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Jisung PoV

Die nächsten beiden Tage war die Schule enorm anstrengend für mich, da ich in einigen Fächern neben Siwoo saß, die ihr bestes gab, um mich zu ignorieren oder mir beleidigte und vorwurfsvolle Blicke zu zu werfen. Umso erleichterter war ich also, als die Schule vorbei war und ich Freitag Nachmittag nach Hause konnte.

"Sungie!", hörte ich jemanden nach mir rufen und sobald ich sah, wer da mit einem Grinsen auf den Lippen an seinem Auto stand, war meine schlechte Laune wie vergessen.

"Minho!", freute ich mich und fiel ihm um den Hals. "Hab dich schon vermisst."

"Wir haben uns vorgestern das letzte Mal gesehen.", lachte er und umarmte mich auch.

"Trotzdem. Was machst du hier eigentlich?"

"Dich abholen. Wir fahren erst nochmal kurz zu mir, weil ich was liegen lassen habe, gehen dann für heute Abend einkaufen und dann geht's zu dir nach Hause und ich helfe dir mit den Vorbereitungen für wenn die anderen kommen."

"Achso. Danke, das ist süß von dir.", erwiderte ich und wurde rot.

"Kein Thema. Aber lass uns los, damit wir nachher noch entspannt alles fertig machen können.", meinte er und löste sich von mir. "Tasche kannst du einfach auf den Rücksitz oder in den Kofferraum tun."

"Okay."

Ich warf meine Sachen einfach auf die Rückbank, da wir so später mehr Platz im Kofferraum hatten. Dann stieg ich auf den Beifahrersitz und er stieg ebenfalls ein. Erst stoppten wir bei ihm, wo ich im Auto auf ihn wartete.

"Hier.", meinte er und hielt mir einen dunkelblauen Hoodie hin.

"Was willst du damit? Wir haben 25 Grad."

"Der ist nicht für jetzt und auch nicht für mich. Der ist... Naja... Für... Wenn du mich wieder vermisst... Dann weißt du zumindest, dass du trotzdem nicht alleine bist... Und... Ich dich auch vermisse..."

"Ist das dein ernst?", fragte ich mit großen Augen, weshalb er schüchtern nickte.

"Sieh ihn dir an... Also den Druck auf der Rückseite..."

Ich drehte den Hoodie um und sofort fiel mir die große 25 in den Blick. Darunter war der Name 'Lee Know' gedruckt.

"Die machen wir immer einmal im Jahr mit unserem Tanzteam und das ist meiner von letztem Jahr... Aber du kannst ihn haben. Die anderen habe ich leider nicht mehr, weil sie mir zu klein sind."

"Das ist so süß! Danke, Minho!", rief ich und umarmte ihn so gut ich in dem Auto eben konnte, wobei ich ihm einen Kuss auf die Wange gab. Wahrscheinlich hätte ich mich das normalerweise nicht getraut, aber vor Freude interessierte es mich nicht wirklich, ob das komisch kam, doch dann wurde es mir doch peinlich, dass ich so stark reagiert hatte und ich setzte mich wieder normal hin. "Ähh... Ich meine: Cool. Danke."

"Gerne, mein Kleiner.", lächelte er und wuschelte mir einmal durch die Haare, ehe er wieder losfuhr zudem nächsten Supermarkt. Während er fuhr, umarmte ich vorsichtig seinen Hoodie.

"Minho, ich finde es nett, dass du uns hier hin gefahren hast, aber können wir in einen anderen Supermarkt? In einen größeren?", fragte ich nervös und biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Eine meiner eher schlechten Angewohnheiten, die ich schon hatte, seit ich ein Kind war, doch noch nie ablegen konnte.

"Wieso denn? Wir finden hier doch alles, was wir brauchen."

"Ja, aber es ist eng und voll und das macht mir Angst..."

"Na gut. Dann fahren wir zu einem anderen. Aber nur unter einer Bedingung."

"Und die wäre?"

"Ich will noch einen Kuss auf die Wange."

"So viele, wie du willst.", murmelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange, wobei ich rot um die Nase wurde. Danach fuhren wir wieder los zu einem größeren Supermarkt. Zwar fühlte ich mich zwischen den ganzen Regalen immer noch nicht wohl, aber ich versuchte es zu ignorieren, so gut es ging.

"Jisung? Alles gut? Du hast seit fast zehn Minuten nichts mehr gesagt.", fragte er.

"Ich mag einkaufen nicht.", erwiderte ich und drückte mich ein wenig an ihn.

"Hey... Ich bin ja da...", versuchte er mich ein wenig aufzumuntern und umschloss vorsichtig meine Hand mit seiner, um dann unsere Finger miteinander zu verschränken. "Du hast es auch gleich geschafft. Wir brauchen nur noch ein paar Getränke. Warum überlegst du dir nicht schonmal, was wir holen? Das bringt dich vielleicht ein bisschen auf andere Gedanken."

"Okay.", lächelte ich und drückte einmal seine Hand, die er wieder an den Einkaufswagen legen musste, doch meine dabei nicht losließ, was sich als schwieriger rausstellte, als ich erwartet hatte. Ich hätte ihn dafür küssen können, dass er sich so um mich sorgte und immer versuchte, mir zu helfen. Oh und wie ich ihn dafür küssen könnte...

Ich suchte die Getränke raus und ließ ihn noch die mit dazu nehmen, die wir seiner Meinung nach noch brauchten. Dann gingen wir gemeinsam immer noch Händchen haltend zur Kasse, wo Minho bezahlte und machten uns anschließend auf den Weg zu mir nach Hause.

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His truest colours || MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt