Jisung PoV
"Minho, das ist Donghyun. Ich hab dir von ihm erzählt. Donghyun, das ist Minho. Von ihm hab ich dir auch erzählt.", stellte ich Minho und Donghyun einander vor. "Und das ist Yuri. Donghyun und sie daten."
"Schön Sie beide kennenzulernen.", lächelte er.
"Du brauchst uns nicht zu siezen, Minho. Du bist Jisung's Freund, also kannst du dir die Formalitäten sparen.", erwiderte Donghyun. "Setzt euch ruhig wieder. Möchtest du auch noch etwas essen? Jisung ist ja noch nicht ganz fertig und ich will nicht, dass du ihm beim Essen zusehen musst."
"Ich brauche nichts, danke.", antwortete er und wir setzten uns.
"Einen Bissen.", sagte ich und hielt ihm ein Stück Pizza vor den Mund. "Der bringt dich nicht um. Du kannst auch da rein beißen, wo ich noch nicht rein gebissen hab."
"Iss es selbst, Sungie. Das ist deins."
"Es ist meins und ich möchte es gerne mit dir teilen.", schmollte ich.
"Na schön, wenn dich das glücklich macht.", seufzte er und biss ein Stück ab. Sogar von der Stelle, an der ich schon abgebissen hatte, was mich ein wenig rot werden ließ, als ich weiter aß. Zum Glück musste Minho nicht lange warten, bis ich fertig war mit essen, da ich eh nicht mehr viel hatte.
"So fertig und jetzt zeige ich dir erstmal den Rest der Wohnung. Danach können wir ins Wohnzimmer oder in mein Zimmer. Je nachdem, was dir lieber ist.", lächelte ich und räumte meinen Teller in den Geschirrspüler. Wie froh ich doch war, dass Minho heute Abend bei mir war...
"Also im Wohnzimmer wollten wir gleich einen Film sehen, aber ihr könnt natürlich gern mitschauen, wenn ihr das wollt. Oder wir spielen irgendwas zusammen."
"Von mir aus können wir auch gern irgendwas spielen. Was sagst du, Min?"
"Ja, gerne. Dann kann ich dich abziehen.", grinste er.
"Glaubst du."
"Weiß ich."
"Werden wir ja noch sehen. Aber erstmal zeige ich dir die Wohnung. Achso, falls du irgendwas trinken willst: Ein Glas hole ich dir gleich raus, das Wasser steht auf dem Tisch und im Kühlschrank in der untersten Schublade sind Limonade, Cola und Bier. Da kannst du dir einfach was rausnehmen. Der Flaschenöffner hängt rechts am Kühlschrank."
"Okay danke."
Ich führte ihn raus in den Flur, um ihm die anderen Räume zu zeigen.
"Also das sind das Badezimmer -Lichtschalter ist aber auf der falschen Seite, nicht dass du dich wunderst-, Donghyun's Zimmer, das Wohnzimmer, das Gästezimmer und mein Zimmer. Willst... Uhm... Willst du noch mit zu mir ins Zimmer, bis die anderen auch fertig sind mit essen?"
"Ich würde erstmal aufs Klo gehen und dann komme ich in nach in dein Zimmer."
"Dann so."
Er ging ins Bad und ich ging in mein Zimmer und legte mich in mein Bett, wo ich mein Handy rausholte, doch im Endeffekt mehr auf die Tür starrte als auf mein Handy. Kaum wurde die Türklinke runtergdrückt, schossen wieder Bilder in meinen Kopf. Davon wie er zu mir rüber kam, mir mein Shirt vom Körper riss und ich später meinen nackten Hintern gegen seinen bloßen Körper drückte. In diesen BIldern war er so grob zu mir, doch meinem anderen Selbst schien es zu gefallen, während mich die Vorstellung eher verstörte. Besonders als seine Hand auf mein Hinterteil schnellte.
