So schnell wir können suchen wir das Weite.
Wir drehen uns einfach um und sprinten los.Ich höre unsere Schritte auf dem kalten Asphalt der Straße trommeln. Rings um mich herum höre ich bereits hektisches Atmen.
„Wo sollen wir hin?", fragt Atsushi zielstrebig im Laufen.
„Weg", keucht Ranpo, „einfach nur so weit weg wie möglich!"
„In die Gassen?", fragt Kyouka.
„Da kennen die sich glaube ich besser aus als wir", werfe ich ein.
„Lauft einfach", hören wir Kunikida, „irgendwo werden wir sie schon abschütteln können."Das ist zwar seine stille Hoffnung, aber ich sehe das keinesfalls kommen.
Die Mafia regiert die Stadt. Jegliche Straßen und sämtliche Menschen sind unter ihrer Kontrolle. Wenn wir annehmen, dass uns jemand hilft, sind wir so gut wie tot. Wir können keine Hilfe erwarten in einer Stadt, der selbst erst einmal aus den Klauen der Port Mafia geholfen werden muss.Meine Füße fliegen förmlich über den Boden, ich kann die gehetzten Gesichter der anderen sehen. Sie alle haben keine Lust, hier zu sterben.
Unsere Schritte hallen von den Wänden wider, die ein tausendfaches Echo unseres Laufes zu uns zurück werfen.
Oder sind es gar nicht unsere Schritte?Ich wage nicht, mich umzublicken, aber ich bin mir sicher, dass sie hinter uns her sind.
Und ich weiß auch, dass sie Abkürzungen kennen und keine Chance auslassen werden, uns den Weg abzuschneiden.Das hier ist eine Jagd, die wir nicht gewinnen können - weil wir die Beute sind.
Ich spüre, wie meine Lunge brennt, weil ich zu schnell atme vom vielen Laufen, aber ich kann nicht anhalten; den Letzten beißen schließlich die Hunde. Und vom Hund der Port Mafia gebissen zu werden, würde ich nicht überleben. Also laufe ich gegen den Schmerz an, denke nur daran, was mich ein paar Meter hinter uns erwarten würde und renne.
Als ich einen Blick zu den anderen werfe, blickt Kunikida als Einziger zu mir zurück. Ich sehe wilde Verbissenheit in seinen Augen, er hat also denselben Gedanken wie ich, was das Zurückfallen und Gebissenwerden anbelangt.
Atsushi-kun blickt für eine Sekunde über seine Schulter nach hinten und schaut keuchend wieder nach vorn. Sein Gesichtsausdruck strahlt Furcht aus.
„Schneller", ruft er uns zu.Ich spüre die Panik in mir hochkriechen.
Was, wenn wir es nicht schaffen?
Dass wir sie jemals angehängt bekommen, das habe ich schon aufgegeben. Das wird nie etwas. Sie sind hier zuhause, in den dunklen Gassen und zwielichtigen Straßen der Stadt. Wir sind gesteuert von Angst und hetzen ziellos durch die Gegend. Wir sind, wenn man so darüber nachdenkt, ein leichtes Opfer.
In meinem Kopf spielen sich grausame Szenen ab, was die Mafia mit uns anstellt, sobald sie uns eingeholt hat.
Oh Gott, ihre Folter steht niemand durch. Erst recht nicht in der Zeit, in der Dazai das persönlich übernimmt.
Verflucht, wir hätten auf ihn hören und die Stadt verlassen sollen, solange wir das konnten. Jetzt ist es zu spät dafür und wir werden einen horrenden Preis dafür zahlen, nicht nach Dazais Willen gehandelt zu haben.
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Bungou Stray Dogs Short Stories
ParanormalHey there~ Ich bin momentan ziemlich verrückt nach diesem Anime, Bungou Stray Dogs. Hier veröffentliche ich einzelne Stories, die mir dazu einfallen, weil die Charaktere so unfassbar tiefgründig und so schön unterhaltsam sind. Das hier wird eine Sa...