Jisung PoV
"Jetzt hör auf so zu schauen. Du sollst da gleich einen guten Eindruck machen, aber du schaust wie drei Tage Regenwetter.", beschwerte sich mein Betreuer Donghyun, der neben mir im Auto saß und mich zu einem Restaurant fuhr, in dem ich arbeiten sollte. Er hatte mich vor ein paar Jahren bei sich aufgenommen, da ich in den kleinen Wohnheim, dass er betreute, einfach keinen Anschluss fand und er mich da nicht immer so einsam sehen wollte. So hatte er es mir zumindest erklärt.
"Ich will da nicht hin und das habe ich dir auch von Anfang an gesagt. Mit Fremden reden? Auf Höflichkeit konzentrieren? Und das bei einer Menge an Leuten? Siehst du nicht selbst, warum das nicht zu mir passt?", erwiderte ich.
"Deshalb hilfst du ja auch erstmal in der Küche, bis du dich an die Umgebung und die anderen Mitarbeiter gewöhnt hast. Das wird dir gut tun. Außerdem kannst du dir ein bisschen was dazu verdienen. Du weißt selbst, dass ich dir solche Dinge wie deinen Führerschein nicht komplett bezahlen kann. So hast du wenigstens Mal mehr Geld, um auch mal was zu unternehmen, und musst nicht immer so sehr auf den Preis schauen."
"Dann drücken wir halt dem suizidalen Teenie Messer in die Hand und hoffen, dass er nur das Gemüse schneidet. Klingt nach einer tollen Idee."
"Jisung... Diese Leute sind bereit dir zu helfen und das wirst du annehmen. Du wirst da mitarbeiten und dadurch kannst du an deiner Sozialphobie und deinen intrusiven Gedanken arbeiten. Und an deinem Umgang mit Messern."
"Der Vorschlag kam von Frau Lee, oder?", fragte ich ihn und lehnte meinen Kopf zurück. War doch klar, dass meine Therapeutin diejenige war, die mich quälen wollte.
"Nein, aber ich habe mit ihr darüber gesprochen und sie hat mir ein Restaurant empfohlen, zu dem du kannst. Ihr Neffe arbeitet da auch und hat sich bereit erklärt, dir alles zu zeigen. Vielleicht findest du da ja auch mal ein nettes Mädchen. Da kellnern viele in deinem Alter."
"Lass mal. Ich brauche keine Beziehung. Hab auch ohne schon genug zu tun."
"Achja?"
"Nein, eigentlich nicht. Nur meine Musik und Fitness."
"Und Schule."
"Jaja, Schule. Und dann war ja noch jemand der Meinung, mir einen Job besorgen zu müssen."
"Apropos Job: Wir sind da, also raus mit dir."
"Kommst du nicht mit?", fragte ich irritiert durch das offene Fenster, als er sitzen blieb, während ich schon draußen war. Er konnte mich das doch nicht alleine machen lassen! Alleine bei dem Gedanken daran formte die Angst einen Knoten in meiner Magengrube und mir wurde ein wenig schlecht.
"Das wäre dann wohl deine erste Herausforderung. Schreib mir, wenn du fertig bist.", grinste er und fuhr los.
"Hey! MIN DONGHYUN!", rief ich ihm hinterher und joggte ein Stück, doch er blieb nicht stehen, weshalb ich es aufgab. "So ein Arsch..."
"Entschuldigung?", sprach mich ein Junge an und tippte mir auf die Schulter, weshalb ich mich blitzschnell zu ihm umdrehte. "Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Bist du Han Jisung?"
"Uhm... Ja, bin ich..."
"Perfekt. Ich bin Lee Felix. Dein Aufpasser oder so.", lächelte er.
"Ich bin Jisung.", stellte ich mich unnötigerweise nochmals vor und schlug mir dafür in Gedanken gegen die Stirn. Er kicherte nur leise.
"Du bist irgendwie süß. Wie alt bist du?"
"Sech-... Siebzehn."
"Oh, gerade Geburtstag gehabt?"
"Nein, ich bin nur nicht gut mit Jahreszahlen und so... Hab im September Geburtstag."
"Noch ein Septemberbaby. Dann bist du bei uns genau richtig. Ich hab am 15. September Geburtstag und Seungmin am 22. Und du?"
"Am 14.", antwortete ich knapp und versuchte irgendwie den Jungen vor meiner Nase einzuordnen. Am ehesten passte er wohl in die Kategorie 'Energiebündel'.
"Ahhhhhh dann sind wir ja fast Zwillinge!", rief er begeistert und umarmte mich. Meine zweite Umarmung dieses Jahr, dabei war es fast Juli. Und die andere war von Donghyun an Silvester gewesen. Dementsprechend überfordert war ich gerade auch.
"Sorry, das war ein bisschen too much.", entschuldigte er sich und ließ mich wieder los. "Ich bin gerne Mal ein bisschen touchy, aber dann musst du mir das einfach sagen und dann höre ich auch auf."
"Okay."
"Aber jetzt rein mit uns. Besser du lernst alles kennen, bevor die Besuchszeit losgeht, damit das nicht zu stressig für dich wird. Achso und du kannst natürlich immer auch Pausen machen, wenn es dir zu viel wird."
"Wie ist das eigentlich mit meinen Arbeitszeiten?", fragte ich, während wir rein gingen.
"Du hast Arbeitstage von Sonntag bis Dienstag, hast den Mittwoch frei, weil wir da zu haben, und arbeitest dann wieder Donnerstag und Freitag, aber du kannst dir auch noch zwei Tage frei nehmen. Wir wussten nur nicht, wie es dir da am besten passt. Es hängt immer ein Wochenplan in der Küche, wo du dich für die Schichten eintragen kannst, sodass wir ein bisschen flexibel bleiben können wegen unserer Examen und so. Du kannst auch Tage wechseln, wenn du dich mit jemandem absprichst, aber wir hatten uns die überlegt, weil da am wenigsten los ist, sodass die am angenehmsten für dich sind."
"Verstehe."
"Sehr schön. Dann widmen wir uns mal dem Rest."
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Short Disclaimer: Die Story hat mehr explizite Teile, als ihr von mir gewohnt seid, was aber nicht heißt, dass es eine klischee Fuckboy x Anxious Boy Story wird. Die Teile sind immer nur kurz und auch nie zu exakt geschildert, sodass ich aber lieber einmal die Warnung am Anfang geben möchte, anstatt da vor jedes 2.-3. Kapitel eine Warnung vorzusetzen, weil es halt echt nicht extrem/genau/lang geschildert wird. Vielleicht wird es zwischendurch auch ein bisschen kinky, aber das weiß ich noch nicht
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His truest colours || Minsung
Fanfiction["Jisung, what does a completely colourblind person see?" "Black, white and gray." "Does that mean only black, white and gray exist? Does that mean you and me are also just black, white and gray?"] Jisung soll anfangen in einem Restaurant zu arbei...