Ablenkung, Jisung. Ablenkung. Nur weil du das siehst, heißt es nicht, dass es dir tatsächlich gafallen würde, wenn er so zu dir wäre, denn das würde es nicht.
"Alles gut bei dir?", fragte Minho, der sich inzwischen neben mir aufs Bett gesetzt hatte, von dem aus ich nicht einmal zu ihm gesehen hatte, als er zu mir gekommen war. Ich hatte einfach geradeaus gestarrt und versucht, die Bilder in meinem Kopf zu ignorieren.
"Ja, alles gut.", antwortete ich. Mein Blick heftete sich an Minho's Lippen und augenblicklich spielten sich die Bilder wieder ab, weshalb ich wegsah. Als könnte ich meine Gedanken ausblenden, wenn ich ihn ausblendete. Aber Minho ließ sich eben nicht ausblenden. Und das würde er auch nie. Dafür hatte seine Präsenz zu viel Auswirkung auf mich.
"Sicher dass alles gut ist?"
"Minho, weißt du was intrusive Gedanken sind?"
"Nein, weiß ich nicht."
"Es sind Gedanken, die nicht die eigenen sind. Sie kommen einfach so. Meistens aber mit einem Trigger. Und sie sind verstörend. Grausam. Aber du kannst nichts dagegen machen. Du kannst nur warten bis es aufhört und dich so lange ablenken. Du musst dich davon ablenken, wie du dir vorstellst, dass du Menschen erstichst, die du wichtig sing. Du musst dich davon ablenken, wie du dir vorstellst, deinem Lehrer im Matheunterricht ein Geodreieck in die Hand oder den Arm zu rammen. Du musst dich davon ablenken, wie du dir vorstellst, dass du mit deinem Gegenüber schläfst, ganz egal wie du dieser Person gegenüber eigentlich fühlst. Und obwohl du all diese Gedanken hast, musst du dich weiter für einen guten Menschen halten. Denn sonst wird es immer schlimmer. Und aus welchem Grund auch immer hat sich mein Gehirn dich als Trigger ausgesucht. Zumindest für die letzte Kategorie. Ich musste nur dein Bett sehen und zack waren meine Gedanken wieder da. Ich hatte nichtmal richtig Zeit, dich bei unserem ersten Aufeinandertreffen richtig anzusehen und dann saß ich auch schon nackt auf dir. Es fühlt sich so ekelhaft an, Minho. Ich mag dich. Ich mag dich wirklich. Und ich will nichts perverses über dich denken, weil du das nicht verdienst. Du sollst nicht jedes Mal, wenn man dich ansieht nur sexualisiert werden, weil du so viel mehr bist als das..."
"Sungie, setz dich hin."
Ich setzte mich hin und sah ihn aus großen Augen an.
"Es ist nicht einfach über sowas zu reden, ich weiß. Aber ich werde dich deshalb nicht weniger mögen. Du hast selbst gesagt, dass du für diese Gedanken nichts kannst. Du siehst mich nicht so und diese ungewollten Gedanken machen dich nicht zu einer schlechteren Person. Ich würde mich freuen, wenn du trotz dieses Triggers weiter mit mir befreundet sein willst. Ich kann auch versuchen, dich abzulenken, wenn ich merke, dass du wieder diese Gedanken bekommst. Du zonest dann immer so aus."
"Ich will weiter dein Freund sein! Natürlich will ich das! Ich wollte nur, dass du das verstehen kannst und du weißt, dass es nichts mit dir persönlich zu tun hat, wenn ich so abwesend oder angewidert wirke...
Und wenn du das mit der Ablenkung machen könntest, wäre das toll.""Dann mache ich das. Und jetzt lass dich erstmal drücken, Kleiner."
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His truest colours || Minsung
Fanfiction["Jisung, what does a completely colourblind person see?" "Black, white and gray." "Does that mean only black, white and gray exist? Does that mean you and me are also just black, white and gray?"] Jisung soll anfangen in einem Restaurant zu arbei...