aus meinen Gedanken. Zwei Männer kamen mit einer Trage zu uns und hoben Rewi darauf, um ihn in den Wagen zu schieben. Ich hatte nicht bemerkt, dass sich eine Menschenmenge um uns gebildet hat. Plötzlich stand ein Mann vor mir. Er schnipste mit seinen Fingern vor meinem Gesicht herum. "Oh, ä-äh, ja??", stotterte ich. Zur hälfte ging ich noch immer in meinen Gedanken fest. "Ich habe die gefragt, ob sie mit ins Krankenhaus kommen möchten?!", fragte mich der Mann leicht genervt. Ich nickte nur und stieg in den Wagen.

Nach einer gefühlten halben Stunde waren wir angekommen. Die Türe wurde geöffnet und die Trage mit Rewi wurde in das Gebäude gefahren. In meinem Schock, dass Rewi zusammen gebrochen ist, lief ich hinterher. Eine Krankenschwester sprach mich an doch ich konnte nicht verstehen, was sie sagte. Meine Ohren waren wie verschlossen. Die Krankenschwester nahm meinen Arm und zog mich in ein Wartezimmer, wo ich in einen nicht grad bequemen Stuhl fiel. Jetzt saß ich hier. Und Rewi liegt in Ohnmacht.

Ich wartete eine ganze Weile. Doch als der Arzt kam, um mir zu sagen, dass Rewi wach war, zeigte mein Handy 22:00. Ich folgte dem Arzt in den 3. Stock des Gebäudes. "Zimmer 37". Der Arzt zeigte ans andere Ende des Flur. Ich erwiderte ein schnelles, genuscheltes "danke" und lief den Flur entlang. An der Tür angekommen zögerte ich kurz. Wieso zögerte ich?? Rewi war mein bester Freund. Was ist nur los mit mir?? Ich hob meine Hand um zu klopfen, senkte sie aber darauf wieder. Irgendwie konnte ich das nicht. Ich weiß nicht warum, aber irgendetwas hindert mich diesen Raum zu betreten. Ich wollte mich gerade umdrehen um zu gehen (oder eher gesagt zu flüchten) als die Türe aufgerissen wurde und eine Ärztin fast in mich rein rannte. "Wollen sie zu Sebastian??", fragte mich die Ärztin. "Ä-ä-äh, j-ja will ich." Wieso stottere ich die ganze Zeit?? Ich könnte mich fast selber dafür schlagen. Zuerst Angst vor dem eigenen Freund bekommen und dann noch so unbeholfen stottern. Sonst bin ich doch auch nicht so!! Die Ärztin machte mir platz und ich betrat den Raum. Mir kam ein Wall von Krankenhausgeruch entgegen. Ich sah mir den Raum an. Links waren 3 Krankenbetten. Neben jedem Bett stand ein kleiner Tisch. Gegenüber der betten standen 8 Stühle. Über den Stühlen hingen Bilder. Es war so typische moderne Kunst. Am Ende des Raumes war eine große Glasscheibe mit einer Glastüre, die auf den Balkon führte.
2 betten waren leer. Im mittleren lag Rewi. Die Augen geschlossen. Man konnte sehr gut die augenringe unter seinen Augen erkennen. Ein Verband am Kopf. Er hat bei seinem Sturz sich den Kopf ziemlich hart aufgeschlagen. Ich wusste nicht, ob ich mir das einbildete, aber ich sah einen Blutabdruck auf dem Verband. Rewi. So hilflos, wie er dran lag. Die Arme auf die Decke gelegt, parallel zum Körper. Ich schnappte mir einen Stuhl und setzte mich neben das Bett. Es war so spät. Wie sich rewi's Brustkorb hob und senkte. Zum einschlafen. Mir klappten immer und immer wieder die Augen zu, bis ich ganz einschlief.

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