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Jisung PoV

"Und die haben ihn echt suspendiert für die nächsten zwei Wochen?", fragte Chan, als ich am Montag in der zweiten Pause den beiden in der Schule erzählte, was bei unserem Gespräch am Wochenende rausgekommen war. "Also nicht dass er es nicht verdient hätte. Ich bin nur überrascht, dass er tatsächlich bekommt, was er verdient."

"Ich auch.", gab ich zu. "Ich muss nur die nächsten beiden Wochen Dienstags nachsitzen, aber das überlebe ich."

"Weißt du schon bei wem?", fragte Changbin.

"Nope. Noch nicht. Ich bin echt erleichtert, dass sich nur drei Leute auf seine Seite gestellt haben. Der Rest hat das gleiche gesagt wie ich. Die dürfen dafür Freitag nachsitzen."

"Ji legt sich noch mit der halben Klasse an, bevor die Sommerferien losgehen.", scherzte Chan.

"Immer doch. Ich werde noch zur Kampfmaschine. Warte es nur ab. Dann hast selbst du Angst vor mir, Chan."

"Ich habe keine Angst vor dir. Du würdest nicht Mal gegen mich ankommen, wenn du größer wärst als ich."

"Ihr werdet schon noch sehen. Und auf Größe kommt es nicht an. Bin ist auch kleiner als ziemlich viele in der Schule, aber könnte sich trotzdem mit denen anlegen."

"Richtig. Ich bin stark und gefährlich."

"Natürlich bist du das. Unser großer, starker und gefährlicher Changbinnie~"

"Man, Chaaaan!", regte er sich auf, während ich nur lachen konnte.

Kurz darauf endete unsere Pause leider schon wieder und wir gingen in unsere jeweiligen Klassenräume.

"Hey, Jisung. Wie geht's?", fing mich Seojun, der Junge, der sich ebenfalls geoutet und uns beide verteidigt hatte, nach den letzten beiden Stunden Unterricht ab. "Lassen dich die anderen in Ruhe?"

"Ja, danke.", antwortete ich und wir gingen gemeinsam in Richtung der Parkplätze. "Es fühlt sich irgendwie seltsam an, weil ich das Gefühl habe, dass die Klasse mich jetzt anders sieht, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein..."

"Naja, vielleicht tut sie das im Moment auch, aber das vergeht wieder. Bald ist das nur noch eine alte, lustige Geschichte."

"Ich hoffe es..."

"Garantiert. Weißt du ich hab in der sechsten auch Mal jemanden was gebrochen. Und irgendwann war es einfach nur noch eine witzige Story, die man sich erzählt hat, wenn man was zum Lachen brauchte. Uhhh, schau Mal. Der Typ da drüben sieht auch gut aus. Nicht so gut wie meiner aber trotzdem. Verstehe, warum die drei Mädchen versuchen mit ihm zu flirten."

Ich kicherte leise, als ich sah, wen er meinte und wer da mit absolut genervtem Blick von ein paar Mädchen belagert wurde.

"Das ist Minho. Mein Freund.", erklärte ich.

"Scheint ja richtig begeistert zu sein von denen, hm?", lachte er.

"Total."

Ich sah, wie Minho irgendwas auf einem der Handys der Mädchen rumtippte, was mich dann doch ein wenig verwunderte. Dann gab er es ihr zurück und keine zwanzig Sekunden später klingelte mein Handy. Mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen nahm ich ab.

"Hm... Endlich rufst du an~ Ich hab dich schon vermisst, Daddy. Aber ich freue mich noch mehr auf heute Abend.", summte ich in mein Handy. Seojun fing an zu lachen, als er die Gesichtsausdrücke der Mädchen sah, und auch ich musste mich ziemlich zurück halten, um nicht laut los zu lachen.

"Ich uhm... hab mich verwählt."

Damit legte sie auf und ich ließ nun ebenfalls meine Lacher raus.

"Ich würde mir das Spektakel gerne noch mit ansehen, aber ich muss los. Bis morgen, Jisung."

"Bis morgen.", verabschiedete ich mich ebenfalls und ging mit breitem Lächeln dann zu meinem Freund, den ich mit einem tiefen Kuss begrüßte.

"Hey, Baby. Wie war Schu-"

"Er geht dir fremd!", unterbrach sie ihn einfach. "Ich habe Beweise!"

"Quatsch. Er geht mir nicht fremd.", erwiderte ich. "Richtig, Min?"

"Natürlich gehe ich dir nicht fremd, Sungie.", antwortete er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Achja?", fragte sie rechthaberisch. "Was ist dann das hier?"

Sie zog ihr Handy wieder raus und ging auf die Nummer, die Minho in ihr Telefon eingetippt hatte. Erneut klingelte mein Handy und ich legte, damit sie merkte, dass es tatsächlich mein Handy war.

"Meine Nummer offensichtlich. Also wenn ihr uns jetzt entschuldigen würdet..."

Ich stieg einfach ins Auto und ließ das Fenster runter.

"Kommst du, Minho?"

"Komme sofort."

Er lehnte sich zu mir an's Fenster runter und begann mich zu küssen. Ich erwiderte sofort und griff in seine Haare, weshalb er leicht in den Kuss grinsen musste. Wir wollten eben beide den Mädchen eins auswischen. Seine Zunge fand ihren Weg in meinen Mund und ich keuchte leise auf. Ein bisschen kosteten wir unseren Kuss noch aus, ehe Minho sich löste.

"Lass uns los, Süßer."

"Ich bin schon im Auto. Du noch nicht. Manchmal hast du auch mehr Arsch als Gehirn."

"Du liebst meinen Arsch ja auch mehr als mein Gehirn."

"Ich liebe beides gleich viel. Und jetzt steig ein, bevor ich alleine fahre."

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His truest colours || MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt